Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen
hörte auf, so nachdrücklich mit dem Fuß zu tippen.
»Es … es war einfach die Wahrheit«, stotterte er. »Und wenn sie die ganze Wahrheit hören, werden sie es verstehen – ich hatte ohnehin nie vor, Markgraf Elastuls dummen Auftrag auszuführen.«
»Also bist du einfach zu Regis spaziert und hast ihm alles erzählt«, sagte Shoudra. »Ich bin sicher, sie werden dir glauben.«
Nanfoodle murmelte etwas und nahm wieder seine trotzige Haltung ein.
»Selbstverständlich können wir jetzt nicht wieder reingehen!«, sagte der Gnom. »Jedenfalls noch nicht. Wir müssen den Zwergen beweisen, dass wir auf ihrer Seite stehen – und warum auch nicht? Wir sind unter einem Vorwand und mit bösen Absichten hergekommen. Also zeigen wir ihnen die Wahrheit über Nanfoodle und Shoudra und wie sich diese Wahrheit von der des Markgrafen unterscheidet.«
»Leicht gesagt.« Shoudras Worte trieften vor Sarkasmus. »Was sollen wir tun – die Ork-Horden besiegen? Also gut, tun wir das, und vielleicht können wir dann schon fürs Nachmittagsbier mit Kuchen in die Halle zurückkehren.«
Sie hielt inne, als sie sah, wie Nanfoodle die Augen aufriss, und zunächst glaubte sie, dass er sie ungläubig anstarrte. Aber dann hörte sie das leise Jammern hinter sich, fuhr herum und sah drei Zwerge von Norden her auf sie zukommen. Zwei flankierten den grünbärtigen Zwerg in der Mitte, wobei der Zwerg zu Pikel Felsenschulters Rechter ihn unter der Schulter gepackt hatte und der zu seiner Linken, sein Bruder Ivan, ein blutiges Tuch auf den Stumpf drückte, der von Pikels linkem Arm übrig geblieben war.
»Oooh«, jammerte Pikel.
Nanfoodle und Shoudra eilten auf die drei zu.
»Oooh«, sagte Pikel.
»Sie haben meinen Bruder erwischt«, rief Ivan. »Haben ihm mit einem dieser Schieferstücke sauber den Arm abgeschnitten. Ein verdammt unglücklicher Wurf.«
»Sie sind nun oben auf dem Gebirgskamm, und sobald sie ihre Katapulte gebaut haben, werden viele fallen«, erklärte der andere Zwerg, der Pikel stützte. »Diese Wunde hier ist eine Kleinigkeit im Vergleich mit dem, was dann passieren wird.«
Die drei eilten vorbei, direkt aufs Tor zu, und Shoudra und Nanfoodle waren klug genug, sich wieder zu verstecken.
»Wir können sie in diesen schweren Zeiten nicht allein lassen«, betonte Nanfoodle.
Shoudra spähte um einen Felsen, als sich die großen Tore öffneten und die drei eingelassen wurden. Sie zog sich allerdings schnell wieder zurück, als zwei Wachen herauskamen und sich überall umsahen.
»Was sollen wir denn tun, Alchemist Nanfoodle?«, fragte sie. Sie lehnte sich an den Felsblock, und irgendwie sah es aus, als könnte sie diese Stütze im Augenblick wirklich gebrauchen. »Vielleicht sollten wir uns mit den Orks zusammentun, und du kannst ihre Waffen mit deinem Gebräu schwächen.«
Das hatte sie selbstverständlich nicht ernst gemeint, aber Nanfoodle starrte sie an und begann zu strahlen. Er schnippte mit den kurzen Fingern.
»Das wäre eine Idee!«, verkündete er. Sofort machte er sich in Richtung Norden auf, wobei er sich dicht in der Deckung der halb eingestürzten Mauer hielt.
»Was redest du denn da?«, fragte Shoudra, die ihn schnell eingeholt hatte.
»Sie brauchen uns da oben, also lass uns gehen und sehen, wo wir helfen können«, erwiderte der Gnom.
Shoudra packte ihn an der Schulter und hielt ihn zurück.
»Dort hinauf?«, fragte sie und zeigte auf den Rand der Klippe im Norden. »Dort hinauf, wo die Schlacht tobt?«
Wieder verschränkte Nanfoodle die Arme vor der Brust und begann mit dem Fuß zu tippen. »Dort hinauf«, antwortete er.
Shoudra schnaubte.
»Du weißt, dass ich Recht habe«, erklärte der Gnom. »Du weißt, dass wir es der Heldenhammer-Sippe schuldig sind –«
»Wir sind es ihnen schuldig ?«, fragte die Sceptrana.
»Ja, selbstverständlich«, sagte Nanfoodle, und nun war es an ihm, seine Worte in Sarkasmus zu baden. »Also gut, wir schulden ihnen gar nichts. Nicht einmal wegen der gemeinsamen Sache gegen Armeen von Ungeheuern. Nicht einmal, wenn sie das Einzige sind, was noch zwischen diesen Horden von Riesen und Orks und Mirabar steht. Nicht einmal, weil sie Torgar Hammerschlag und seine Freunde wie Brüder aufgenommen haben. Nicht einmal, weil sie uns in ihrem Heim willkommen geheißen und uns vertraut haben, obwohl sie eigentlich keinen Grund dafür hatten. Nicht einmal, weil –«
»Genug, Nanfoodle«, sagte Shoudra und hob abwehrend die Hände. »Es reicht.«
Die hoch gewachsene,
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