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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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noch keine Hellseherin. Zumindest nicht, ohne die richtigen Gegenstände in den Händen zu halten.
    Er aß den letzten Bissen Brot, trank einen Schluck vom hervorragenden Wein und nickte, ohne irgendetwas zu sagen. Rys überlegte, wie er ihr am besten helfen und ihre Bedenken zerstreuen konnte. Sie war von Natur aus ziemlich misstrauisch. Das war gut. Wenn sie ihm bedingungslos wie ein Hündchen gefolgt wäre, dann hätte ihn das ziemlich abgestoßen. Obwohl er ihr gegenüber so getan hatte, als würde er genau das von ihr verlangen.
Ihre Bedenken ließen sie an das Wesentliche denken. An sich selbst und an ihre kleine Schwester, die sie beschützen wollte und ihren Job eigentlich ziemlich gut machte. Ein bisschen zu gut, wie Rys immer noch glaubte, aber er tat das Gleiche für seinen Bruder. Sollte es jemals jemand wagen, Theron anzugreifen, würde Rys diesen wahrscheinlich in der Luft zerreißen oder Schlimmeres tun. Denn dafür waren sie schließlich eine Familie . Aber manchmal musste man auch offen für Neues sein. Nicht alles, was versuchte, von außen in die eigene kleine Welt einzudringen, war schlecht.
    „Es tut mir leid, Romy. Mein Bruder hätte Sie nicht so überfallen dürfen und ich habe mich Ihnen gegenüber nicht gerade wie ein Gentleman verhalten. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung diesmal an. Ich meine es ehrlich. Das mit Ihrer Schwester hätte ich niemals sagen dürfen. Sie tun Ihr Bestes und Rebeka braucht Sie.“
Sein entschuldigender Blick traf sich mit dem von Romy. Sie hatte bemerkenswert hübsche Augen. Im Licht der Sonne, die durch das Fenster schien, überirdisch grün. Diesmal wich sie ihm nicht aus, sah gleichfalls mit gewisser Faszination zurück und sein Blick glitt automatisch tiefer zum Schalkragen ihrer Bluse, der so locker gebunden war, dass es ihm ein Leichtes gewesen wäre, ihn mit nur einem Zug zu lösen und die zarte Haut darunter zu entblößen. Wie würde es sein, ihren wunderschön geschwungenen Mund zu küssen? Ihr Gesicht, ihren Hals?
Was würde sie tun, wenn er einen Schritt weiterging und die Knöpfe öffnete? Wenn er ihr die Bluse langsam von den schmalen Schultern streifte, um seine Küsse tiefer wandern zu lassen? So tief, dass er in einer Wolke ihres unvergleichlichen Duftes ertrinken würde, wenn er es wagte, einzuatmen. Einen winzigen Moment zog er tatsächlich in Erwägung, diesen süßen Tod zwischen ihren Schenkeln sterben zu wollen. Weil Romy ihn unweigerlich begleiten und dabei seinen Namen schreien würde, wenn sie unter seinen Berührungen kam.
Das Fleisch über seinen Eckzähnen und auch das in seiner Hose begann zu pochen und das erinnerte ihn daran, den schamlosen Blick zu senken, mit dem er begonnen hatte sie zu mustern. Ein Hauch von Muskat umwehte sie beide, ohne dass er es hätte aufhalten können. Vielleicht hätte Rys doch allein essen sollen. Romy und sich selbst ständig in Verlegenheit zu bringen, führte auch nicht gerade dazu, sie für die Sache der Umwandlung begeistern zu können. Außerdem passten seine Fantasien überhaupt nicht hierher. Das hier war eine ernsthafte Angelegenheit. Es betraf allein Romy und ihre Familie, von der sie so wenig wusste.
    „Entschuldigung.“, sagte er noch einmal, obwohl sie ja gar nicht wissen konnte, was gerade in seinem Kopf vorgegangen war und legte die gerade erst wieder aufgenommene Gabel ab.
Mit der Serviette wischte er sich über den Mund und warf sie dann achtlos auf die Reste auf dem Teller. Er hatte eigentlich gar keinen Hunger. Das Essen war im Grunde nur eine Ausrede gewesen, mit ihr zusammen sein zu können. Ein Teil von ihm, zweifellos der Unvernünftige, begehrte sie. In einem sehr ungesunden Maß, das seinen sonst so sachlichen Verstand außer Gefecht setzte und ihn übermäßig emotional reagieren ließ. Romy brachte ihn nur deswegen auf die Palme, weil er unbedingt wollte, dass sie ihn mochte.
Aber das wiederum brachte ihn dazu, sich ihr genauso zu widersetzen, weil sie eine der Verlorenen Seelen war. Wenn er ihr erst einmal gestanden hatte, sie auf welche Art auch immer attraktiv zu finden, sie zu mögen, ihren Pfirsichduft eigentlich alles andere als abstoßend zu finden, dann hatte er bereits mehr von sich preisgegeben, als sie beide gut finden würden. Romy würde diese Gelegenheit nutzen, um ihm die Hölle auf Erden zu bereiten und er würde das Gleiche tun, um all das, was er nicht mehr Herr seiner Sinne gesagt haben könnte, zurückzunehmen. Ihre beiden Körper mochten einander

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