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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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dieses wilde Tier dabei war.
    »Nein, sie kommt nicht mit«, sagte er ruhig. »Und wenn wir Bruenors Krönung verpassen, kannst du Cadderly hinterher erzählen, warum. Und wenn der Winter hier über uns hereinbricht und deine Freundin sich schlafen gelegt hat, kannst du zusehen, wie ich ihr für eine warme Decke die Haut abziehe! Und wenn …«
    Pikels leises Stöhnen beendete die Tirade seines Bruders, denn Ivan erkannte, dass Pikel nachgeben würde.
    Der grünbärtige Felsenschulter-Bruder ging an Ivan vorbei zu seinem Bären. Er verbrachte lange Zeit damit, die Ohren des sanftmütigen Tieres zu streicheln, holte Zecken aus dem Fell und setzte die Insekten dann sanft am Boden ab.
    Selbstverständlich hob Ivan, wann immer Pikel eine voll gesaugte Zecke absetzte, das Tier hoch und zerdrückte es zwischen seinen dicklichen Fingern.
    Kurze Zeit später trabte Pikels Bärin davon. Pikel behauptete zwar, sie sei ziemlich traurig, weil sie nicht mitkommen durfte, aber Ivan konnte keinen Unterschied feststellen. Die Bärin machte sich auf den Weg, und für einen Bären war wahrscheinlich jeder Weg gut genug.
    Pikel ging wieder an Ivan vorbei. Er griff nach seinem neuesten Wanderstock und schlug dreimal gegen den Eichenstamm, dann verbeugte er sich tief und ehrfürchtig und bat den Baum um Erlaubnis, eintreten zu dürfen.
    Ivan hörte selbstverständlich nichts davon, aber offenbar hatte Pikel die richtigen Worte gefunden, denn nun drehte er sich halb um und bedeutete seinem Bruder voranzugehen.
    Ivan weigerte sich und reagierte, indem er Pikel nach vorn winkte.
    Pikel verbeugte sich abermals und bedeutete Ivan zu gehen.
    Ivan weigerte sich abermals und winkte hektischer.
    Pikel verbeugte sich wieder, immer noch vollkommen ruhig, und winkte Ivan zu voranzugehen.
    Ivan setzte schon dazu an zurückzuwinken, aber dann überlegte er es sich mitten in der Bewegung anders und schob seinen Bruder stattdessen gewaltsam in den Baum, dann holte er tief Luft und sprang selbst auf die Eiche zu.
    Und krachte fest gegen den Stamm.
    Mit seiner blassen, beinahe durchscheinenden Haut und blauen Augen, die so reich an Schattierungen waren, dass sie die Farben ringsumher zu spiegeln schienen, wirkte der Elf Tarathiel zart und zerbrechlich. Er war nicht sehr groß, aber schlank, und seine kantigen Züge und die langen spitzen Ohren ließen ihn noch schlanker wirken. Aber das war alles reichlich irreführend, denn der Elfenkrieger war ein Furcht erregender Gegner, und kein Feind, der den Biss seines scharfen, schlanken Schwertes gespürt hatte, würde es wagen, ihn zu unterschätzen.
    Nun hockte Tarathiel in einem hohen, vom Wind gepeitschten Pass, einen Tagesflug von seinem Zuhause im Mondwald entfernt, und er erkannte die Zeichen deutlich genug. Orks waren hier durchgekommen, viele Orks, und vor nicht allzu langer Zeit. Normalerweise hätte das Tarathiel nicht sonderlich beunruhigt – Orks waren in der Wildnis zwischen dem Grat der Welt und den Rauvin-Bergen eine verbreitete Plage –, aber Tarathiel war der Bande gefolgt, und er wusste, woher sie gekommen waren. Sie kamen aus dem Mondwald, direkt aus seiner geliebten Waldheimat, und schleppten viele gefällte Bäume mit.
    Tarathiel knirschte mit den Zähnen. Er und seine Sippe hatten offensichtlich bei der Verteidigung ihrer Waldheimat jämmerlich versagt, denn sie hatten die Orks nicht schnell genug bemerkt, um sie davonjagen zu können. Tarathiel fürchtete, dass dies Folgen haben würde. Würde dieser Mangel an Wachsamkeit die hässlichen Geschöpfe veranlassen wiederzukommen?
    »Wenn sie es tun, dann metzeln wir sie eben nieder«, sagte der Mondelf schließlich zu seinem Reittier, das in der Nähe graste.
    Der Pegasus schnaubte zur Antwort, beinahe als hätte er Tarathiel verstanden. Er warf den Kopf zurück und faltete die weiß gefiederten Flügel fester über dem Rücken.
    Tarathiel lächelte das wunderschöne Geschöpf an, einen von zwei Pegasi, die er vor ein paar Jahren in diesen Bergen gerettet hatte, nachdem ihre Eltern von Riesen getötet worden waren.
    Tarathiel hatte das getötete Elternpaar gefunden, erschlagen von Steinen, die die Riesen in eine felsige Senke geworfen hatten. Er hatte am Euter der toten Stute erkannt, dass sie vor kurzem gefohlt hatte, und danach den größeren Teil eines Zehntages damit verbracht, die Umgebung zu durchsuchen, bis er die Fohlen gefunden hatte. Die beiden hatten sich im Mondwald wohl gefühlt und waren unter der Anleitung – nicht im

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