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Die russische Spende (Stationsarzt Dr. Felix Hoffmann) (German Edition)

Die russische Spende (Stationsarzt Dr. Felix Hoffmann) (German Edition)

Titel: Die russische Spende (Stationsarzt Dr. Felix Hoffmann) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Spielberg
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dem Wasser, sich der Anmut ihres Körpers und ihrer Bewegungen kaum bewußt. Letztlich sollte ich Dohmke, Bredow, Boris und der ganzen Bande dankbar sein, sie hatten uns einander viel näher gebracht. Und in Celines Augen war ich jetzt ein richtiger Achtundsechziger, fast ein Held. Die Sache hatte sich gelohnt.
    Würde eine Heirat, eine Familie gründen, wirklich Ordnung in das Chaos des persönlichen Mikrokosmos bringen? Ich habe erhebliche Zweifel. Und was würde Celine sagen, wenn ich sie tatsächlich fragen würde? Sie würde wahrscheinlich nur lachen und das Thema wechseln. Oder nicht? Ich werde es nie erfahren. Wahrscheinlich jedenfalls.
    PS: Ich habe mir meinen Bericht über die Wochen nach Mischas Toteinlieferung noch einmal durchgelesen und muß zugeben, daß ich bei der Sache ziemlich gut wegkomme. Wie Jesus den Tempel von den Geldwechslern habe ich meine Klinik aus den Fängen einer geldgierigen Clique befreit und sie in die Verantwortung derer gelegt, die sie mit ihrer Arbeit am Leben erhalten. Ein wirklich ideales Ergebnis eines absolut selbstlosen Handelns.
    Mir fallen da allerdings ein paar Ungereimtheiten auf. Zum Beispiel, stimmt es wirklich, daß allein durch meine Drohung, ihre Geschäfte publik zu machen, Boris und Co. ausreichend eingeschüchtert waren, um klein beizugeben? Wäre nicht eher zu erwarten gewesen, daß wir Bredows Schicksal teilen müßten, als Warnung für ähnlich penetrante Kandidaten? Und warum, fällt mir auf, bin ich eigentlich so kurz über jenen Tag hinweggegangen, als ich bei unserem zweiten Besuch im Spreewald Celine und Beate alleine ihre Tageswanderung machen ließ, weil ich »ohnehin noch etwas zu erledigen« hatte, von dem Celine und Beate nicht unbedingt wissen mußten?
    Es gibt da einen Zusammenhang: Richtig, es geht um die drei Millionen, die dank Bredow herrenlos auf einem Konto in Zürich herumlungerten. Ich habe einen Bericht über die menschliche Unersättlichkeit geschrieben. Irgendwie muß es sich bei der Habgier (in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung liebevoll als »pursuit of happiness« umschrieben) um eine Art Urinstinkt handeln, warum also sollte ich davon frei sein? Sollte ich mir nicht eine kleine Belohnung für meine Mühen verdient haben?
    Margret konnte Dohmke und Co., aber auch mir, den Namen der Bank in Zürich verraten, nicht aber den Zugriffscode für das Geld. Meine Annahme war einfach: Kein Mensch möchte sich hundert verschiedene Paßwörter merken, und wir wußten das Paßwort, mit dem Bredow seine Dateien in der Klinik geschützt hatte. Es schien mir einen Versuch wert. Also habe ich mir an jenem Tag im Spreewald das Auto von Torsten für eine Fahrt zum Flughafen Leipzig ausgeborgt (Berlin schien mir weiterhin zu riskant), den Morgenflug über München nach Zürich genommen und die Züricher Kredit- und Handelsbank aufgesucht.
    Ich hatte mir die Sache schwieriger vorgestellt. Aber nicht nur, daß Dr. Bredow auch hier tatsächlich das Paßwort »Minister« gewählt hatte, mehr noch schien es den Herren der Kredit- und Handelsbank nicht besonders außergewöhnlich, daß ich die drei Millionen gleich in bar mitnehmen wollte. Schon am frühen Nachmittag war ich zurück auf dem Flughafen Leipzig.
    Gut zwei Millionen hatte ich bereits auf dem Rückflug erfolgreich verplant. Doch mir kamen Zweifel. Wie lange würde es dauern, bis auch Boris Schukow und Co. den drei Millionen auf die Spur kämen, aber nur noch ein gelöschtes Konto finden würden? Spätestens dann hätte meine Drohung mit den hinterlegten Beweisen ihr Haltbarkeitsdatum sicher überschritten. Auf ihre kriminelle Art sind Boris und Co. Geschäftsleute, also beschloß ich, mein Handgepäck mit den vielen schönen Scheinchen lieber in eine Lebensversicherung bei diesen Geschäftsleuten zu investieren als in eine sehr kurze Zukunft.
    Gleich von Leipzig aus fuhr ich deshalb nach Berlin und zahlte meine drei Millionen in die etwas spezielle Lebensversicherung ein. Deshalb war ich auch nicht überrascht, daß Rechtsanwalt und Notar König uns bei unserem nächsten Anruf die Bereitschaft der Gegenseite zur Überschreibung der Gesellschaft mitteilen konnte.
    Schade um das Geld. Deshalb fühlte ich mich wirklich nicht verpflichtet, die angelaufenen Zinsen auch noch abzuliefern. Will sagen, eine hübsche Reise mit Celine nächstes Jahr war drin. Irgendwohin, wo es tolle Muscheln gibt.
    Ehrlich, Herr Kindel, Herr Schukow, Herr Roth, jetzt habe ich wirklich alles gesagt! Die

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