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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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aus ist Doriendor Korischew natürlich nicht zu sehen, aber es liegt praktisch auf Wildholz' Türschwelle. Es ist nur sechzig Meilen vom Memmeneck entfernt. Und von Doriendor Korischew aus sind Memmeneck und Unheilswinkel die beiden einzigen Einfallstore ins Land. Vor langer Zeit, als die südlichen Königreiche sich nach Norden ins Land ausdehnten – noch ehe die Könige Doriendor Korischew zu ihrer Hauptstadt machten und Samadhi Sheol eine Rolle zu spielen begann –, wurden viele Bäume gefällt. Verdammt viele Bäume. Was den Wald als Wasserspeicher ruiniert hat, sodass die Südlandebenen ausgetrocknet sind. Das Stammland der Könige hat sich in die Südlichen Einöden verwandelt. Also sind sie weiter nach Norden vorgedrungen. Natürlich liebten sie Eroberungen. Aber sie brauchten auch Ackerland.«
    Jeremiah stand so, dass Linden das Zucken in seinen Augenwinkeln nicht sehen konnte. Er schien sie aus dem Augenwinkel heraus zu beobachten, sah sie aber nicht direkt an. Stattdessen spielte er wieder mit seinem Rennwagen, während Covenant Einzelheiten schilderte, die ihn nicht interessierten – oder die er schon wusste.
    »Und dann hat Samadhi angefangen, sein Gift zu verbreiten«, fuhr Covenant fort. »Damals hatte Foul sich noch nicht gezeigt. Aber vor einigen Jahrhunderten ist Samadhi westlich des Südlandrückens erschienen. So ist er schließlich nach Doriendor Korischew gelangt. Dort hat er nicht tatsächlich Besitz von einem der Könige ergriffen. Nicht einmal von Bereks König. Er wollte nicht riskieren, Caerroil Wildholz zu nahe zu kommen. Aber er hat aufgewiegelt ... Darauf hat Sheol sich ausgezeichnet verstanden. Er hat Generationen von Königen eingeredet, alle ihre Probleme wären gelöst, wenn sie das Land erobern könnten. Seinetwegen haben ganze Heere versucht, sich am Memmeneck durchzukämpfen. Und dort hat Wildholz sie geschlagen. Das Gelände bildet einen natürlichen Engpass, in dem er seine ganze Macht konzentrieren konnte. Und er konnte diesen Wüterich wittern. Er wusste, wer für das Abschlachten seiner Bäume verantwortlich war. In seinem eigenen Revier, in dem er die ganze Macht der Würgerkluft hinter sich hatte, konnte niemand gegen ihn bestehen. So hat er am Memmeneck Generationen von Königen in den Tod geschickt. Er hat sie sogar dazu gezwungen, es über den Unheilswinkel zu versuchen. Hätten sie weiter versucht, am Memmeneck durchzukommen, hätte dieser verdammte Forsthüter keinen von ihnen am Leben gelassen. Und als sie endlich aufgaben, hatte sich bei ihm ein unglaublicher Groll angesammelt.«
    Der Theomach nickte, als wolle er diese Aussage bestätigen.
    Mit etwas weniger Sarkasmus in der Stimme fuhr Covenant fort: »Bereks König ist – war, meine ich – der Letzte seines Geschlechts. Ich weiß, dass es in alten Sagen heißt, das Land sei eine geeinte friedliche Nation und Bereks König und seine Königin seien glücklich gewesen, aber das stimmt nicht. Die Leute erzählen sich einfache Geschichten, weil man damit leichter leben kann als mit der Wahrheit. Tatsächlich war das Land nie eine Nation, und die südlichen Könige haben es nie erobern können. Allerdings haben sie es oft genug versucht. Und Bereks König war der sturste und hartnäckigste von allen. Sein ganzes Geschlecht war gierig und brutal, aber er hat alle übertroffen. Er hat nicht nur Samadhi Sheols Ratschläge beherzigt, sondern sich von dem Wüterich indirekt beherrschen lassen. Und als Bereks Königin mit dem Tun ihres Gatten nicht mehr einverstanden war, hat Samadhi dafür gesorgt, dass aus einem gewöhnlichen Eroberungsfeldzug ein erbitterter Bürgerkrieg wurde.
    Dir ist vielleicht der Todesgeruch unten im Tal aufgefallen? Vor ungefähr eineinhalb Jahren hat dort eine der größten Schlachten des ganzen Krieges stattgefunden. Der Boden ist so voller Blut, dass selbst Vögel dieses Gebiet meiden.« Mit düsterer Befriedigung stellte Covenant fest: »Wir sind über einen Leichenteppich gegangen, über den gnädig Schnee gedeckt lag.«
    Bei dieser Vorstellung zitterte Linden innerlich, aber sie verbarg ihre Reaktion. Wie weit sie in die Vergangenheit des Landes zurückversetzt worden war, konnte sie nicht mehr abschätzen, aber Covenants Enthüllungen änderten nichts. Ein Tal mit blutgetränkter Erde änderte nichts. Er hatte ihr noch immer nichts mitgeteilt, was seine Absichten oder die des Theomachs ... oder ihre eigene verzweifelte Lage hätte erklären können. Sie erwiderte weiter seinen Blick und

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