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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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»Ich glaube, du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der es auch noch fertig bringt, sich in seinem eigenen Quartier zu verlaufen. Habe ich dir nicht gesagt, du sollst immer dicht hinter mir bleiben?«
    Robin schwieg. Sie war immer noch völlig verstört, und ihr Herz klopfte bis zum Hals. Der Blick des Wachtpostens irrte misstrauisch zwischen ihrem Gesicht und dem Rothers hin und her, und er wirkte nicht unbedingt überzeugt von dem, was er gehört hatte. »Wer …?«
    »Ihr müsst Bruder Robin sein Verhalten nachsehen«, sagte Rother, nunmehr direkt an den Posten gewandt. »Es ist nicht das erste Mal, dass er sich verläuft.« Er seufzte. »Bruder Horace wird dich fünfhundert Ave Maria aufsagen lassen, wenn er davon hört, Robin. Warum bist du nicht einfach bei mir geblieben, wie ich es dir gesagt habe?«
    »Ich wollte nur …«, begann Robin, wurde aber sofort wieder von Rother unterbrochen, »… wieder einmal falsch abbiegen, ich weiß«, sagte er kopfschüttelnd. »Irgendwann einmal wirst du den Unterschied zwischen rechts und links noch begreifen, hoffe ich.«
    Endlich verstand Robin. Sie warf Rother einen raschen, dankbaren Blick zu, der dem Wachtposten gottlob entging, denn er hatte sich nun vollends zu dem jungen Tempelritter umgewandt und musterte ihn um keinen Deut weniger misstrauisch als sie zuvor. »Und wer seid Ihr?«, fragte er. »Ihr habt in diesem Teil der Burg …«
    »… nichts zu suchen, ich weiß«, unterbrach ihn Rother, zwar mit ganz leicht erhobener Stimme, aber auch einem offenen, um Verzeihung bittenden Lächeln. »Ich werde Bruder Horace Meldung machen, wie aufmerksam du auf deinem Posten bist.« Er wandte sich direkt an Robin. »Komm jetzt. Oder möchtest du, dass aus den fünfhundert Ave Maria tausend werden?«
    Rasch und mit gesenktem Blick trat Robin an dem Wachtposten vorbei, und auch Rother drehte sich um und machte einen einzelnen Schritt, blieb dann aber noch einmal stehen und sah über die Schulter zurück. »Ich weiß, dass es mir nicht zusteht«, begann er, »aber darf ich dich trotzdem um etwas bitten?«
    Der Posten starrte ihn mit steinernem Gesicht an. Erst nach etlichen Augenblicken nickte er.
    »Würdest du davon absehen, Bruder Horace Meldung von diesem Zwischenfall zu machen?«, fuhr Rother fort. »Ich weiß, dass es eigentlich deine Pflicht ist, aber du würdest Bruder Robin eine Menge Ärger ersparen. Er ist ein tapferer Ritter und einer der gottesfürchtigsten unter uns, aber mit seiner Orientierung steht es leider nicht zum Besten.«
    Wieder ließ der Mann deutlich mehr Zeit verstreichen, als Robin lieb war, doch schließlich rang er sich zu einem abermaligen, abgehackten Nicken durch. »Gut«, sagte er. »Aber gib acht, dass er nicht in die falsche Richtung läuft, wenn Ihr gegen die Muselmanen zieht.«
    Wahrscheinlich waren diese Worte nur scherzhaft gemeint, doch Rothers Blick verdüsterte sich schlagartig weiter, und auch seine Stimme klang hörbar kühler, als er mit unbewegtem Gesicht antwortete: »Das werde ich. Und habt Dank.«
    Sie setzten ihren Weg fort. Rother ging an der Tür vorbei, durch die Robin hereingekommen war, eilte trotz der mittlerweile vollkommenen Finsternis mit traumwandlerischer Sicherheit voraus und machte sich dann lautstark an einem hölzernen Riegel zu schaffen, der nach einem Augenblick scharrend zurückglitt. Eisige Nachtluft und blasses Sternenlicht schlugen ihnen entgegen, als er eine Tür öffnete und mit einer einladenden Geste beiseite trat, um Robin vorbeizulassen. 
    Sie gehorchte und fand sich unversehens auf einem schmalen hölzernen Absatz außerhalb des Turms wieder, von dem aus etwas in die Tiefe führte, wovon sie nicht ganz sicher war, ob es eine besonders steile Treppe oder vielleicht doch nur eine mit einem Geländer versehene Leiter war. Rother zog die Tür hinter sich wieder ins Schloss, und sie stieg rasch nach unten, ohne auf eine weitere Aufforderung zu warten.
    Sie befanden sich jetzt wieder im Innenhof. Der weite, gepflasterte Platz lag vollkommen leer und dunkel vor ihnen, aber Robin hatte trotzdem das intensive Gefühl, beobachtet zu werden. Vielleicht war der Posten ihnen gefolgt, um sich davon zu überzeugen, dass sie auch wirklich zu ihren Quartieren zurückgingen.
    Sie wartete, bis Rother an ihre Seite getreten war, und setzte dazu an, etwas zu sagen, doch er brachte sie mit einer fast erschrockenen Geste und einem eindeutig beschwörenden Blick zum Schweigen, machte eine Kopfbewegung zum Palas und

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