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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Licht. Im Interesse der Zusammenarbeit und der Stabilität bin ich befugt, Ihnen den gewünschten militärischen Schutz zukommen zu lassen.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Worte, meine Herren«, sagte Sundstrom. »Ich nehme an, Sie haben nichts dagegen, wenn ich die wartenden Reporter über die Hauptpunkte unserer Vereinbarung in Kenntnis setze?«
    Kuros und Horst erklärten mit angestrengtem Lächeln ihr Einverständnis, und damit war die Unterredung beendet. Theo und die anderen klatschten unwillkürlich Beifall,
worauf Sundstrom sich mit einem ironischen Lächeln verneigte.
    »Dieser Horst«, sagte Theo. »Der ist eine Marionette …«
    »Aye, zum Schluss hat er klein beigegeben«, meinte Donny. »Ich hätte ihm mehr Rückgrat zugetraut.«
    »Nun, wir wissen nicht, welchen Rat ihm sein AI-Implantat gegeben hat«, sagte Pjatkow. »Oder wie stark es ihn kontrolliert.«
    »Dann hat es auch keinen Sinn, zu spekulieren«, erklärte Sundstrom. »Außerdem währt die Atempause nur so lange, bis Kuros zum nächsten Schritt übergeht. Pjatkow, Barbour - würden Sie bitte unten im Konferenzraum warten? Ich möchte mich mit dem Major kurz unter vier Augen unterhalten.«
    Die beiden Männer nickten, erhoben sich und gingen hinaus. Theo stellte sein leeres Glas auf den Tisch und setzte sich auf den Rand von Sundstroms Schreibtisch, schweigend und abwartend.
    »Die Aktivposten, Theo«, sagte schließlich der Präsident. »Sie müssen Sie erneut verlagern.«
    »Schon wieder?« Ihm wurde mulmig zumute. »Weshalb? Und wohin diesmal?«
    »Weg von den Städten und Siedlungen. Die Uvovo kennen viele Verstecke im Ostgebirge - ich werde Sie mit einem Lauscher bekanntmachen. Und warum das alles? Nun … die Zeit läuft uns davon, Theo, auch wenn ich uns mit meiner Überrumpelungstaktik einen Aufschub verschafft habe.«
    »Was passiert, wenn die Zeit abgelaufen ist?«
    »Besatzung, vielleicht Lagerunterbringung der schweren Fälle, unter irgendeinem Vorwand, der zusammen mit einer Erklärung ihrer großzügigen und aufklärerischen Absichten hinausposaunt wird. Ich habe Berichte gesehen
über die ›Großzügigkeit‹ der Hegemonie, in denen von Welten die Rede ist, auf denen alle Städte in Schutt und Asche gelegt, wo man die Ökosphäre vorsätzlich vergiftet oder Mikroorganismen freigesetzt hat, die das Getreide und das Vieh vernichtet haben. Das Gleiche hätte man mit uns vor, wenn wir nicht zufällig eine Kolonie ihres Hauptverbündeten wären.« In seinen Augen flammte der Zorn. »Wir müssen Widerstand leisten, Theo, wir müssen uns im Untergrund gegen die Hegemonie zur Wehr setzen, denn sie wird uns das Recht auf Leben streitig machen.«
    »Die Öffentlichkeit auf der Erde würde eine Besatzung durch die Hegemonie doch sicherlich nicht gutheißen?«
    Sundstrom lächelte. »Die öffentliche Meinung beruht auf öffentlicher Wahrnehmung, und die Wahrnehmung wird in der Erdsphäre, zumal in den von Menschen bewohnten Gebieten, von Nachrichtenmedien geprägt, die …« Er forderte Theo mit einer Handbewegung auf, den Satz zu vervollständigen.
    »Die von Starstream dominiert werden«, sagte Theo düster. »Was hat man dort über uns berichtet?«
    »Dass wir unwissende Hinterwäldler mit behaartem Arsch wären. O ja, es wurden auch ein paar hübsche Dokumentationen über Flora und Fauna von Darien gesendet, doch ansonsten herrscht die Tendenz vor, wir wären ein engstirniger, zerstrittener Haufen.«
    Theo erinnerte sich, von einem Zusammenstoß seines Neffen Greg mit einem Außenweltlerreporter gehört zu haben. »Arbeitet Lee Shan für Starstream?«
    Der Präsident lachte glucksend. »Der ist schon eine Type - ich habe einen Bericht von ihm über die politischen Verhältnisse auf Darien gesehen, der auf einem Kanal für Kultur und Politik gesendet wurde, der nicht nach
Darien weitergeleitet wird. Überraschung, Überraschung. Das Ganze war klug gemacht, subtil und nuanciert, einerseits zutreffend und zugleich vollkommen irreführend.«
    »Sie haben erwähnt, Sie hätten Berichte über die Hegemonie gesehen, und jetzt auch noch die Sendung von Lee Shan.« Theo zögerte. »Stammt das Material von den Imisil, Herr Präsident? Und wenn ja, kann man ihnen trauen?«
    »Nicht nur das, Theo, wir hatten eines der neuesten Überwachungsterminals der Einsatzgruppen, den Nachbau eines Modells der Hyperion , mit dem Datennetz des Imisil-Schiffes im Orbit vernetzt. Deshalb hatten wir Zugang zum Schichtnetz, diesem riesigen interstellaren Netzwerk;

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