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Die russische Spende (Stationsarzt Dr. Felix Hoffmann) (German Edition)

Die russische Spende (Stationsarzt Dr. Felix Hoffmann) (German Edition)

Titel: Die russische Spende (Stationsarzt Dr. Felix Hoffmann) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Spielberg
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Geldes« hatten wir jedenfalls nicht gefunden. Vielleicht würden Celines Freund oder Freundin mit Buchhaltungskompetenz noch ein paar Sachen auffallen, die wir übersehen hatten, aber ich bezweifelte, das dies den Durchbruch bringen würde.
    »Ich habe einen mörderischen Hunger.«
    Celines plötzliche Erkenntnis signalisierte, daß wir auch ihrer Meinung nach in einer Sackgasse gelandet waren. Ich bot an, uns eine Pizza zu bestellen. Den Vino hatte ich schon morgens gebracht. Die Pizza kam, und nach Pizza und »Villa Alberti« überfiel uns beide eine instantane Müdigkeit. Ich war einfach zu schlapp, um nach Hause zu gehen.
    Celine, wegen der warmen Nacht nackend und nur mit einem Lacken bedeckt, schlief schnell ein, ermüdet vom Wein und einem Tag des Nichtstuns in der Sonne. Für mich war an Schlaf nicht zu denken. Die Haut auf meinem Rücken schien seit dem Nachmittag noch eine Konfektionsgröße geschrumpft, am besten hielt ich es noch im Sitzen aus. Ich nahm mir einen Stuhl auf den Balkon, ließ den kühlenden Nachtwind an meine Haut und hatte genug Zeit, über unsere nächsten Schritte nachzudenken. Ergebnis; Wir würden wohl noch einen zweiten Einbruch in Bredows Büro machen müssen. Und ich würde der Firma CareClean einen Besuch abstatten.
    Sonntag morgen paßte mir meine Haut noch immer nicht, und geschlafen hatte ich kaum. Celine hingegen war voller Elan und bestand darauf, noch einmal gründlich alle Zahlungen der Klinik durchzugehen – die Überweisungen an die privatisierten Bereiche, an die Lieferanten von Medikamenten und Büromaterial, an die Bau- und Reparaturfirmen und alle übrigen, die sonst noch an unseren Patienten und deren Leiden mitverdienen. Bis zum Mittag wußten wir, daß Dr. Bredow fast fünfzigtausend Mark für den Einbau des Badezimmers in sein Büro ausgegeben hatte, und über zweihundertsiebzigtausend Mark für die Nachrüstung der Verwaltungsbüros, nicht etwa der Patientenzimmer, mit einer Klimaanlage. Aber wir fanden weiterhin keine Überweisungen auf Nummernkonten in Liechtenstein oder auf den Cayman Islands, keine Zahlungen für zum Beispiel eine neue Röntgenanlage, die gar nicht installiert worden war, oder einen Klinikanbau, den es nicht gab.
    Celine kam bald auf die gleiche Idee, die mir während der vergangenen Nacht gekommen war: Um etwaige Unregelmäßigkeiten aufzuspüren, müßten wir die uns vorliegenden Daten mit den Vorjahren vergleichen, vor Umwandlung der Klinik in eine GmbH. Ich persönlich war nicht besonders wild auf einen zweiten Einbruch, Celine hingegen wäre am liebsten gleich losmarschiert. Sie gab zu, daß ihr das unbefugte Eindringen in ein fremdes Büro eine fast körperliche Lust verschafft hatte.
    »Ich glaube«, sagte sie, »viele Einbrecher machen es nur, weil es ihnen Spaß macht, weil sie dieses Gefühl des Verbotenen brauchen wie eine Droge.«
    »Es heißt aber«, meinte ich, »viele Verbrecher würden ihre Verbrechen aus dem unbewußten Wunsch, erwischt zu werden, immer wieder begehen.«
    »Typisches Psychologengeschwätz. Das gilt vielleicht für Frauenmörder und Triebtäter, aber nicht für seriöse Diebe und Einbrecher wie uns. Und – wer soll uns schon erwischen? Außerdem, wir klauen ja nichts, jedenfalls nicht wirklich.«
    Ich verkniff mir zu vertiefen, daß Celines Lustgefühle der Definition des Triebtäters ziemlich nahe kamen. Ihre Reserviertheit gegenüber Psychologen teilte ich allerdings, soweit ich wußte, war mein Vorgänger und ehemaliger Rivale Psychologe.
    Celine war wirklich kaum zu bremsen.
    »Heute ist Sonntag, da arbeitet doch kein Mensch bei euch in der Verwaltung, ist doch ideal. Du bist feige.«
    Jedenfalls hatten sich bei mir die Katecholamine von unserem letzten Einbruch noch nicht abgebaut, und ich würde noch ein paar Tage brauchen, um nicht bei jedem Telefonklingeln einen halben epileptischen Anfall zu bekommen. Aber mir fiel auch ein vernünftiges Argument ein.
    »Kein Mensch in der Verwaltung bedeutet aber auch für unseren Freund Dr. Bredow, sich eventuell ungestört mit seiner Buchführung zu beschäftigen. Wochenendtagungen sind spätestens Sonntagmittag zu Ende.«
    Celine mochte mich weiterhin für einen Feigling halten, kam aber an meiner Argumentation nicht vorbei. Glück gehabt. Wir einigten uns, daß ich bei Frau Krüger wieder einen günstigen Tag beziehungsweise eine günstige Nacht ausbaldowern würde.
    »Na schön, dann eben nicht. Aber ich will heute noch mal raus«, meinte Celine und schlug

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