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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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blinkte.
    »Also, Drazuma-Ha*, was hast du getan, dass man dich jetzt so unerbittlich verfolgt?«
    »Einfach ausgedrückt, Gaushi, ich bin ihr Feind.«
    Kao Chih runzelte die Stirn. »Entschuldige, aber das klingt schwerwiegender, als wenn du sagen würdest, du wärst stark verschuldet.«
    »Sie verfolgen ihre Ziele und ich meine. Ich will verhindern, dass eine uralte, fürchterliche Waffe in die Hände ihrer Herren fällt.«
    Kao Chih lauschte verwundert und mit wachsender Verärgerung. »Du hast mich angelogen, von Anfang an … Und wer sind die Herren dieser Droiden? Für wen arbeiten sie?«
    »Die Erklärung dürfte dein Vorstellungsvermögen überstrapazieren, Gaushi. Vielleicht wäre es besser, wenn ich nicht mehr sagen würde.«
    »Mir wäre es lieber, du würdest fortfahren.«
    »Also gut, aber ich kann dir nur mein Wort geben, dass ich die Wahrheit sage. Die Droiden, die uns verfolgen, sind Abgesandte der Legion der Avatare, einer lange Zeit verschollen geglaubten feindlichen Zivilisation, und ich bin der Agent einer Maschinenintelligenz, die als Konstrukt bezeichnet wird.«
    »Und was ist mit der Waffe?«
    »Das ist eine furchteinflößende Apparatur, die vor Jahrtausenden auf der Welt erbaut wurde, die du Darien nennst … ah, sieh mal!«
    Auf dem Monitor des Fernscanners tauchte in einer Entfernung von 1332 Kilometern der Frachter auf und machte sich sogleich an die Verfolgung der Kastellan .

    Sie sprangen erneut.
    Der ganze Ablauf wiederholte sich viermal, während das ramponierte, verstümmelte Schiff der Droiden ihnen weiter nachsetzte und dessen Austrittspunkt immer näher rückte. Mit Blick auf das Sensorlogo, neben dem ein Symbol einen Abstand von 495 Kilometern zum Frachter meldete, sagte er:
    »Drazuma-Ha*, so kann das nicht weitergehen - noch zwei Sprünge, und sie haben uns.«
    »Ich stimme dir zu, aber unsere Optionen sind beschränkt«, erwiderte der Mecha. »Deshalb schlage ich vor, die gleiche Taktik anzuwenden, die uns in die Tiefenzone geführt hat.«
    Kao Chih starrte den Mecha an; er hatte noch immer Mühe, dessen Offenbarungen zu verarbeiten. »Äh … du meinst, wir sollen uns mitten im Sprung aus dem Hyperraum fallen lassen?«
    »Genau, Gaushi. Ich glaube, unsere Verfolger bringen eine Peilsonde im Hyperraum aus, kurz bevor sie an unserer Position in den Normalraum fallen. Wenn wir erneut springen, analysiert die Sonde die Multifeldstrahlung unseres Raumschiffs, berechnet Kurs und Sprungdauer und übermittelt die Daten vermutlich über eine Subraumverbindung an die Droiden. Ich berechne jetzt neue Kursdaten für einen Sprung, dessen Zielpunkt hinter der vermuteten Position von Darien liegt - nach einem Viertel des Weges beabsichtige ich, den Hyperantrieb auszuschalten. Bist du damit einverstanden?«
    »Ja, Drazuma-Ha*«, sagte Kao Chih, das Sensorholo beäugend, in dem der Abstand des Frachters inzwischen auf hundertzwanzig Kilometer geschrumpft war, mit weiter fallender Tendenz. »Ich schlage vor, sofort zu springen.«

    Statt zu antworten, schaltete der Mecha den Hyperantrieb ein. Minuten später fielen sie in den Normalraum zurück, und das blassblaue Konsolenholo leuchtete auf, als der Sensor sich wieder einschaltete. Kao Chih stöhnte auf, als das funkelnde Symbol eines Raumschiffs in 1081 Kilometern Entfernung angezeigt wurde.
    »Sie sind uns schon wieder zuvorgekommen! Wie ist das möglich?«
    »Beruhige dich, Gaushi - das sind nicht die Droiden. Das ist ein ganz anderes Raumschiff, ein Staubsammler.«
    Er setzte sich auf, lockerte ein wenig die Gurte und bemühte sich, seine Erregung zu bezähmen, als er ins Holo spähte.
    »Es bewegt sich nicht, Drazuma-Ha*. Vielleicht ist es verlassen oder ein Wrack.«
    »Nein, die Emissionskurve lässt darauf schließen, dass es sich um den Staubsammler Vingali handelt. Wahrscheinlich verharrt er deshalb stationär, weil er gerade Instandsetzungsarbeiten durchführt.«
    »Mir ist nicht entgangen, dass wir ebenfalls stationär sind, anstatt uns dem Sammler zu nähern«, sagte Kao Chih.
    »Wir müssen abwarten, ob unsere Taktik funktioniert hat«, sagte der Mecha. »Wir sind vor gerade mal zehn Minuten in den Normalraum eingetreten - wir sollten uns zunächst vergewissern, dass wir die Droiden abgeschüttelt haben.«
    Dem konnte Kao Chih nur bedrückt beipflichten. Sein Blick wanderte zur Borduhr. Quälend langsam verstrich eine Minute, und die nächsten Minuten vergingen auch nicht schneller. Nach zehn Minuten gelangte Drazuma-Ha * zu dem

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