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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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hätte er einen Kasten oder eine Tür machen können, die uns unmittelbar nach Damelons Ankunft am Himmelswehr aus Schwelgenstein hergebracht hätte. Anbei wollten wir so sicherstellen, dass Damelon uns hier nicht bemerkt. Jeremiah hätte eine Tür gebaut, um uns zu verbergen. Aber in der Praxis hatte er nicht die richtigen Materialien. Von dem, was er gebraucht hätte, gab es in Schwelgenstein nicht genug. Und der Bau einer seiner Türen hätte zu lange gedauert. Die Urbösen hätten ständig versucht, uns daran zu hindern. Außerdem weiß man nie, was Esmer einfällt. Nein, wir mussten unser Ziel erreichen, wie wir es jetzt getan haben. Und wir mussten die Gräuelinger und dich einsetzen, um den Forsthüter abzulenken und an das Holz heranzukommen, das dein Sohn für diese Tür braucht. Ohne sie würden die Elohim unweigerlich intervenieren.
    Das ist die andere Sache: die Elohim. Sie sind ... Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.« Er verzog angewidert den Mund. »Sie sind für bestimmte Strukturen empfänglich. Hohl war ein Beispiel dafür. Vielleicht weil sie so flüssig sind. Bestimmte Gebilde ziehen sie an. Genau die richtigen Materialien in genau der richtigen Form. Andere Strukturen stoßen sie ab. Oder blenden sie. Das ist einer der Gründe dafür, weshalb Findail dich so beharrlich verfolgt hat. Er konnte nicht von Hohl fort, so sehr er es auch versucht hat.
    Mit den richtigen Materialien könnte Jeremiah eine Tür bauen, um die Elohim hereinzulocken und nie mehr hinauszulassen. Genau das wollte der Vizard. Sie würden der Verlockung nicht widerstehen können. Aber diese Tür werden sie überhaupt nicht wahrnehmen. Sie bringt uns ans Ziel, ohne dass sie wissen, dass wir unterwegs sind.« Covenant zuckte erneut steif mit den Schultern. »Teufel, sie werden nicht einmal wissen, dass sie es nicht wissen.«
    Linden starrte ihn sprachlos erstaunt an. Was ihr Sohn alles konnte! Diese Vorstellung erfüllte sie mit staunender Ehrfurcht, auch mit potenzieller Freude. Jeremiah war ihr immer teuer gewesen, aber jetzt erschien er auf eine Weise kostbar, die sie sich nie hätte vorstellen können. Trotzdem waren seine rätselhaften Fähigkeiten auch mit Kummer besetzt. Linden hatte nichts davon geahnt; sie hatte niemals das Geringste geahnt. Und jetzt würde Jeremiah ihr weggenommen werden. Wieder. Ausgerechnet jetzt, wo sie einen Blick auf seine wahre Natur hatte werfen dürfen ...
    Wir sind nur ein bis zwei Stunden davon entfernt, die Welt zu retten.
    Auch sie wollte, dass Klarheit zwischen ihnen herrschte.
    Covenant wechselte abrupt das Thema. »Natürlich brauchen wir das nicht zu tun. Es ist noch nicht zu spät. Du kannst mir noch immer meinen Ring zurückgeben.«
    Linden erwiderte seinen trüben Blick, ohne schwankend zu werden. »Und dann?«
    Er konnte ihrem Blick nicht standhalten. Etwas in seinem Inneren schien vor ihr zurückzuschrecken oder sich zu verbergen. Er sah weg, betrachtete stirnrunzelnd den gezackten Rand des Plateaus: »Dann gehen wir dorthin zurück, wo dein Sohn und du hingehören«, sagte er ausdruckslos. »Ich lege Foul das Handwerk. Und erlöse Kasteness von seinen Qualen. Mit dieser Art Macht kann ich herausbekommen, wo Foul Jeremiah eingesperrt hat. Mit Joans Tod hören die Zäsuren auf. Danach leben alle glücklich und zufrieden bis an ihr seliges Ende.«
    »Und was ist, wenn ...«, begann Linden. Aber dann verstummte sie. Um Jeremiahs willen durfte sie Covenant nicht provozieren.
    »Los, sag's schon«, forderte er sie gelassen auf. »Was ist, wenn ich nicht die Wahrheit sage? Hast du nicht davor Angst? Ist nicht das, was dich daran hindert, mir zu vertrauen?«
    Statt direkt zu antworten, fragte sie: »Covenant, was ist mit dir geschehen?« Seine Zurückhaltung gab ihr Mut. »Du klagst darüber, unter welchem Druck du stehst, aber so war es eigentlich immer. Seit ich dich kenne, war immer alles zu wichtig, haben immer zu viele Leben auf dem Spiel gestanden, war das Land stets zu sehr in Gefahr.« Und er hatte streng über sich geurteilt und eigene Wunden akzeptiert, während er sich bemühte, die Menschen in seiner Umgebung zu schützen. »Aber du hast nicht so reagiert, wie du es jetzt tust.« Als sie einst verwundet und gebrochen am schwächsten gewesen war, hatte er sie gepflegt. Sogar als sie sich gegen ihn gestellt, von ihm Besitz ergriffen hatte, hatte er sie mit Vergebung überhäuft. »Jetzt interessiert dich anscheinend nur noch, wie du mich dazu bringen kannst, deinem

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