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Die Rumplhanni

Die Rumplhanni

Titel: Die Rumplhanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Christ
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halt!« Die Hanni lacht. »Aha!« Sie langt ein paar Pflaumen aus dem Sack und ißt sie, wobei sie die Kerne weit von sich spuckt. – »Hast no nia ans Heiratn denkt, Hanni?« Er steht wie am Sprung. Sie schaut nach den schneeweißen Wolkenballen, die sich um die Frühsonne sammeln. »I glaab net, daß 's Weeda aushalt heunt«, sagt sie und fängt wieder an zu wenden. – »I wüßt dir an Hochzeiter, Hanni!« – »Soo, sooo!« – »Kunnst in a scheens Sach eineheiratn!« – »Was d' net sagst!« – »'s Hoamatl guat beinand, verstehst! – Und lauter foasts Viech und schwaartragate Grund!« – Die Hanni schmunzelt. »Grad der Hochzeiter hat an kloan Fehler, gell!« sagt sie; »in der obern Stubn hat er z' wenig und am Buckel a bißl z' viel!« Auweh. Sie hat ihn schon. Aber der Girgl verliert die Schneid nicht. »Macht ja nix!« sagt er; »was eahm mangelt, dees kunntst ja du leicht guatmacha! Dumm bist net, und schiach zum oschaugn bist aa net.« – »Ja no. So dumm waar i amal gwiß net, daß i di heiratn tat!«
    Der Girgl ist sprachlos. Die wär wahrhaftig gut zu der Feuerwehr zu brauchen; die hätt für jeden Brand ein Wasserschäffel bei der Hand! »Was sagst du?« – »Nix; daß i di net möcht, sag i.« – »Und warum net?« – »Weil i di kenn!« – »Moanst, daß d' es net guat kriagatst?« – »Gwiß kaam anderscht, wia a Mitterdirn!« Sie nimmt wieder etliche Pflaumen aus dem Sack. »Naa, mei Liaber, da bleib i scho liaber beim Hauser d' Oberdirn!« Der Girgl ist so starr über diese Antwort, daß es ihm schier die Red verschlägt. Nur mühsam bringt er die Frage heraus: »Du sagst also naa?« Worauf die Hanni ruhig eine Pflaume um die ander ißt und dazu sagt: »Gwiß aa no! – Da muaßt dir scho um a anderne schaugn, daß s' ja sagt! – Hast dir denkt, weil i dir den guatn Gedanka von der Mitterdirn einblasen hab, du mußt di glei erkenntli zoagn! – Naa, Girgl! I mags gar net so guat habn! I wüßt gar net, wo i di Truchen hernahm zu dem vielen Gwand, wost mir du schaffetst! I will di net von dein Geld bringa!«
    Der Girgl faßt sich langsam. Und findet nach und nach die Worte zu einer Erwiderung. »Du schlagst mi also aus?« – »Balst es a so hoaßen willst, – ja.« – »Ganz und gar?« – »Durchaus.« – »Und zwegn was für an Grund und Ursach?« – »Weil i di net mag.« – »Ah so. – Abspeisen tuast mi!« – »Wias d' es halt nennst.« – »Nachher gilt dir insa Sach gar nixn?« – »Dei Sach und du is zwoaraloa.« – »Achzgtausad san mir gwiß. Kinnan hunderttausad aa werden!« – »Vo mir aus zwee. I mag di net, und balst um und um voll Gold ohängst!«
    Jetzt langt er. Jetzt hats ihn troffen. »Du sagst mir dees! Du! – Mir!« – »Ja; i – dir.« Sie arbeitet ruhig weiter, die letzte Mahd wendend. Der Girgl aber bohrt sich langsam in einen Zorn hinein, dessen Grundursach beleidigter Stolz ist. »Mir sagst du dees! Mir! An Staudenschneiderbuam von Ö! – Du! A Barasolflickersbankert! A windiger Deanstbot, a oaschichtiger! –« Er kommt gemach in ein richtiges Schelten und Schimpfen.
    Aber auf einmal fängt er an zu lachen, und lacht so laut und unbändig, daß die Hanni vermeint, es wär ihm ihre Absag ins Hirn gestiegen und hätt ihn um den Verstand bracht. Sie schüttelt den Kopf und fragt ihn schier ängstlich: »Was hast denn jetz, daß d' so dumm lachst?« Worauf er noch lauter und närrischer werkt, die Händ in die Hosensäck schiebt und schreit: »Was i lach, sagst! – Weil 's mi gfreut, daß i di so fein ausgschmirbt hab! Ha! Hab di ja grad derbleckn wolln! – Zum Derblecka taugst ja leicht! Du werst dir do net eibilden, daß i a solchene in Ernst heiratn tat, wias du oane bist! A so a Herglaaffene! Moanst eppa, mir graust vor gar nix!«
    Die Hanni ist langsam näher an ihn herangekommen; jetzt steht sie dicht vor ihm. Da sagt er das letzte. Sie hat die Zähn fest zusammengebissen, die Lippen öffnen sich, der Mund verzerrt sich ein wenig; und eh der Girgl sichs versieht, hat er eine so derbe Maulschelle im Gesicht, daß ihm das Feuer vor den Augen fliegt. – Die Hanni wendet sich ohne ein Wort zum Gehen.
    Der Hochzeiter murmelt einen Schimpf, einen Fluch, und läuft gegen den Wald zu, wo zwei von seinen Mägden Streu arbeiten. Die findet er lachend und schwatzend auf dem Moos hockend; und er hört grad noch die eine sagen: »Ja, moanst eppa, daß 'hn i möcht! – A so a schiachs Mannsbild, und so bollisch und zwider, und a so a Gnack, a

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