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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nur gewollt hätte, aber er war auch kein Dummkopf. Robin hatte es nie endgültig herausgefunden - es hatte sie auch nicht wirklich interessiert -, aber sie wusste, dass Dariusz in der komplizierten Hierarchie des Ordens noch ein gutes Stück über ihrem Mentor Abbé rangierte, und er wäre nicht so schnell und weit aufgestiegen, wäre er nichts weiter als ein einfältiger Leuteschinder.
    Dennoch war ihr schon auf dem Schiff während der Überfahrt von Genua aus aufgefallen, wie unbarmherzig er seine Leute antrieb und was für übermenschliche Ansprüche er an sie stellte. Der Fairness halber musste sie zugeben, dass Dariusz bei sich selbst keine anderen Maßstäbe anlegte oder wenn, dann allenfalls noch strengere. Aber das machte es eher schlimmer. Auch er musste mit seinen Kräften längst am Ende sein. Sie verstand längst nicht mehr, was ihn antrieb und warum er immer mehr und mehr von sich und den Seinen verlangte, obwohl ihm sein Verstand ganz zweifellos sagen musste, dass Willenskraft und Entschlossenheit allein nicht ausreichten, eine Schlacht zu gewinnen, wenn der Arm einfach nicht mehr die Kraft hatte, das Schwert zu führen. Und was sie gerade in Rothers Augen gelesen und zwischen seinen Worten gehört hatte, ließ sie zu der Überzeugung kommen, dass sie mit ihrer Einschätzung nicht allein war.
    Nachdem sie sicher war, dass niemand zu ihnen kommen würde und sie auch vor Dariusz’ neugierigen Blicken halbwegs geschützt waren, wandte sie sich um und sah zu Rother hinab. Der Ritter hatte den halb ausgetrockneten Bachlauf mittlerweile erreicht und war auf ein Knie gesunken, um seinen Wasserschlauch zu füllen. Er drehte langsam den Kopf nach links und rechts und wieder zurück, um seine Umgebung dabei aufmerksam zu studieren, und irgendetwas schien dabei sein Misstrauen zu erregen. Sorgfältig füllte er seinen Schlauch und legte ihn neben sich auf den Boden, schöpfte sich dann ein paar Hand voll Wasser ins Gesicht und stand auf, kehrte aber nicht sofort zurück, sondern drehte sich noch einmal langsam um sich selbst, wobei Robin selbst auf die große Entfernung erkennen konnte, wie misstrauisch und aufmerksam sein Blick den Boden abtastete. Schließlich entfernte er sich ein paar Schritte, kniete erneut nieder und fuhr mit den Fingerspitzen über das ausgedörrte Braun und Ocker der Erde. Dann hob er den Kopf und blickte fast eine Minute lang reglos nach Osten.
    Robin fragte sich, ob er etwas entdeckt hatte, und wenn ja, was. Auch sie sah in die entsprechende Richtung, aber das Bild hatte sich nicht geändert: Hier und da graste eine Ziege, und in vielleicht zwei oder drei Meilen Entfernung trottete eine einsame Schafherde dahin, und nahezu am Horizont, gerade an der Grenze der Entfernung, ihn überhaupt noch sehen zu können, schwebte ein dunkler Punkt am Himmel; vielleicht ein einsamer Falke, dessen scharfes Auge die Wüste unter ihm nach Beute absuchte.
    Endlich wandte sich Rother um, hob seinen Schlauch auf und kam zurück. Am Fuße des Felsabsturzes blieb er stehen, warf Robin den Schlauch zu - sie fing ihn geschickt auf, aber er war so prall gefüllt und unerwartet schwer, dass sie einen Schritt zurücktaumelte und ihre liebe Mühe hatte, nicht zu stürzen - und begann dann mit einem Geschick, das in Robin ein heftiges Gefühl absurden Neids hervorrief, die Wand wieder heraufzuklettern.
    »Hast du irgendetwas … entdeckt?«, fragte Robin zögernd. Rothers Gesicht hatte einen beunruhigend ernsten Ausdruck angenommen.
    Er griff nach seinem Schlauch, warf ihn sich mit einer geschickten Bewegung über die Schulter und drehte sich in dieselbe Richtung, in die er gerade so gebannt geblickt hatte, bevor er antwortete. »Ich bin nicht sicher«, sagte er, mehr zu sich selbst gewandt als wirklich an Robin. »Da … waren Spuren.«
    »Reiter?«, fragte Robin beunruhigt.
    Wieder vergingen etliche Augenblicke, bevor Rother antwortete. »Ja. Aber sie könnten alt sein. Einen Tag oder auch zwei.« Er hob fast hilflos die Schultern, eine Bewegung, die durch den prall gefüllten Schlauch auf seinem Rücken sonderbar unbeholfen wirkte. »Ich bin nicht besonders gut im Spurenlesen, um ehrlich zu sein.«
    »Aber hier ist doch nichts«, antwortete Robin nervös. »Ich meine: Niemand könnte sich hier …«
    »Die Sarazenen sind Meister im Verstecken und Anschleichen«, unterbrach sie Rother. Sein Blick tastete misstrauisch über das Muster aus Braun und blassem Grün, das sich unter ihnen ausbreitete wie ein zu

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