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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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unmissverständlich das Marschieren schwerer Zwergenstiefel.
    Tos'un kam neben sie. Wieder unsere Freunde? , fragte er.
    »Eine recht große Gruppe«, flüsterte sie. »Mehr als vierzig.«
    Wie weit entfernt? , fragte Tos'un mit den Fingern.
    Kaer'lic hielt inne und lauschte noch einen Moment, dann schüttelte sie den Kopf.
    Nicht weit …, begann sie zu signalisieren.
    Parallel von uns, unterbrachen sie Tos'uns Bewegungen. Und wer weiß, wo diese Gänge sich treffen?
    Eins ist sicher, erklärte Kaer'lic, unsere Feinde eilen an uns vorbei nach Süden, zurück zu den Trollmooren.
    Verstärkung für Nesme?, fragte Tos'un.
    Kaer'lic warf einen Blick zu der Höhlenwand und schüttelte zweifelnd den Kopf. »Dafür sind es nicht genug«, flüsterte sie. »Vielleicht nur eine Geste von Mithril-Halle, um Unterstützung für die Nachbarn zu zeigen.«
    Hinter ihnen im Gang wurde es laut, als die Trolle näher kamen. Die beiden Drow sahen einander an, und in ihren Blicken stand die gleiche Frage.
    »Proffit wird die Zwerge sicher jagen wollen, aber wenn er sich derart ablenken lässt, wird er noch mehrere Tage lang keinen Druck auf die Zwerge in Mithril-Halle ausüben können. Das wird Obould nicht gefallen«, erklärte Tos'un.
    Man sah Kaer'lic an, dass diese Möglichkeit sie nicht sonderlich beunruhigte.
    »Wir könnten vielleicht ein wenig Spaß haben, wenn diese Zwergenbande nicht zu groß ist«, fuhr Tos'un fort, und ein Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus.
    »Also geh weiter, so schnell du kannst, und finde eine Stelle, an der wir die Gänge erreichen können, die unsere Feinde benutzen«, wies Kaer'lic ihn an. »Es ist besser, ihnen direkt nach Süden zu folgen, als selbst zurückzukehren und zu hoffen, dass wir die Stelle finden, wo ihr Gang sich zur verfluchten Oberfläche öffnet.«
    Tos'un nickte gehorsam und machte sich auf den Weg.
    »Aber sei vorsichtig!«, rief Kaer'lic hinter ihm her.
    Die Drow-Priesterin war überrascht über ihre eigenen Worte. Sie hatte mit Tos'un gesprochen wie mit einem Freund. Und seit wann hatte Kaer'lic Suun Wett Freunde? Donnia und Ad'non waren jahrelang ihre Gefährten gewesen, und niemals, trotz aller Gefahren, denen sie in dieser Zeit gegenübergestanden hatten, hatte sie sie so dramatisch gebeten, vorsichtig zu sein. Bei mehreren Gelegenheiten hatte sie die beiden anderen schon für tot gehalten, und sie hatte nie geweint oder sich auch nur sonderlich dafür interessiert. Warum war sie jetzt also so besorgt um Tos'un?
    Weil sie Angst hatte, erkannte sie, und weil sie fürchtete, verwundbar zu sein. Und da sie nicht einmal wusste, wo Donnia und Ad'non sich aufhielten, war Tos'un ihr einziger verbliebener Gefährte.
    Der Gestank nach Troll wurde intensiver, als Proffit und seine Bande näher kamen, und das machte der Priesterin den Wert ihres Drow-Gefährten noch deutlicher. Das Leben wäre ohne Tos'un beinahe unerträglich.
    Lange Zeit starrte Kaer'lic in den dunklen Gang, in dem Tos'un verschwunden war, und dachte über diese Erkenntnis nach.
    Drizzt Do'Urden mochte zu einem Geschöpf der Oberfläche geworden sein, aber sobald er tiefer in das Höhlensystem eindrang, erkannte er, wie sehr er auch ein Bewohner des Unterreichs geblieben war. Innovindil bewegte sich mit der für Elfen typischen Anmut, aber in den unterirdischen Gängen waren ihre Bewegungen nicht annähernd so fließend und leichtfüßig wie die des Dunkelelfen. Hier im Unterreich war er ihr so überlegen, wie sie es ihm gegenüber im offenen Tageslicht war.
    Schließlich fanden sie einen natürlichen Kamin, der vom Hauptgang des Komplexes nach oben abzweigte, und kletterten hinein.
    Drizzt bemerkte, dass Innovindil zögerte. Und warum auch nicht? In diesem Kamin wären sie direkt über dem Hauptgang, und wenn die Orks hereinkamen, würden sie zweifellos genau unter ihnen vorbeiziehen und vielleicht sogar ihr Lager aufschlagen.
    Drizzt verbarg sein Lächeln. Innovindil wusste nicht, wie lautlos ein Drow an einem solchen Ort arbeiten konnte. Selbst wenn die Orks ihr Hauptlager direkt unter diesem Kamin errichteten, würde er sich dort ohne Schwierigkeiten bewegen können.
    Also sah er sie noch einmal an, nickte ihr ermutigend zu, und dann blieben die beiden schweigend sitzen und ließen die Minuten verstreichen.
    Drizzt lichtempfindliche Augen zeigten ihm, dass die Dunkelheit ein wenig nachgelassen hatte; das Morgenlicht draußen wurde heller. Kurz darauf hörte man das Schlurfen von Ork-Füßen, und die

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