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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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auch so schon genügend im Vorteil. »Wenn nicht er die Grauen Männer geschickt hat, wer dann? Wenn ein Myrddraal oder ein anderer der Verlorenen...« Er unterbrach sich und schluckte. NOCH EIN Verlorener? Licht! »Wenn jemand anders sie geschickt hat, warum hat man ihm das nicht gesagt? Es sind doch alles Schattenfreunde, oder? Und warum ich, Moiraine? Rand ist doch der verdammte Wiedergeborene Drache!«
    Hinter sich hörte er, wie Zarine und Nieda nach Luft schnappten, und erst dann wurde ihm klar, was er ausgesprochen hatte. Moiraines Blick schien ihm die Haut bei lebendigem Leibe abziehen zu wollen. Verdammte lose Zunge! Warum kann ich nicht zuerst nachdenken und dann reden? Das schien erst so geworden zu sein, seit Zarines Augen ihn beobachteten. Auch jetzt beobachtete sie ihn, und ihr Mund stand offen.
    »Ihr seid jetzt an uns gebunden«, sagte Moiraine zu der Frau mit dem kühnen Gesicht. »Es gibt für Euch nun kein Zurück mehr. Niemals!« Zarine sah aus, als wolle sie etwas sagen und habe nicht den Mut dazu, aber die Aes Sedai hatte ihre Aufmerksamkeit bereits wieder anderem zugewandt. »Nieda, flieht noch heute nacht aus Illian! Diese Stunde! Und haltet Euren Mund noch mehr, als Ihr ihn die Jahre über schon gehalten habt! Es gibt welche, die würden Euch die Zunge herausschneiden, wenn sie wüßten, was Ihr erzählen könnt, und ich könnte Euch nicht rechtzeitig zu Hilfe kommen.« Ihr harter Tonfall ließ gar keinen Zweifel am Ernst ihrer Worte aufkommen, und Nieda nickte lebhaft, als habe sie nun wirklich verstanden.
    »Was Euch betrifft, Perrin.« Die weiße Stute rückte seinem Hengst näher, und er lehnte sich unwillkürlich etwas vor der Aes Sedai zurück. »Viele Fäden sind im Muster verwoben, und manche davon sind genauso schwarz wie der Schatten selbst. Nehmt Euch in acht, daß Euch keiner davon erdrosselt.« Ihre Fersen berührten Aldiebs Flanken, und die Stute galoppierte in den Regen hinaus. Mandarb folgte ihr in kurzem Abstand.
    Seng dich, Moiraine, dachte Perrin, als er ihnen hinterherritt. Manchmal weiß ich nicht, auf welcher Seite du stehst. Er sah sich nach Zarine um, die neben ihm einherritt, als sei sie im Sattel geboren. Und auf welcher Seite stehst du?
    Der Regen hielt die Menschen von den Straßen und Kanälen fern, und so wurden sie von keinen sichtbaren Augen beim Wegreiten gesehen, doch auf den unebenen Pflastersteinen fanden die Pferdehufe nur wenig Halt. Als sie schließlich den Maredo-Damm erreichten, eine breite, ungepflasterte Straße, die sich durch den Sumpf nach Norden zog, hatte der Wolkenbruch etwas nachgelassen. Der Donner grollte noch, aber die Blitze zuckten weit hinter ihnen auf, vielleicht draußen über dem Meer.
    Perrin hatte das Gefühl, sie hätten nun ein wenig Glück verdient. Der Regen hatte auch lange genug angehalten, um ihre Flucht zu verbergen, und nun schien es, als hätte sie eine klare Nacht vor sich, in der sie gut vorwärtskommen konnten. Er sprach diesen Gedanken aus, doch Lan schüttelte den Kopf. »Schattenhunde bevorzugen klare, mondhelle Nächte, Schmied, und Regen mögen sie am wenigsten. Ein gutes Gewitter kann sie völlig von einem fernhalten.« Als habe er es heraufbeschworen, wurde der Regen immer schwächer, bis nur noch ein feines Nieseln übrig war. Perrin hörte, wie Loial hinter ihm stöhnte.
    Knüppeldamm und Sumpf endeten gemeinsam etwa zwei Meilen von der Stadt entfernt, aber die Straße ging weiter. Sie krümmte sich nur ein wenig Richtung Osten. Der wolkenverdunkelte Abend wurde von der Nacht verschluckt, und der Nieselregen ging weiter. Moiraine und Lan behielten ein gleichmäßiges, raumgreifendes Tempo bei. Die Pferdehufe klatschten durch Pfützen auf dem harten Erdboden der Straße. Der Mond schien durch Lücken zwischen den Wolken. Um sie herum erhoben sich niedrige Hügel und immer häufiger sahen sie nun Bäume. Perrin glaubte, bald werde ein Wald folgen, doch der Gedanke löste Unbehagen in ihm aus. Ein Wald konnte sie vor Verfolgern verbergen, aber Verfolger konnten sich ihnen dort auch nähern, bevor sie sie bemerkten.
    Ein dünnes Heulen erhob sich weit hinter ihnen. Einen Augenblick lang glaubte er, es stamme von einem Wolf. Er überraschte sich selbst damit, daß er seine Gedanken nach dem Wolf ausschweifen ließ, bevor er sich bremsen konnte. Dann erscholl der Schrei wieder, und er wußte, es war kein Wolf. Andere Schreie antworteten dem einen, alle meilenweit hinter ihnen. Es war ein unheimliches Heulen, in dem

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