Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08
wartete darauf, dass er fortfahren würde, doch im nächsten Augenblick sah er weg. Mit neuem Sarkasmus stellte er fest: »Aber dir ist noch nicht aufgefallen, was östlich von uns vorgeht.« Er machte eine lässige Handbewegung in diese Richtung. »Oder vielleicht kannst du nicht so weit sehen. Aber der allwissende Theomach kann es bestimmt. Ich wette, dass er uns deswegen hergebracht hat.
Am Horizont ist Rauch zu sehen. Der Rauch einer Schlacht. Dort kämpft der gute alte Berek um sein Leben. Das tut er seit drei Tagen.
Hölle und Teufel!«, knurrte er plötzlich. »Ich wollte, ich könnte mir das sparen. Es ist so verdammt überflüssig! « Dann war er wieder sichtlich bemüht, seinen Zorn unter Kontrolle zu bekommen, und fuhr mit leichtem Schulterzucken fort: »Als die Feuerlöwen Berek am Donnerberg gerettet haben, haben sie eine Schlacht für ihn gewonnen. Einen wichtigen Sieg erkämpft. Aber sie haben nicht den Krieg gewonnen. Die Anhänger des Königs geben sich noch nicht geschlagen. Und Samadhi stachelt sie aus der Sicherheit von Doriendor Korischew an, wo Caerroil Wildholz ihn nicht erreichen kann und er sich keine Sorgen wegen des Kolosses machen muss. Berek hat noch einen langen Weg vor sich.
Natürlich besitzt er jetzt Macht, noch nie da gewesene Macht. Letztlich wird er diese Schlacht gewinnen. Er wird den Krieg gewinnen. Aber er weiß das nicht. Die Männer, die für ihn kämpfen und sterben – oder für die Königin –, wissen das nicht. Sie wissen nur, dass sie denken, etwas gefunden zu haben, woran sie glauben können. Etwas, das sie für wertvoller als erobertes Land und neue Ressourcen und blinde Raffgier halten.
Am Donnerberg war Berek allein. Sein Heer war zersprengt, nicht mehr kampffähig. Aber seine Männer waren nicht alle gefallen. Als die Feuerlöwen ihm zu Hilfe gekommen sind, war das ein Schauspiel, das zwanzig bis dreißig Meilen weit zu sehen war. Einige der Überlebenden sind Zeugen von Kräften geworden, die sie sich nie hätten vorstellen können. Und seither haben auch andere ihn Wunder tun gesehen ... Ihnen erscheint er übermenschlich. Besser. Sie kennen seinen Schwur und betrachten diesen Krieg mit seinen Augen. Und das ist der eigentliche Grund dafür, dass sie siegen werden. Auch mit Bereks Macht – die er noch nicht recht begreift – sind sie kräftemäßig nicht überlegen. Und zahlenmäßig erst recht nicht.« Covenants Sarkasmus brach sich erneut Bahn. »Aber sie glauben. Sie sind keine Eingezogenen, die nur kämpfen, weil sie sonst niedergemacht würden. Sie führen einen gottverdammten heiligen Krieg.«
Linden hörte ihm schweigend zu. Je länger er sprach, desto mehr wuchs ihre Gewissheit, dass Covenant nicht mehr der Mann war, der ihr Leben verändert hatte. Er musste im Bogen der Zeit irgendeinen Aspekt seiner Menschlichkeit eingebüßt haben.
»Natürlich bleibt letzten Endes alles vergebens«, stellte er nachdrücklich fest. »In ungefähr zweitausend Jahren wird der arme, zum Untergang verurteilte Kevin sich mit Foul zum Ritual der Schändung zusammentun, und alles, woran Berek und seine Anhänger geglaubt haben, wird zerfallen. Danach geht es nur noch bergab.«
Covenant wandte sich abrupt an den Theomach. »Deshalb bin ich so gottverdammt sauer auf dich! Auf dich und deine beschissene Arroganz. Wir sollten nicht hier sein. Wir sollten dies alles nicht mitmachen müssen. Sie sollte es nicht durchmachen müssen. Und ich habe es eilig. Reden wir nicht davon, wie schwer ich arbeiten muss, nur damit wir heil bleiben, oder wie lange es dauern wird. Damit werde ich fertig. Höllenfeuer! Ich habe es eilig, weil ich Foul in den Arm fallen muss, ehe er eine Möglichkeit findet, jeden zu massakrieren, der sich jemals etwas aus dem Land oder der Erde oder bloßem Überleben gemacht hat.«
Bevor der Theomach antworten konnte, ergriff Linden das Wort. Sie hatte den Verdacht, Covenants Heftigkeit sei ein Trick, ein Ablenkungsmanöver, und dachte nicht daran, sich einwickeln zu lassen. Er war noch immer nicht zum springenden Punkt seiner Erklärung gekommen.
»Covenant«, fragte sie scharf, »in welcher Zeit sind wir hier? Wie weit bist du mit uns zurückgegangen?«
Jeremiah warf ihr einen raschen, besorgten Blick zu, dann sah er wieder weg. Nachdem er sein nutzloses Spielzeug kurz betrachtet hatte, steckte er es wieder in den Hosenbund seines zerfetzten Schlafanzugs.
Covenant schien seinen Ärger mit einem Schulterzucken zu verdrängen. Sein Tonfall klang fast
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