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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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viele Fragen, Annabelle. Das tust du doch sonst nicht.“ Als Annabelle nichts mehr sagte, beantwortete Kathryn mit einem Achselzucken ihre Frage. „Matthew Taylor ist ein sehr netter Mann, und er war sehr freundlich zu mir. Ich weiß, dass er Gefühle für mich hat. Das hat er klargestellt. Ich mag ihn auch …“
    „Aber liebst du ihn?“
    Kathryn wollte ihr schon antworten, brach dann aber ab. Liebte sie Matthew Taylor? Sie mochte ihn, sie war ihm dankbar für seine Hilfe und für seinen Wunsch, für sie zu sorgen, aber liebte sie ihn?
    „Nein, Annabelle. Ich liebe Matthew Taylor nicht. Ich empfinde Zuneigung zu ihm, aber nicht mehr. Matthew ist ein Ehrenmann und wird ein guter Ehemann sein. Zweifellos bereitet Gott eine ganz besondere Frau darauf vor, eines Tages seine Frau zu werden.“
    Ein schmerzlicher Blick trat in Annabelles Augen, bevor sie schnell wegschaute. Wenn Kathryn es nicht besser gewusst hätte, hätte sie vermutet, dass sie ihre Freundin mit ihren Worten verletzt hatte. Dann tauchte ein Bild vor ihrem geistigen Auge auf: der Abend, an dem Matthew Taylor in der Herrenschneiderei gewesen war und ihr die traurige Nachricht gebracht hatte, dass Larsons Leiche gefunden worden war. Annabelle war bei ihr gewesen und hatte Kathryn gesagt, wie attraktiv Matthew sei. Kathryn glaubte, dass sie bei Annabelle damals einen Funken Interesse entdeckt hatte. Aber soweit sie sich erinnerte, war Matthews Reaktion auf Annabelle weitaus weniger begeistert ausgefallen. Er hatte höflich, aber mit einer spürbaren Kälte auf sie reagiert. Am folgenden Morgen hatte er in Annabelles Beisein darauf bestanden, dass sie nicht mit zum Bestattungsunternehmen gehen sollte, und Kathryn geraten, dass sie sich mit einer Frau wie ihr nicht in der Öffentlichkeit zeigen solle.
    Da sie nicht wusste, was sie sagen oder was sie anderes tun sollte, beugte sich Kathryn zu ihr hinüber und zog Annabelle an sich heran. Zu ihrer Überraschung erwiderte Annabelle ihre Umarmung. Herr, würdest du Annabelles Leben bitte aus der Tiefe reißen, genauso wie du meines erlöst hast? Hilf ihr, ihr Herz dir zu übergeben. Und würdest du bitte einen Mann in ihr Leben bringen, der sie so liebt, wie du deine Kirche liebst? Einen Mann nach deinem Herzen, der gern sein Leben für sie gibt und sie grenzenlos liebt. Der ihre Schuld vergibt, weil ihm selbst eine so große Schuld vergeben wurde.
    Plötzlich fühlte sich Kathryn überführt, als sie begriff, dass sie einen Mann beschrieb wie ... Jacob.

    Larson näherte sich schwer atmend dem Stadtrand. Das Fell seiner Stute war schweißnass. Miss Maudies Worte trieben ihn jedoch weiter. „Kathryn ist in die Stadt gefahren, um eine Freundin zu besuchen.“
    Der Blick, mit dem Annabelle ihn an diesem Morgen angesehen hatte, ging ihm immer noch durch und durch. Als er in der Stadt ankam, betete er, dass es noch nicht zu spät wäre.
    Nachdem er an diesem Tag das Bordell verlassen hatte, hatte er die Gelegenheit genutzt und einiges in der Stadt erledigt, aber in Wirklichkeit hatte er Zeit gebraucht, um sich zu überlegen, was er als Nächstes tun sollte. Auf dem Rückweg nach Casaroja hatten einige Rancharbeiter seine Hilfe gebraucht, um ein paar ausgerissene Tiere einzufangen, und als er zurückkam, war Kathryn fort gewesen.
    Das Bordell tauchte vor ihm auf. Larson ritt zur Rückseite herum. Als er sie miteinander auf der hinteren Veranda stehen sah und Gabe entdeckte, der im Wagen wartete, erstarrte er innerlich.
    Beide Frauen schauten im selben Moment auf. Annabelles Miene war so, wie er sie in Erinnerung hatte: missbilligend und abweisend. In diesem Moment wusste Larson, dass er zu spät kam. Sie hatte Kathryn bereits alles verraten.
    Er stieg ab und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn, sich eine Erklärung für Kathryn ausdenken. Seine Beine fühlten sich an, als würden sie jeden Augenblick unter ihm nachgeben.
    „Jacob!“
    Als er den Namen hörte und Kathryns Lächeln sah, begann Larsons Herz wieder zu schlagen. Sie hat „Jacob“ zu mir gesagt! Die Begeisterung in der Stimme seiner Frau, die Freude in ihrem Gesicht, als sie ihn sah, wirkte wie Balsam für seine Seele. Er drehte leicht den Kopf und hoffte, Annabelle wüsste, dass er sie anschaute. Die Miene der Frau verriet nichts. Sie hatte ihre Gefühle tief in sich versteckt. Er nickte ihr zu, aber ihre Augen verrieten nichts. Sie umarmte Kathryn, ging dann wieder hinein und schloss die Tür.
    Kathryn hielt sich am

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