Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08
weißt, habe ich die Dämondim, aber auch ihre Schöpfer und Abkömmlinge studiert. Diese Nachkommen sind körperlich, stofflich – und deshalb schwerer zu liquidieren als die Dämondim. Trotzdem können sie von jemandem, der die Geheimnisse ihrer Schöpfung kennt, eliminiert werden.
Sieh her!«
Mit einer Hand beschrieb der Egger eine verschnörkelte Geste, als zeichne er magische Symbole in die Luft, mit der anderen fuhr er über die bernsteingelben Perlen auf seinem Wams, und plötzlich sackte einer der Urbösen am Rande des Keils in seiner Nähe zusammen. Während der Egger noch gestikulierte, schien sich das Wesen wie von seinem eigenen korrosiven Blut zerfressen aufzulösen, und Sekunden später war es zu einer schäumenden kleinen Lache auf dem aufgewühlten schwarzen Untergrund aus Schiefer und Erdreich geworden.
Esmer ließ einen Laut hören, der an das Rauschen von Wasser über gezackte Felsen erinnerte, schien Energien um sich zu sammeln, als mustere er Meere.
»Sie werden dunkle Theurgien gegen mich einsetzen«, sagte der Egger in einem Tonfall, als zucke er mit den Schultern. »Aber das macht mir keine Sorgen. Ich habe viel Mühe darauf verwandt, mir schwieriges Wissen anzueignen. Es wird ausreichen, mich zu beschützen.«
Ich begehre, Lady, deine Werkzeuge der Macht zu besitzen.
Viel zu spät rief Linden: » Lass das! Verdammt noch mal, ich habe es ihnen versprochen! « Die flüssigen Überreste des Urbösen blubberten und dampften, lösten sich rasch auf. Wenig später waren sie verdampft. »Machst du das noch einmal, erzeuge ich selbst eine Zäsur, die Esmer gegen dich einsetzen darf!«, bluffte Linden, die Covenants Ring tatsächlich nicht nutzen konnte, solange Esmer in ihrer Nähe stand. Cails Sohn wusste das, und sie setzte darauf, dass der Insequente es nicht wusste.
Der Egger lachte: »Eine schlimme Drohung, Lady, aber doch eine leere. Ich kenne dich recht gut. Dein Wunsch nach dem Dienst, den ich dir erweisen kann, wird stärker sein als andere Verpflichtungen.«
»Dann solltest du deine Motive erklären«, fauchte Linden. »Und beeil dich gefälligst! Kennst du mich auch nur halb so gut, wie du behauptest, weißt du, dass ich es satt habe, manipuliert zu werden.«
Er hatte sie bereits um die Mahdoubt gebracht. Er hatte die Dorfbewohner in Gefahr gebracht, um sie dazu zu zwingen, ihm gegen die Zäsur zu helfen. Jetzt hatte er einen Urbösen getötet. Esmer hatte den Tod von Dutzenden von Meistern, Urbösen und Wegwahrern auf dem Gewissen. Er hatte Roger und dem Croyel geholfen, sie aus ihrer eigenen Zeit zu entführen. Und er war bereit gewesen, die Holzheimer zu vernichten, um an den Egger heranzukommen.
Liand, der langsam vorrückte, hielt mit Rhohm neben Mahrtiir an, in einer Hand hielt er weiterhin den Orkrest. Der Sonnenstein leuchtete wieder: Er lag brillant und unvergänglich wie ein klarer Stern in Liands Handfläche, und sein weißes Licht schien den Steinhausener zu erhöhen, seine Jugend und Entschlossenheit zu unterstreichen.
»Wie wäre es mit einer Wahrheitsprobe, Linden?«, schlug er vor. Seine Stimme zitterte, aber seine Hand war ruhig, und auch Pahni, deren Besorgnis Linden spüren konnte, mischte sich nicht ein, sondern blieb schützend an Aneles Seite, der nunmehr auf Hramas Rücken schlief.
»Nein!«, protestierte Esmer mit einer Stimme, die von hohen Felswänden widerzuhallen schien. »Gefühlloser Insequenter, deine Absichten sind abscheulich!« Energien sammelten sich um ihn, bedrohlich und potent. Setzte er sie frei, würden sie Verwüstungen wie ein Wirbelsturm anrichten. »Du wirst nicht sprechen.«
Der Egger zog spöttisch die Brauen hoch. »Wer will mich daran hindern? Deine Macht ist groß, Cails Sohn. Du hast viel geerbt. Könnte ich nicht ausweichen, könnte ich gewiss getötet werden. Aber hier gibt es keine Zäsur, um mich einzuengen. Von solchen Kräften ungezügelt kann ich mich bewegen, wann und wohin ich will. Schlag nur zu! Ich werde nicht da sein, um deinen Schlag zu empfangen.«
»Flieh, wenn du es wagst«, knurrte Esmer. »Ich bin ein Abkömmling von Elohim. Ich werde dich bis in den hintersten Winkel der Erde verfolgen.«
»Das kannst du nicht«, schnaubte der Egger. »Du bist an die Lady gebunden. Außerdem bist du kein wirklicher Elohim. Dein sterblicher Leib kann ihrem Stab nicht widerstehen. Sie wird mich verteidigen, weil sie es muss; sie hat großes Verlangen nach meinem Dienst. Und wenn sie ihr Feuer gegen dich richtet, brennt es
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