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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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trat neben sie.
    „Mein Vater ist … tot?“, flüsterte sie.
    „Ja, Kind, es tut mir so leid.“ Childers zog einen Umschlag aus seiner Tasche. „Er hat dir diesen Brief geschrieben. Ich glaube, ein Teil des Briefes war für deinen Mann bestimmt, obwohl ich mit großem Kummer aus deinem Brief erfahren habe, dass dein Mann ebenfalls gestorben ist. Mein tiefstes Beileid, Kathryn.“
    Sie nickte, während ihr stumme Tränen über das Gesicht liefen. Larson befielen Schuldgefühle, als er sie sah, und er konnte Annabelles Stimme wieder hören. „Kathryn hat mir immer gesagt, dass Sie nicht tot sind. Sie sagte, sie fühle es … hier drinnen. Haben Sie eine Ahnung, was sie durchgemacht hat?“ Aber er musste sich nur ins Gedächtnis rufen, dass das, was er tat, für Kathryn das Beste war, um diese Stimme zum Schweigen zu bringen.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke, und er fragte sich, warum er nicht früher daran gedacht hatte. William Cummings war ziemlich wohlhabend gewesen, und obwohl er bestenfalls ein distanzierter Vater gewesen war, der sich viel mehr um seine geschäftlichen Investitionen als um seine Familie gekümmert hatte, war dieser Mann zweifellos gezwungen gewesen, sein Erbe seinem einzigen Kind zu hinterlassen.
    „Kathryn, wie du weißt, war dein Vater sehr vermögend“, sprach Childers leise weiter, als hätte er Larsons Gedanken gelesen. „Er hatte nur das Beste für dich im Sinn, und er hat sein ganzes Leben dafür gearbeitet, dass es dir und deiner Mutter an nichts fehlt. Nicht lange nach dem Tod deiner Mutter investierte dein Vater viel Geld in die Bergbauindustrie. Insbesondere in Silber. Innerhalb weniger Monate hatte diese Investition selbst seine größten Erwartungen übertroffen. Innerhalb von zwei Jahren erlangte dein Vater schließlich den Reichtum, den er immer angestrebt hatte, aber …“ Ein Seufzen entfuhr Childers, das gleichzeitig schwer und besorgt klang. Er ergriff Kathryns Hand. „Er hatte niemanden, mit dem er ihn teilen konnte. Das führt mich zu dem Grund, warum ich heute hier bin. Ich muss mit dir über das Haus deines Vaters und das Erbe, das er dir hinterlassen hat, sprechen.“
    Kohlmans Stuhl knarrte, und als Larson sich umdrehte, sah er, dass der Mann hinter seinem Schreibtisch aufgestanden war. Seine rötliche Gesichtsfarbe war aschfahl geworden.
    „Mein Erbe?“ Kathryn schüttelte leicht den Kopf, und Larson las die Frage in ihren Augen. Obwohl er es nie offen gesagt hatte, hatte William Cummings durch sein fehlendes Interesse und seine fehlende Kommunikationsbereitschaft vor Jahren, nachdem Kathryn geheiratet hatte, die Beziehung zu ihr mehr oder weniger abgebrochen.
    Kohlman räusperte sich, woraufhin sich alle umdrehten. „Wenn Sie mich entschuldigen, Mrs Jennings, Mr Childers, ich sehe, dass dies ein … sehr heikler Moment ist. Deshalb lasse ich Sie lieber allein. Aber bitte benutzen Sie mein Büro, solange Sie möchten.“
    Kohlmans eiliger Abgang störte Larson nicht, aber der sonderbare Blick in seinen Augen, als er die Tür schloss, erregte seinen Argwohn.
    Childers griff in eine Aktentasche neben dem Schreibtisch und zog ein Dokument heraus. „Bevor ich dir den Inhalt des Testaments deines Vaters vorlese, Kathryn, möchte ich dich erinnern, dass ich der Geschäftspartner deines Vaters gewesen bin, seit du ein Kind warst. Ich habe deinen Vater durch viele Phasen seines Lebens und seiner beruflichen Laufbahn begleitet, deshalb ist das, was ich dir jetzt gleich erklären werde, vertrauenswürdig. Ich war in seinen letzten Tagen häufig an Williams Bett, und trotz der Umstände, von denen ich dir gleich berichten werde, war er am Ende überhaupt nicht verbittert oder unglücklich.“
    Kathryn schluckte mühsam und hatte ihre ganze Aufmerksamkeit auf das gerichtet, was Childers als Nächstes sagen würde.
    „Wie ich schon sagte, machte die Investition in den Bergbau deinen Vater reich. Aber seine anderen Geschäfte litten, und mehrere seiner neueren Unternehmen entwickelten sich nicht so, wie er es wünschte. Dann ging die Silbermine im letzten Jahr Bankrott. Fast über Nacht. Das ganze Geld, die Investitionen, die Häuser … alles war fort.“
    Larson räusperte sich und wagte es, seine Frage auszusprechen. „Aber Sie sagten, Kathryns Vater habe ihr ein Erbe hinterlassen?“
    Childers lächelte. „Das hat er auch. Aber es ist nicht das Erbe, das er ursprünglich beabsichtigt hatte.“
    Einen Moment lang sprach keiner von ihnen ein Wort. Schließlich hob

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