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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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nicht. Ich will nichts riskieren, ehe ich mehr weiß.«
    Der Krill reagierte auf wilde Magie. Den Stab des Gesetzes hatte sie bereits. Und wenn sie unter den Toten Thomas Covenant antraf ...
    So oder so würde sie Jeremiahs Leiden beenden.
    Ihre Antwort schien Liand zu befriedigen, auch wenn sein Misstrauen dem Egger gegenüber unvermindert stark war.
    »Wie kommen wir hinüber?«, fragte sie Stave und Mahrtiir. »Können die Ranyhyn uns schwimmend tragen? Oder gibt es hier eine Furt?«
    Die ungeheure Kraft der Riesinnen kannte sie bereits. Das Gewicht ihrer Rüstungen und Schwerter würde sie nicht behindern.
    Der Mähnenhüter schnaubte wegen der bloßen Andeutung, die Pferde könnten nicht imstande sein, ihre Reiter durch den Fluss zu tragen, und Stave sagte: »In Andelain ist die Strömung des Seelentrost schwach. Es wird keine Schwierigkeiten geben.«
    Als wolle er seine Behauptung beweisen, ritt er mit Hynyn über die Uferböschung hinunter ins Wasser. Schon nach wenigen Metern verlor sein Hengst den Boden unter den Hufen und begann kraftvoll zu schwimmen. Galt folgte ihm sofort. Während der Flussüberquerung würde die Gesellschaft verwundbar sein. Stave und er wollten offenbar ans Südufer, um Linden und die anderen beschützen zu können, falls der Egger an einen Angriff dachte.
    »Schwertmainnir!«, rief die Eisenhand lachend. »Hier wartet eine Erfrischung. Niemand soll sagen können, dass Riesen eine Säuberung in klarem Wasser scheuen.«
    Sie stürzte sich sofort in den Seelentrost, und ihre Kameradinnen folgten ihr unter Lachen und Scherzen. Rahnock bekam von Graubrand ohne Vorwarnung eine Handvoll Wasser ins Gesicht, und Steinmangold tunkte Grobfaust unter. Aber trotz ihrer Fröhlichkeit hielten sie ihre Schwerter gezückt.
    Mahrtiir auf Narunal folgte den Riesinnen in den Fluss. Erst Bhapa und Pahni, dann Branl und Clyme gruppierten sich um Linden, Liand und Anele, als sie dem Mähnenhüter folgten. Als das Wasser ihre Beine erreichte, schnappte Linden unwillkürlich nach Luft. Der Seelentrost war kälter, als sie erwartet hatte. Aber die Kälte war nichts im Vergleich zu dem Winter, den sie mit Roger und dem Croyel erlebt hatte. Der Fluss erinnerte sie an den Frühling, an die Veränderung und Fruchtbarkeit nach langem Winterschlaf, an das Versprechen einer bevorstehenden Erneuerung der Welt. Und Hyn durchquerte ihn mühelos, schritt kräftig aus, wo ihre Hufe Boden fanden, und schwamm mit hoch erhobenem Kopf, wo das Wasser zu tief war.
    Stave und Galt, die mit Schwung die Uferböschung hinaufritten, begrüßten den Egger. Falls er sie einer Antwort würdigte, bekam Linden sie nicht mit. Unbeweglich auf seinem Streitross sitzend nickte er den Haruchai nicht einmal zu – auch den Schwertmainnir nicht, die aus dem Fluss geplanscht kamen und ihn umringten. »Dies ist eine unerwartete Begegnung«, verkündete Kaltgischt. »Gib dich zu erkennen, Fremder.« Aber die Antwort des Eggers – falls er eine gab – drang nicht an Lindens Ohr. Von Schwertern umgeben schien er nichts zu tun, außer auf ihre Ankunft zu warten.
    Der Abendhimmel wurde rasch dunkel, als Hyn das jenseitige Ufer erreichte und mit ihrer Reiterin den Seelentrost verließ, und der Egger erwartete sie im Schatten unter der weit ausladenden Krone einer alten Eiche am Ufer. In der herabsinkenden Nacht nahm Linden ihn nur als noch schwärzeren Schatten wahr.
    Sein Streitross war deutlicher zu sehen: Der Wallach war so groß und schwer wie Mhornym, biss schnaubend auf die Trense und scharrte mit den Hufen, und gelegentlich durchliefen Zuckungen wie von Stromstößen seine Muskeln: kleine Eruptionen voller Erregung oder Entsetzen. Aber seine Anspannung störte den Egger nicht. Stattdessen ließ die Rastlosigkeit seines Reittiers ihn umso unberechenbarer und gefährlicher wirken.
    Stave und Mahrtiir beeilten sich, Linden zu eskortieren, als sie auf den Wartenden zuritt. Die Strömung des Seelentrost-Flusses hatte sie etwas nach Osten versetzt, sodass sie dem Egger in den letzten Strahlen des Tageslichts gegenübertrat. Einige der Schwertmainnir machten ihr Platz, um über Liand, Anele und die Seilträger zu wachen, aber Kaltgischt, Graubrand und Steinmangold umringten den Insequenten weiterhin mit dem Schwert in der Faust, und die Gedemütigten beobachteten ihn kampfbereit, aber leidenschaftslos. Er hatte sie schon einmal besiegt. Obwohl er das anscheinend mühelos getan hatte, sah Linden, dass er ihnen körperlich unterlegen war. Seine

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