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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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nichts nach. Kathryn fragte sich, ob ihr Vater überhaupt noch im selben Haus wohnte, seit ihre Mutter gestorben war.
    Sie fuhr mit dem Staubtuch über die kunstvollen Kanten eines Spiegels, der über dem Tisch hing, und wünschte, ihre Mutter könnte das Kind noch erleben, das Kathryn unter dem Herzen trug. Die zwei Menschen, die ihr am liebsten gewesen waren, waren tot. Sie dachte an ihren Vater und fragte sich, ob es etwas bewirken würde, wenn sie ihm jetzt schriebe. Wenn William Cummings wüsste, dass er bald ein Enkelkind bekam, würden sich seine Gefühle ihr gegenüber vielleicht ändern. Aber sie hatte ihm kurz nach dem Tod ihrer Mutter zweimal geschrieben und nie eine Antwort bekommen. Offenbar hatte sich an seinem Interesse oder besser gesagt an seinem fehlenden Interesse an ihrem Leben nichts geändert.
    Kathryn kam zur letzten Tür auf der rechten Seite und blieb stehen, da sie sich an dieses Zimmer bei Miss Maudies Hausführung nicht erinnern konnte. Sie hatte die Dienstbotenunterkünfte unten und die Gästezimmer in dieser Etage schon geputzt. Konnte sie ein Zimmer übersehen haben? Sie klopfte an die Tür.
    Keine Antwort. Sie drehte leise am Türgriff, der sich leicht öffnen ließ.
    Halb geöffnete Jalousien hielten das Sonnenlicht ab, das nur schmale Lichtstrahlen auf einen massiven Schreibtisch und Lederstuhl warf. Reihen von Büchern und Ordnern säumten die Regale auf beiden Seiten des Schreibtisches. Kathryn fuhr schnell mit einem Finger über eines der Regale und blies den Staub weg. Sie würde sich mit Sicherheit Miss Maudies Missbilligung zuziehen, wenn sie dieses Zimmer nicht putzte. Wer auch immer diese Aufgabe vorher innegehabt hatte, hatte das Büro vernachlässigt. Nach ihrem Eindruck von Donlyn MacGregor erwartete er Perfektion von seinen Angestellten, und sie wollte es sich mit ihm nicht verscherzen. Sie schloss die Tür hinter sich, öffnete die Jalousien und zog die Flasche Zitronenwachs aus ihrer Schürzentasche.
    Fast eine Stunde später erklangen Schritte auf der anderen Seite der Bürotür. Kathryn, die auf einem Hocker stand und die oberen Regale reinigte, hielt inne und schaute hinter sich. Sie erwartete, dass Miss Maudie hereinkäme und ihre Arbeit kontrollierte, und hoffte, die Frau wäre mit ihr zufrieden.
    Aber es kam niemand herein. Kathryn putzte weiter.
    Stöße mit sauber gestapelten Papieren lagen auf der linken Seite der Schreibtischplatte. Kathryn hob jeden vorsichtig hoch, um darunter Staub zu wischen. Der eingravierte Name auf einer der Seiten erregte ihre Aufmerksamkeit. Etwas daran kam ihr bekannt vor, und sie besah sich das Briefpapier genauer.
    Berklyn Stockholders.
    Warum kam ihr dieser Name so bekannt vor? Vielleicht war das eine Firma, mit der ihr Vater geschäftlich zu tun gehabt hatte? Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, ihre Erinnerung liege nicht so weit zurück. Sie fuhr mit einem Finger über das Papier und überflog den Text. Ihr Blick blieb an den Worten Flusskommission des Colorado-Territoriums hängen.
    „Bezug nehmend auf Ihre Nachfrage zu den Besitzrechten am Fountain Creek“, las sie mit kaum hörbarer Stimme. Ihr Blick wanderte einige Zeilen weiter nach unten. „Ihre vorbehaltliche Eingabe wird geprüft …“ Als auf dem Gang eine Tür zufiel, hob sie den Kopf.
    Schnell legte Kathryn die Geschäftsbriefe und juristischen Dokumente wieder an ihren Platz zurück. Ihre Hände zitterten plötzlich. Zum einen aus Angst, dass sie erwischt werden könnte, wie sie diese Dokumente las, und zum anderen, weil sie sie überhaupt gelesen hatte. Sie nahm das schmutzige Tuch und eilte hinter dem Schreibtisch hervor. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. Lagen alle Stapel am richtigen Platz? Was war nur in sie gefahren, dass sie die Papiere überhaupt angesehen hatte? Es ging sie nichts an, aber … warum erkundigte sich MacGregor nach dem Fountain Creek?
    Wieder hörte sie Schritte. Dieses Mal auf der Treppe. Sie drehte sich zur Tür um. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Einige Momente vergingen, aber nichts geschah.
    Kathryn beruhigte sich und hätte über ihr eigenes schlechtes Gewissen fast laut gelacht. Sie schüttelte den Kopf, atmete den Zitronengeruch ein, der im Zimmer lag, und bewunderte ihre Arbeit. Die Regale und der Schreibtisch glänzten. Miss Maudie wäre sicher zufrieden.
    Kathryn verließ schnell das Büro und schloss die Tür leise hinter sich, als sie feststellte, dass die Türen zum Schlafzimmer jetzt offen standen.
    Sie

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