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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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„Denn Sie haben doch bestimmt einen Mann erwartet, stimmt’s?“
    Ihre Blicke trafen sich, und er konnte erkennen, dass sie diese Situation bereits kannte und dass es ihr nichts ausmachte.
    „Okay, Gleichstand“, sagte er.
    Er fand sie vom ersten Moment an sympathisch. Auf dem Weg zur Gepäckausgabe setzte er sie über den Fall ins Bild, wobei er sie auch über Details informierte, die nicht in der Ermittlungsakte gelandet waren. Sie schien allerdings nicht recht bei der Sache.
    „Ihr Gepäck bekommen wir unten“, sagte er. „Mein Auto steht gleich gegenüber im Parkhaus.“
    „Macht’s Ihnen was aus, wenn wir noch schnell die Toilette aufsuchen?“
    „Überhaupt nicht. Kein Problem. Ich glaube, unten ist auch noch eine.“
    Sie blieb stehen und grinste ihn an. „Ich meine die, in der man den toten Monsignore gefunden hat.“
    Pakula war das Missverständnis peinlich. Dabei hätte er sich doch denken können, dass sie sich den Tatort ansehen wollte. „Ach so, na klar doch. Gleich da hinten.“
    Er dirigierte sie nach links und dann einen Gang hinunter. Am Eingang angekommen, ging er zuerst allein hinein, um nachzusehen, dass auch niemand an den Urinalen stand. Sie hatten Glück. Ein Mann befand sich gerade auf dem Weg hinaus, als Pakula die Tür aufdrückte und O’Dell hineinwinkte.
    „Hier hat er gelegen.“ Pakula trat zu der Stelle vor dem letzten Waschbecken auf der linken Seite. „Meiner Ansicht nach wusch er sich die Hände, als der Mörder sich von hinten anschlich. Die Brille fanden wir auf dem Fußboden. Vielleicht hat er ihn deshalb nicht gesehen. Kann aber auch sein, dass er ihn einfachnicht als Bedrohung eingeschätzt hat. Die Gerichtsmedizinerin geht jedenfalls davon aus, dass der Angreifer von hinten kam. Vermutlich war er kleiner als der Monsignore. Er packte ihn und stach ihn ab. Dann zertrampelte er noch die Brille und marschierte unbehelligt zur Tür hinaus.“
    Ein untersetzter Mann mittleren Alters kam herein, stutzte verdutzt, als er O’Dell sah, und zuckte zurück, um sich noch einmal das Schild an der Tür anzusehen. Dann murmelte er etwas Unverständliches und trat den Rückzug an.
    „Eine einzige Tür, die gleichzeitig Ein- und Ausgang ist“, stellte die O’Dell fest und sah sich um. „Und keiner will den Killer gesehen haben? An einem belebten Freitag vor dem 4. Juli?“
    „Die meisten Reisenden benutzen die Toiletten im Wartebereich vor dem Flugsteig oder unten bei der Gepäckausgabe. Einen Zeugen haben wir ja, wie Sie sicher aus dem Bericht wissen. Nur hat er nicht viel gesehen. Ein junger Bursche, schmächtig, Baseballcap. Hat es offensichtlich eilig gehabt. Als der Zeuge den Toten sah und wieder herauskam, war der Junge von der Bildfläche verschwunden.“
    O’Dell ging zum Ausgang und sah zur Tür hinaus. „Außer zum Terminal geht’s hier nirgendwohin, oder?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Außer der Damentoilette gleich nebenan gibt es noch eine abgeschlossene Gerätekammer. Die haben wir noch am selben Abend überprüft, um sicherzustellen, dass der Täter keinen Zugang hatte. Etwa um da die Waffe zu entsorgen oder seine Klamotten und so.“
    „Wie sieht’s mit Überwachungskameras aus?“
    „Gibt es hier nicht – außer an den Sicherheitsschleusen.“
    „In dem Zeitschriftenkiosk habe ich eine gesehen“, widersprach sie. „Sie ist auf den Eingang gerichtet. Vielleicht nimmt sie ja auch auf, was sich vor dem Kiosk abspielt. Falls ja, wären auf der Aufnahme womöglich Leute, die von hier kamen.“
    „In der Regel sind Überwachungskameras in Geschäften ziemlicher Käse, aber ich lasse das überprüfen.“
    „Apropos Kameras. Was haben Sie denn bislang gegenüber den Medien verlauten lassen?“ erkundigte sich O’Dell.
    „Gegenüber den Medien?“
    „Hat schon jemand offiziell eine mögliche Verbindung zwischen den Morden bestätigt? Bisher sind uns drei bekannt, richtig?“
    Pakula nickte. „So ist es. Der Monsignore, ein ehemaliger Priester in Minneapolis und einer in Columbia, Missouri. Der Mord in Minneapolis geschah am 27. Mai, am Volkstrauertag. Der in Columbia etwa vierundzwanzig Stunden nach dem an O’Sullivan. Der Mörder scheint also immer an Feiertagswochenenden zuzuschlagen, aber bis auf diese Übereinstimmung haben wir bisher nichts, das einen Zusammenhang zwischen den Fällen bestätigen würde.“
    „Womit wir bei meinem Job wären, oder?“
    „Drei tote Priester innerhalb weniger Wochen, alle im Mittleren Westen – da fragt

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