Die Sache mit Callie und Kayden
zischen vorbei, als wir den Gehweg entlang zu meinem Wohnheim laufen. Bei den Bäumen vorm Gebäude ziehe ich sie zum Seiteneingang, doch sie reißt sich von mir los und springt unter den Bäumen vor in den Regenguss.
»Callie, was machst du denn?«, rufe ich, während aus dem Baum eine Eisdusche auf mich niedergeht und mir reichlich Wasser in den Nacken und übers Gesicht läuft.
Callie schließt die Augen, breitet die Arme aus und neigt den Kopf nach hinten. Sie dreht sich im Kreis, und ihre nassen Klamotten haften an ihr. Regen fällt ihr ins Gesicht und rinnt aus ihrem Haar, das sich aus dem Zopfgummi gelöst hat und ihr über den Rücken hängt. Ihre Jacke rutscht von ihren Schultern, und das Wasser prasselt ihr auf die nackten Arme.
Ich bewege mich vorwärts, unfähig, den Blick von ihr abzuwenden. Die Art, wie sie sich bewegt, wie der Regen ihren Körper bedeckt, bezaubert mich. Ich ziehe den Kopf ein, trete aus dem Schutz des Baumes hervor und laufe zu ihr in den Regen. Ich verstehe es nicht, aber ich muss in ihrer Nähe sein. So habe ich noch nie empfunden, und es ist aufregend und wahnsinnig beängstigend, weil ich bisher nie irgendwas von irgendwem brauchte.
Ich bleibe vor ihr stehen, mitten auf dem durchweichten Rasen, und sie sieht zu mir auf, blinzelt gegen die Regentropfen. Sie will ihren Kopf heben, doch ich lege die Hände an ihre Wangen und halte sie fest. Dann beuge ich mich vor und küsse sie. Ich sauge den Regen von ihren Lippen, schmecke sie genüsslich und spüre ihren warmen Atem an meinem Mund.
»Kayden«, murmelt sie und schließt die Augen, während ihre Finger meinen Rücken hinaufwandern bis in mein Haar.
Ich öffne den Mund und gleite mit der Zunge in sie hinein. Meine Finger verfangen sich in ihrem nassen Haar. Meine andere Hand streicht über ihren Hals bis zu ihren Hüften. Ich hebe sie hoch, und sie stößt einen stummen Schrei aus, als sie ihre Beine um meine Mitte schlingt. Die Hitze unserer Körper mildert die Kälte aus unseren nassen Sachen, und wir klammern uns aneinander. Ich halte sie fest, überkreuze die Arme unter ihrem Hintern und küsse sie im strömenden Regen. Gleichzeitig gehe ich über den Rasen auf mein Wohnheim zu, wobei ich nur hin und wieder kurz blinzele, um mich zu vergewissern, dass ich in die richtige Richtung laufe.
Wir haben Glück, denn es kommt gerade jemand raus, als wir den Eingang erreichen. Ich fange die Tür mit dem Fuß ab, bevor sie zufällt, schiebe sie auf und bugsiere uns in den Flur, ohne Callie abzusetzen. Drinnen sind Leute, die uns neugierig beobachten, doch das hält mich nicht auf. Dies ist einer jener Momente, in denen es mich umbringen würde, mich von ihr zu lösen.
Ich lasse meine Hände über ihren Körper wandern und fühle alles: wie mein Herz in meiner Brust hüpft, wie ihre Hände in meinem Haar meine Atmung beschleunigen; die Ungeduld, sie in mein Zimmer zu bekommen; die Vorfreude, mehr von ihr zu berühren, sie zum Stöhnen zu bringen; wie sie sich an mich klammert, mir vertraut, mich braucht.
Noch nie hat mich jemand gebraucht, weil ich keinen je so nahe an mich heranließ.
Callie
Ich tanze im Regen, wie ich es soll. Es ist kalt, dennoch fühlt es sich herrlich an, weil es meine Wahl war. Als ich mich im Kreis drehe, kommt Kayden zu mir, in dessen Blick ich Furcht und Verlangen sehe. Das macht mir Angst, erregt mich aber auch. Ich weiß nicht, ob ich für das bereit bin, was mir dieser Blick ankündigt, doch ich will es herausfinden.
Er hält meine klatschnassen Wangen und küsst mich intensiv, als wollte er sich jede Sekunde einprägen. Es ist ein vollkommener Kuss, und ich tue, als wäre es mein erster und erwidere ihn so, wie ich es will.
Dann hebt er mich hoch, ohne seine Lippen von meinen zu lösen, und trägt mich zu seinem Zimmer. Ich halte mich an ihm fest, sage mir, dass ich es diesmal weiter schaffe, dass ich ihm nur vertrauen muss.
Irgendwie bekommt er seine Zimmertür auf, ohne mich abzusetzen, stolpert hinein und schließt die Tür. Er lacht, kickt etwas aus dem Weg, das mit einem dumpfen Knall an die Wand prallt. Ich stelle mich hin, und seine kalte Hand taucht unter mein T-Shirt. Ich fahre mit den Fingern durch seine nassen Locken, seine breiten Schultern hinab und zum Saum seines Shirts, an seinen Bauchmuskeln entlang.
Er zuckt unter meiner Berührung zusammen, und ich ziehe meine Hand zurück. »Tut mir leid«, sage ich.
Er blinzelt mich an, greift über seine Schulter und zieht sich das Hemd
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