Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
Weile, ehe er antwortete: „Ich muss Zeitungen austragen.“
„Oh prima.“ Jo lächelte zufrieden. „Ich kann dich fahren. Wann soll ich dich abholen?“ Missmutig verzog Monty das Gesicht und seufzte übertrieben auf.
„Gar nicht. Ich brauche keine Hilfe“, erklärte er entschieden. „Warum gehst du nicht zu deinen Freunden und nervst die?“
„Die sind nicht halb so interessant wie du, Mo.“ Jo grinste.
„Monty! Oh Mann“, seufzte dieser ergeben. „Wie kann ich dich denn endlich loswerden?“
„Gar nicht“, meinte Jo bestimmt. „Mich wirst du nie wieder los. Bis später dann, Mo.“ Lächelnd winkte er diesem zu, der vor seinem Klassenraum stehen geblieben war und ihm missmutig hinterher sah.
Das versprach ein interessanter Nachmittag zu werden. Nach der Schule fuhr Jo zu einem Restaurant in der Innenstadt, ließ sich das Essen einpacken und fuhr zu Montys Adresse. Dieser wohnte in einem Mehrfamilienhaus in einer ruhigen Nebenstraße.
Jo parkte sein Auto auf der anderen Straßenseite davor, konnte allerdings nirgends Montys Fahrrad entdecken. Hungrig machte er sich über das Essen her und beschloss zu warten, bis Monty auftauchte.
Sein silbernes Mercedes Cabrio fiel in dieser Gegend anscheinend auf, denn mehrere Passanten warfen ihm und seinem Auto verwunderte Blicke zu.
Etwa eine Stunde später öffnete sich die Haustür und Monty kam heraus, sein Fahrrad neben sich herschiebend. Sein Blick glitt über die Straße und blieb abrupt an dem Cabrio hängen. Jo winkte ihm grinsend zu, sprang elegant aus dem Auto und schlenderte auf Monty zu, der ihn ungläubig ansah.
„Hey, Mo! Soll ich dich fahren?“, fragte Jo fröhlich, ignorierte dessen sich verfinsternde Miene. Wortlos schwang sich Monty auf sein Rad und fuhr los. Fluchend ging Jo rasch zu seinem Auto zurück und folgte ihm. Monty radelte nur ein paar Straßen weiter, hielt an einem großen Geschäftshaus an und verschwand darin, als Jo neben dem abgestellten Fahrrad anhielt. Kurze Zeit später kam Monty mit einer schweren Fahrradtasche beladen heraus.
„Soll ich dir helfen?“, fragte Jo nach, trat auf ihn zu und griff nach der Tasche. Monty zog sie ihm hastig weg, schnallte sie auf sein Fahrrad und sah ihn verärgert an. „Reicht es dir nicht, wenn du mir in der Schule das Leben schwer machst? Musst du mich jetzt auch noch außerhalb nerven?“
„Ich nerve dich doch nicht.“ Jo lächelte gewinnend. „Du hast gesagt, du müsstest heute Zeitungen austragen, da dachte ich, es wäre nett, dir dabei Gesellschaft zu leisten. Es würde mit meinem Auto bestimmt viel schneller gehen und ich könnte dich hinterher auf ein Eis einladen.“
„Vergiss es.“ Monty schob sein Fahrrad an, sprang auf und radelte davon. Seufzend stieg Jo in sein Auto und folgte ihm. Monty machte es ihm wirklich nicht gerade leicht. Er blieb an ihm dran, als dieser begann, die Zeitungen zu verteilen. Jo parkte sein Auto immer neben dem Fahrrad, wartete bis Monty eine Straße fertig hatte und folgte ihm in die nächste. Monty versuchte ihn zu ignorieren.
„Warum machst du das eigentlich?“, erkundigte sich Jo nach einer Stunde, in der sie diverse Straßenzüge beliefert hatten. In den Taschen waren nur noch wenige Zeitungen. „Das ist ganz schön mühsam.“
Finster blickte ihn Monty an. „Was denkst du denn, warum wohl? Weil ich das Geld brauche.“ Er schwang sich auf sein Fahrrad, um die letzten Zeitungen zu verteilen. Danach fuhr er zu dem Gebäude zurück, wo er sie abgeholt hatte und verschwand mit den Taschen darin, ohne auf Jo zu achten, der davor parkte. Als Monty wieder herauskam, lehnte er lässig an seinem Cabrio und lächelte den anderen Jungen an.
„Wenn du Geld brauchst, geht es auch einfacher: Ich würde dir 1000€ zahlen, wenn ich dich küssen darf“, bot er freundlich an. Das war doch ein faires Angebot, fand Jo.
Monty war offenbar anderer Meinung. Er wirbelte herum, sein Gesicht lief rot an vor Zorn. „Für wen hältst du dich eigentlich? Sehe ich so aus, als ob ich mich kaufen lassen würde?“ Monty kochte regelrecht vor Wut.
„Naja“, lenkte Jo unsicherer ein, „Findest du 1000€ für einen Kuss zu wenig? Ich kann dir auch mehr zahlen. Was willst du denn haben?“
„Du kannst mich mal“, warf ihm Monty erbost an den Kopf.
„Würde ich nur zu gerne, aber du lässt mich ja nicht“, seufzte Jo bedauernd und lächelte.
„Nein! Ganz bestimmt nicht für 1000€!“, schnaubte Monty, die Augen funkelnd vor Zorn.
„Für
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