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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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allem, was passiert ist, viel Gutes. Und dieser Jacob ist wirklich ein guter Mann. Manchmal entdeckt man die kostbarsten Schätze dort, wo niemand sorgfältig genug schaut, um sie zu finden“, sagte sie mit einem Augenzwinkern.
    Kathryn trat auf die hintere Verandastufe, atmete den Geruch des angenehmen, leichten Sommerwindes ein und dachte über das nach, was Miss Maudie gesagt hatte.
    Als Gabe eine Stunde später den Wagen hinter dem Bordell zum Stehen brachte und die Bremse einlegte, hatte sie entschieden, dass sie Jacob genauer anschauen wollte, dass sie sich bemühen wollte, ihn als Freund besser kennenzulernen, wenn er dazu bereit war. Zweifellos lagen in seinem Herzen Schätze vergraben, die bis jetzt nicht viele entdeckt hatten.
    „Ich würde gern mit zu Sadie gehen, wenn das okay ist“, sagte Gabe, während er ihr beim Aussteigen half.
    Kathryn drückte seine Hand. „Gewiss, und Annabelle wird dich auch sehen wollen.“
    Die Hintertür zum Bordell ging auf. Annabelle stand im Türrahmen. Ihre Augen wanderten zu Kathryns Bauch. Dann schüttelte sie langsam den Kopf und lächelte. Ihre Miene war eine Mischung aus Freude und Schmerz, und Kathryn fragte sich, ob in Annabelle die Sehnsucht nach einer neuen Chance auf ein anderes Leben geweckt wurde, wenn sie Kathryn hochschwanger sah.
    „Es ist so schön, dich wiederzusehen, Annabelle.“ Kathryn stieg die Treppe hinauf und freute sich, als ihre Freundin sie umarmte. Dann musste sie lachen. „Näher kommen wir uns nicht, weil das Baby zwischen uns steht.“ Sie trat leicht zurück. „Wie geht es Sadie heute Nachmittag?“
    „Der Arzt sagt, dass sie wieder gesund wird.“ Annabelle wirkte ungewöhnlich still und bedrückt. „Sie liegt im Bett und schläft jetzt, aber ich weiß, dass sie dich bestimmt sehen will.“ Sie bedachte Gabe mit einem schwachen Lächeln. „Wie geht es dir, alter Freund?“
    „Jetzt besser.“ Gabe zog sie in eine kräftige Umarmung, bevor er sie losließ.
    Annabelle trat mit Tränen in den Augen zurück. „Sadie wird sich auch über einen Besuch von dir freuen, Gabe. Sie hat dich schon immer gemocht, und das heißt viel, weil sie die meisten Leute nicht mag. Besonders Männer.“ Sie wandte sich an Kathryn. „Hast du Jacob heute schon gesehen? Seit er heute Morgen hier losfuhr?“
    Kathryn schüttelte den Kopf und fragte sich, ob sie sich die leichte Veränderung in Annabelles Tonfall nur einbildete. Sie klang … beunruhigt. „Nein, ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er gestern Nacht mit Sadie in die Stadt fuhr. Warum?“
    Annabelle öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, doch dann überlegte sie es sich anscheinend anders und bedeutete Kathryn, ihr nach oben zu folgen. „Dr. Hadley war heute Nachmittag schon da und hat sie untersucht. Er sagt, sie wird wieder gesund. Ihr Arm ist gebrochen, aber das heilt wieder.“
    Annabelles Stimme verriet ihr Bedauern, und Kathryn wünschte wieder, sie könnte sie und Sadie überreden, diesen furchtbaren Ort zu verlassen. Vielleicht ergäbe sich jetzt, da sie dank Donlyn MacGregors Großzügigkeit ihr Land behalten konnte, eine neue Gelegenheit.
    Annabelle steckte den Kopf in Sadies Zimmer. „Bist du wach? Du hast Besuch, Mädchen.“ Sie winkte den beiden, ihr zu folgen.
    Kathryn musste sich zu einer fröhlichen Miene zwingen, als sie Sadie sah. Das Mädchen sah mit seinem verbundenen Arm und der geschwollenen und bläulich gefärbten Wange so klein und hilflos aus. „Ich habe gehört, dass sich Dr. Hadley gut um dich kümmert.“ Kathryn beugte sich nach unten und legte Sadie eine Hand auf die Stirn. Sie fühlte sich warm an.
    „Mmm, deine Hand fühlt sich gut an. Sie ist so kühl“, seufzte Sadie und blinzelte schwer. Dann fielen ihr die Augen wieder zu.
    Kathryn schaute Annabelle fragend an.
    „Das ist okay“, beruhigte Annabelle sie. „Das sind nur die Medikamente, die der Arzt ihr gegeben hat. Er hat gesagt, dass man davon müde wird.“
    Gabe trat ins Zimmer, ging zur anderen Bettseite herum und blieb ruhig stehen. Kathryn wollte Sadie gerade erklären, dass Gabe auch da war, als Annabelles Name auf dem Gang gerufen wurde.
    Annabelle schnaubte. „Diese Mädchen können doch nichts alleine machen. Ich …“ Sie beendete den Satz mit einem unverständlichen Murmeln. „Ich komme gleich wieder.“
    Kathryn setzte sich auf die Bettkante. „Wie ich sehe, hat sich hier nicht viel verändert.“ Mit einem Lächeln nahm sie das Gesicht des Mädchens in beide Hände

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