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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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klopfte an den Türrahmen. „Mr MacGregor?“ Sie wartete, dann rief sie noch einmal seinen Namen.
    Als sie eintrat, blieb sie angesichts der luxuriösen Einrichtung dieses Zimmers erstaunt stehen. Alles in diesem Zimmer verkündete Erfolg und Reichtum. Aber wenn sie die Wahl hätte, würde sie immer die Blockhütte vorziehen, die Larson für sie gebaut hatte – wenn er doch nur noch am Leben wäre, um mit ihr dort zu wohnen!
    Sie verdrängte das unangenehme Gefühl, das sich in ihr regte, weil sie sich in Donlyn MacGregors privatem Schlafzimmer befand, und hob eine Hose und eine Jacke auf, die achtlos über einen Stuhl geworfen waren. Sie ging um die Ecke herum zu dem großen Mahagonischrank und hängte die Hose an ihren Bügelfalten auf. In diesem Moment hörte sie, wie die Schlafzimmertür zugeschlagen wurde.
    „Zum Kuckuck noch einmal …“
    Kathryns Augen wurden bei dem Schwall von Flüchen, der folgte, ganz groß. Als sie hörte, wie Glas zu Bruch ging, fuhr sie zusammen. Da sie den schweren irischen Akzent erkannte, trat sie hinter der Schranktür hervor, um Mr MacGregor wissen zu lassen, dass er nicht allein im Zimmer war.
    Donlyn MacGregors dunkle Augen fuhren in die Höhe, und einen Moment lang starrte er sie nur an. Dann zog ein langsames Lächeln, das sie schon früher bei ihm gesehen hatte, über seinen Mund. „Nun, vielleicht meint es der Himmel heute doch gut mit mir.“ Sein Blick wanderte an ihr hinab und blieb dann abrupt an ihrem Bauch hängen. Er kniff die Augen zusammen.
    Aus einem unerklärlichen Grund freute sie sich über Mr MacGregors sichtliches Missfallen, als er feststellte, dass sie schwanger war. Offenbar hatte ihm Miss Maudie diese kleine Information vorenthalten. Kathryns Zuneigung zu der Frau wuchs noch mehr. Doch dann erinnerte sie sich, dass MacGregor jetzt ihr Arbeitgeber war … und ihre einzige Chance, ihr Land zu behalten.
    „Mr MacGregor.“ Sie nickte höflich. „Entschuldigen Sie. Ich dachte, Sie hätten das Zimmer verlassen, damit es geputzt werden kann.“
    Sein Mund verzog sich zu einer dünnen Linie. „Mrs Jennings. Sie sehen … heute sehr gesund aus.“ Seine Stimme wurde ausdruckslos.
    Sie bedachte ihn mit einem leichten Lächeln und sagte: „Danke, Sir.“ Dann hängte sie schnell die Hose und die Jacke in den Schrank und konnte es nicht erwarten, das Zimmer zu verlassen.
    „Es tut mir leid, dass ich gestern nicht hier war, um Sie auf Casaroja gebührend zu begrüßen. Ich hätte Ihnen gern persönlich eine Führung durch das Haus gegeben. Aber zweifellos hat Miss Maudie das an meiner Stelle getan.“
    „Sie hat mir das Haus gezeigt. Ja, Sir.“
    „Und das Land nicht?“
    „Nein, Sir. Aber Miss Maudie ist eine nette Frau, und ich hatte das Gefühl, von allen gut aufgenommen zu werden.“ Nun, fast von allen. Kathryn warf einen Blick durch das große Fenster auf die Ställe von Casaroja, aber der Rancharbeiter und die Stute waren nicht mehr zu sehen. Sie schloss die Schranktür und drehte sich um. „Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise, Sir. Ich komme zu einem günstigeren Zeitpunkt wieder, um meine Arbeit in diesem Zimmer zu beenden.“
    MacGregor trat zum Rand des Bettes und blieb vor ihr stehen. „Jetzt ist ein ganz guter Zeitpunkt, Mrs Jennings. Ich hatte gehofft, Sie wiederzusehen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mir nicht hätte träumen lassen, dass Sie so entgegenkommend wären und mich in meinem Schlafzimmer besuchen würden.“ Er warf einen Blick auf das Bett und dann wieder auf sie. „Sie können noch nicht sehr lang hier im Zimmer sein, Mädchen. Sie haben noch nicht einmal das Bett gemacht.“ Seine dunklen Augen funkelten. „Vielleicht könnten wir das zusammen erledigen.“
    Kathryns Kinnlade fiel nach unten. Ihr Gesicht glühte vor Entrüstung über seine anzügliche Bemerkung. Hatte dieser Mann denn nichts anderes im Kopf? „Wenn Sie mich bitte entschuldigen, Mr MacGregor. Ich komme später wieder.“ Sie nahm ihren Eimer mit den Putzmitteln und drängte sich an ihm vorbei. Etwas knirschte unter ihrem Schuh, und sie blieb stehen. Die Scherben eines Kristallgefäßes übersäten den Boden. Aus den Bruchstücken und dem beißenden Geruch schloss sie, dass es eine Brandykaraffe gewesen sein musste.
    „Das habe ich beim Hereinkommen umgestoßen, Mrs Jennings.“ Er versuchte nicht einmal, glaubwürdig zu klingen, und das wussten sie beide. „Wären Sie so nett und würden das für mich sauber machen?“ Als sie nicht

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