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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Nacht«, begann der Ratsherr.
    »Wer eine Faust verlangt, bekommt eine Faust«, erwiderte Torgar.
    »Und wie viele hast du zu bekämpfen?«
    »Wie viele brauchen einen guten Tritt?«
    Er schaute Agrathan an und sah, dass der Ratsherr das überhaupt nicht komisch fand.
    »Was du tust, treibt einen Keil in unsere Stadt. Ist es das, was du vorhast?«
    »Ich habe gar nichts vor«, sagte Torgar. Er wandte sich Agrathan zu und kniff die Augen zusammen. »Wenn es einen Keil in die Stadt treibt, wenn ich meine Meinung sage, dann war das Problem schon vorhanden, bevor ich es angesprochen habe.«
    Agrathan lehnte sich bequemer gegen die Mauer und schien sich zu entspannen, als sei er zumindest nicht vollkommen anderer Meinung.
    »Viele von uns haben wegen des Problems mit Mithril-Halle den Kopf geschüttelt. Das weißt du. Wir wünschen uns alle, dass unsere größten Rivalen nicht die Heldenhammer-Zwerge wären! Aber sie sind es nun mal. So ist es, und das weißt du, und indem du es allen immer wieder unter die Nase reibst, verbiegst du die Nasen nur.«
    »Die Rivalität und die Streitigkeiten sind ebenso unser Fehler wie der der Heldenhammer-Leute«, erinnerte ihn Torgar. »Vielleicht könnten wir ein Übereinkommen zu Stande bringen, von dem wir beide profitieren, aber bevor es jemand versucht, können wir das nicht wissen.«
    »Das ist ein durchaus bedenkenswerter Vorschlag«, stimmte der Ratsherr zu. »Tatsächlich hat man bei den Funkelnden Steinen schon über solche Dinge gesprochen.«
    »Wo die meisten Ratsherren keine Zwerge sind«, stellte Torgar fest, und Agrathan bedachte ihn mit einem kalten Blick.
    »Für die Zwerge wird gesprochen, und ihre Gedanken werden im Rat vernommen.«
    Torgar erkannte in Agrathans Blick und seinem eisigen Tonfall, dass er den stolzen Ratsherren schwer gekränkt hatte. Er dachte einen Augenblick daran, seine dreiste und grausame Aussage zurückzunehmen, aber er tat es nicht. Er hatte das Gefühl, als triebe ihn eine innere Stimme an, die unabhängig von seiner Vernunft existierte.
    »Als du dich der Axt von Mirabar angeschlossen hast, hast du einen Schwur abgelegt«, sagte Agrathan. »Erinnerst du dich an diesen Schwur, Torgar Hammerschlag?«
    Nun war es an Torgar, den anderen Zwerg kalt anzustarren.
    »Bei dem Schwur hast du dich verpflichtet, dem Markgrafen von Mirabar zu dienen, nicht dem König von Mithril-Halle. Es wäre weise, wenn du das nicht vergessen würdest.«
    Der Ratsherr tätschelte Torgars Schulter – das schienen viele in der letzten Zeit zu tun – und ging.
    Torgar blieb auf der Mauer stehen und erinnerte sich tatsächlich an seinen Schwur, aber dann wog er ihn gegen die Wirklichkeit des gegenwärtigen Mirabar ab.

Und sie glaubten, sie hätten schon alles gesehen
    »Na, wenn das mal keine Riesenpatsche ist, in der wir hier stecken«, knurrte Ivan.
    Er stapfte auf der kleinen Au herum, die die Elfen als vorläufiges Gefängnis für die beiden Eindringlinge benutzten. Mit einer Art von Magie, die Ivan nicht verstand, hatten die Mondelfen die Bäume ringsumher dazu gebracht, enger zusammenzurücken und alle Ausgänge mit einer beinahe undurchlässigen Wand aus Stämmen zu blockieren.
    Ivan war selbstverständlich nicht besonders glücklich darüber. Pikel hingegen lag in der Mitte des Feldes, die Hände bequem hinter dem Kopf verschränkt, und blickte zu den Sternen auf. Er hatte seine Sandalen ausgezogen und wackelte zufrieden mit den Zehen.
    »Wenn sie mir nicht die Axt abgenommen hätten, würde ich schnell ein paar Wege finden, die hier herausführen«, prahlte Ivan.
    Pikel kicherte und wackelte mit den Zehen.
    »Halt die Klappe!«, fauchte Ivan, der die Hände in die Hüften gestemmt hatte und trotzig die Mauer aus Bäumen anstarrte.
    Einen Moment später blinzelte er und rieb sich ungläubig die Augen, denn einer der Bäume schwebte beiseite und gab einen Weg frei. Ivan wartete darauf, dass die Elfen hereinkamen, aber nichts geschah. Der Zwerg machte ein paar eilige Schritte auf den Weg zu, aber er blieb schnell wieder stehen und fuhr herum, als er seinen Bruder kichern hörte.
    »Du warst das!«, bezichtigte ihn Ivan.
    »Hihihi.«
    »Wenn du das kannst, wieso sitzen wir denn schon seit zwei Tagen hier fest?«
    Pikel stützte sich auf die Ellbogen und zuckte die Achseln.
    »Also gehen wir!«
    »Mhmmhm«, sagte Pikel.
    Ivan starrte ihn ungläubig an. »Warum nicht?«
    Pikel kam auf die Beine und sprang umher, drückte sich einen Finger auf die Lippen und sagte:

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