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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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unsicherer: „Das wagst du nicht.“ Anscheinend kannte ihn Monty nicht gut genug. Grinsend trat Jo zurück und räusperte sich laut.
    „Duff, duff, duff“, begann er den Rhythmus vorzugeben, wippte mit den Füßen und sang mit falscher, jedoch lauter Stimme los:
    „S is for the simple need, E is for the ecstasy, X is just to mark the spot, 'cause that's the one you really want.“ Tief holte er Luft.
    „Yes! Sex is allways the answer, it's never a question, 'cause the answer is ...“
    Die Tür wurde aufgerissen. Monty stand mit hochrotem Kopf vor ihm.
    „Yes!“, brachte Jo zufrieden hervor.
    „Hör sofort auf“, schrie ihn Monty an, sah sich erschrocken um und setzte leiser hinzu: „Hör auf damit. Spinnst du?“
    „Lässt du mich jetzt rein?“, fragte Jo, schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Der Song ist klasse und hat noch ein paar Strophen ...“
    Für einen Moment sah Monty so aus, als ob er überlegen würde, Jo umzubringen, doch dieser hielt sein Lächeln einfach bei.
    „Ist von Nickelback“, fügte er hinzu, als Monty noch immer nicht reagierte.
    „Oh Mann!“, stieß dieser genervt aus, öffnete die Tür weiter, drehte sich abrupt um und ging durch den Flur voraus.
    „I`ll love to try to set you free“, summte Jo leise, betrat die Wohnung und zog die Tür zu. „I love you all over me ...“ Er sah sich aufmerksam in der Wohnung um.
    „Love to hear the sound you make“, summte er weiter. Der Flur führte in ein kleines Wohnzimmer mit einem einfachen Sofa, Fernseher und einer dunklen, typisch deutschen Schrankwand voller Bücher. Ein kitschiges Bergbild hing über dem Sofa. „The second you' re done ...“
    „Hör auf!“ Monty lehnte rechts an einer offenen Tür, die Arme verschränkt, und starrte ihn erbost an.
    „Was muss ich eigentlich noch tun, damit du endlich kapierst, dass ich nichts mit dir zu tun haben will?“, fragte er gepresst. Wut schwang in seiner Stimme mit, aber auch Verzweiflung.
    „Wenn du mir noch einmal Geld anbietest, knall ich dir eine!“, schwor er und ballte die Fäuste. Jo lächelte verlegen. Monty hatte Recht, das hätte er nicht tun sollen. Konnte er ahnen, dass er es in den falschen Hals bekommen würde?
    „Hey, Mann, das tut mir leid“, erklärte er zerknirscht und hob abwehrend die Hände. „Ich wollte dich damit bestimmt nicht beleidigen.“ Ein wenig unwohl fühlte sich Jo und verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
    „Wenn du Geld brauchst, kann ich dir gerne was geben“, bot er bereitwillig an. „Ich habe genug und wenn ...“
    „Brauche ich nicht“, unterbrach ihn Monty. „Ganz bestimmt nicht von dir. Was ich brauche, kann ich schon selbst verdienen.“
    „Wozu brauchst du denn mehr Geld?“, fragte Jo interessiert nach.
    Monty verdrehte die Augen und machte eine vage Geste in den Raum hinein. „Was glaubst du wohl? Sieht das hier so aus, als ob wir in Luxus schwelgen würden?“ Er schüttelte traurig den Kopf. „Mein Vater verdient nicht gerade üppig, deswegen versuche ich lieber selbst, was dazuzuverdienen, damit ich ihm nicht so auf der Tasche liege.“ Er hob den Blick. „Kann jemand wie du natürlich nicht kapieren.“
    „Wo ist dein Vater denn überhaupt?“ Jo überging die Beleidigung, die er irgendwie wohl verdient hatte. Erneut schnaubte Monty abfällig.
    „Was denkst du wohl? Arbeiten natürlich. Er ist Gerüstbauer, kommt immer erst spät nachhause.“
    „Ah so“, machte Jo und sah sich zufrieden um. „Dann sind wir also ganz ungestört? Wo ist denn dein Zimmer?“
    „Komm bloß nicht auf komische Gedanken“, warnte ihn Monty, wirkte prompt unsicherer. Nichtsdestotrotz wandte er sich ab und betrat den kleinen Raum hinter ihm. Jo folgte ihm und sah sich neugierig um. Ein schmales Bett nahm den größten Platz ein. Am Fenster gab es eine einfache Holzplatte auf Sägeböcken mit einem älteren Computer darauf, daneben ein Holzregal voller Bücher und Fotos. Auf der anderen Seite des Raumes stand ein altmodischer Holzschrank. An den Wänden klebten Plakate mit Drachenmotiven, fantastischen Landschaften und ein paar Zeichnungen von Fabelwesen.
    Monty setzte sich an den Schreibtisch und schwang auf dem Drehstuhl zu Jo herum. Dieser schloss die Musterung des Raumes ab und warf sich schwungvoll auf das Bett. Es ächzte unter ihm und für einen kurzen Moment dachte er schon, es würde einfach zusammenbrechen. Tat es nicht, also verschränkte Jo seine Arme hinter dem Kopf und sah lächelnd zu Monty

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