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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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einen Abstecher in die Hotelbar erwogen. Es war noch gar nicht so lang her, da hätte sie noch so kaputt sein können – einem Scotch hätte sie trotzdem nicht widerstehen können. Nichts hatte ihr früher so gut geholfen wie zwei oder drei Gläser Whisky, wenn’s darum ging, den Stress zu bewältigen, den ihr Beruf mit sich brachte.
    Sie nahm den Fahrstuhl nach oben, und kaum hatte sie ihr Hotelzimmer betreten, als sie auch schon ihr Mobiltelefon aufklappte und Gwens Nummer eingab. Zu ihrer Überraschung ging ihre Freundin sogar ran.
    „Gwen! Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Diese Frage bekomme ich heute andauernd zu hören.“
    „Entschuldige, aber ich habe dich den ganzen Tag über nicht erreicht. Und du hast es ja nicht für nötig gehalten, zurückzurufen. Ich bin fast gestorben vor Sorge um dich.“
    Schweigen. Maggie hätte sich ohrfeigen mögen. Da erwischst du deine Freundin endlich, und was machst du? Du machst ihr Vorwürfe. Genau das, was Gwen hatte vermeiden wollen, indem sie nicht zurückrief.
    „Tut mir Leid, Gwen. Nur – ich hab mir echt Sorgen gemacht!“
    „Ich glaube, Detective Racine denkt ernsthaft darüber nach, ob sie mich verhaften soll.“
    „Verhaften? Dich? Ja, weswegen denn, um Himmels willen?“
    „Hast du heute denn noch nicht mit ihr gesprochen?“
    „Heute Morgen, ist schon eine Weile her,“ antwortete Maggie und setzte sich auf die Kante ihres Bettes. „Was ist denn eigentlich los?“
    „Ist kompliziert.“ Gwen klag, als sei sie hundemüde.
    „Sag’s mir trotzdem!“
    Ohne sie zu unterbrechen hörte Maggie zu, wie Gwen ihr von Rubin Nash erzählte, von ihrem Verdacht und den Fingerabdrücken, die nicht identisch waren. Sie erzählte von den Anweisungen, dem Handy und den Ohrringen, und dass sie gehofft hatte, den Killer überführen und Maggie auf seine Spur bringen zu können, ohne dabei ihre Familie oder ihre Freunde in Gefahr zu bringen.
    Maggie ließ sie reden. Am liebsten wäre sie jetzt bei ihrer Freundin gewesen, um ihr etwas mehr bieten zu können als nur ein gelegentliches „okay“ oder „erzähl weiter“. Als Gwen schließlich verstummte, glaubte Maggie zunächst, sie sei fertig, doch dann sagte ihre Freundin so leise, dass Maggie das Eingeständnis mehr erahnte als dass sie er hörte: „Ich hätte es dir sagen sollen. Ich hätte dich von Anfang an einweihen müssen.“
    „Du hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt“, betonte Maggie.
    Gwen dankte ihr für den Anruf und versprach, sich am nächsten Morgen wieder zu melden. Maggie klappte das Handy zu und deponierte es auf ihrem Nachttisch. Sie schleuderte die Schuhe von den Füßen, zog das Jackett aus und hängte es über die Lehne des Schreibtischstuhls. Dann schnallte sie ihr Schulterhalfter ab und legte es neben das Telefon. Die Dienstwaffe war der einzige Grund, weshalb sie in der Julihitze eine Jacke trug.
    Sie öffnete ihre Minibar und langte nach einer Flasche Wasser, da sah sie das Minifläschchen Chivas Regal. Sie angelte es sich aus dem Kühlfach und stellte es zusammen mit der Wasserflasche auf den kleinen Ecktisch. Dann schnappte sie sich den Eisbehälter, vergewisserte sich, dass sie die Schließkarte zu ihrem Zimmer dabei hatte, und machte sich im wahrsten Sinne des Wortes auf die Strümpfe, um auf dem Flur nach der Eismaschine zu suchen.
    Sie fand sie am anderen Ende des Gangs, und als sie sich gerade daran machte, ihr Eimerchen zu füllen, hörte sie, wie jemand um die Ecke kam und urplötzlich innehielt. Und als sie sich umdrehte, da stand da Nick Morrelli, eine Zeitung unter den Arm geklemmt und die Plastikschließkarte für sein Zimmer in der Hand.
    „Es gibt Hotels wie Sand am Meer in dieser Stadt – und sie mussten dich ausgerechnet in diesem unterbringen!“

63. KAPITEL
    Hotel „Embassy“, Omaha
    Nick wusste, er musste sich eigentlich entschuldigen. Schon bei ihrer Begegnung heute Morgen hatte er das Gefühl gehabt, dass er sich danebenbenahm, dass er sich zu schroff verhielt. Nun ja, da ging es nicht anders, da hatte er Tonys wegen so abweisend tun müssen, aber jetzt... Jetzt kam ihm das schlicht und ergreifend lächerlich vor.
    „Ich bin’s doch nicht, die deinen Freund verdächtigt“, entrüstete sie sich. Auf Nick wirkte sie erschöpft, ihr Blick schweifte nervös und ziellos umher. Suchte sie etwa nach einem Weg, ihm zu entkommen? „Wenn ich ihm einen gut gemeinten Rat geben darf: Bestell ihm, er soll mit seinem Katz-und-Maus-Spiel aufhören und auf

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