Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
wollen das Wochenende nach London jetten, ein bisschen shoppen und die Gegend unsicher machen. Was hältst du davon?“
    „Nicht schlecht“, brummte Jo mit wenig Begeisterung. „Aber ohne mich. Ich muss noch etwas für den Roggen machen, sonst haut der mich bei der nächsten Klausur doch noch in die Pfanne.“
    „Oh nein“, seufzte Maria bedauernd, klimperte ihn mit langen, künstlichen Wimpern an, die Jo fatal an andere, allerdings deutlich schönere, erinnerten. „Ohne dich macht es keinen Spaß, Jo. Du musst einfach mitkommen.“
    „Muss ich gar nicht“, schnappte dieser zurück, erntete erstaunte Blicke und rechtfertigte sich knapp: „Ich hab halt keine Lust.“
    „Hey, Mann.“ Uwe lächelte wissend. „Machst du dir Stress wegen dem kleinen Zigeuner? Der wartet auch bis Montag auf dich. Dazwischen gibt es bestimmt auch ein paar nette Engländerinnen oder Engländer zu vernaschen.“ Grinsend zwinkerte er Jo zu, der allerdings nur missmutig das Gesicht verzog.
    „Na gut, dann bleiben mehr für mich“, erklärte Uwe achselzuckend. Jo zuckte die Achseln. Sollte Uwe doch. Sie beide hatten die gleichen Interessen.
    „Jo hat eben einen sehr exquisiten Geschmack“, meinte Kathy schnippisch, die seit Jos harten Worten unterkühlt auf ihn reagierte. „Oder soll ich eher exotisch sagen?“ Ein paar kicherten, wurden jedoch sofort ernst, als Jo sie böse ansah. „Amüsiert ihr euch mal. Ich bleibe hier.“ Damit war das Thema für ihn durch.
    Sven fuhr mit ihm nach der Schule heim und sie genossen den ganzen Nachmittag über die Sonne am Pool bei ein paar Drinks. Jo war dennoch ungewöhnlich schweigsam. Irgendwann richtete sich Sven in seinem Liegestuhl auf und blickte nachdenklich zu seinem Freund hin. „Macht dir der kleine Zirkusjunge etwa zu schaffen?“
    Jo brummelte Unverständliches vor sich hin, zog sich jedoch in eine aufrechte Position.
    „Nenn ihn nicht so, Sven“, forderte er seufzend. „Schlimm genug, wenn die Anderen es tun. Die halten ihn doch eh für minderwertig, nur einen dieser Assis.“
    „Nicht ganz“, meinte Sven verschmitzt. „Da du dich für ihn interessierst, sind da auch noch ein paar mehr, die ihn plötzlich ganz interessant finden.“ Jo sah ihn stirnrunzelnd an.
    „Uwe scheint auch ein bisschen Blut geleckt zu haben“, meinte Sven, fügte hastig beschwichtigend hinzu, als Jo auffahren wollte: „Hey, der wird dir kaum in die Quere kommen. Der überlässt es dir, sich die Pfoten zu verbrennen. Wie weit bist du denn überhaupt mit ihm?“
    „Ich war bisher nur höchst erfolgreich darin ihn zum Heulen zu bringen“, gab Jo betreten zu. „Dabei wollte ich das bestimmt nicht. Ist eben so passiert.“
    „Was hast du mit ihm gemacht?“, fragte Sven erschrocken nach.
    „Nicht was du denkst. Ich bin ihm nachhause gefolgt, habe mit ihm Zeitungen ausgetragen und war dann noch bei ihm daheim. Mann, das Zimmer ist total winzig. Der hat da gerade mal ein Bett drin stehen.“
    Sven zuckte unbeeindruckt die Schultern. „Immerhin das Wesentliche ist da. Seine Eltern verdienen wohl nicht so gut.“
    Jo nickte. „Nur der Vater. Seine Mutter ist tot.“ Er zögerte, es fiel ihm erstaunlicherweise schwer, darüber zu reden.
    „Oh Mann, Sven, der hat überall Fotos von ihr herum stehen. Tolle Frau. Sah echt klasse aus. Seine Augen. Die hat in dem Zirkus mit Pferden gearbeitet und so ein Gaul hat sie zu Tode getreten.“
    Er griff nach seinem Drink, schwang die langen Beine von der Liege und setzte sich Sven direkt gegenüber. „Ich habe schon vorher gemerkt, dass es ihn ganz schön belastet. Scheint noch nicht so lange her zu sein und ich Vollidiot habe eins der Fotos genommen. Da ist er fast ausgerastet und hat schließlich geheult.“
    „Scheint etwas sensibel zu sein“, kommentierte Sven nüchtern, erntete einen bösen Blick von Jo und erklärte sofort: „Wenn meine Mutter das Zeitliche gesegnet hätte, wäre ich das wohl auch.“
    Er seufzte. „Ist er deshalb so komisch? Ich meine, dass der immer auf dem Klo oder in der Bibliothek verschwindet? Normal ist das ja wohl nicht.“
    „Vielleicht“, vermutete Jo nachdenklich. „Monty hat schon oft die Schule gewechselt. Sagt, er kriegt so weniger Ärger, wenn er sich von allen fernhält.“
    „Immerhin hast du dich also auch mit ihm unterhalten“, erkannte Sven. „Hast du ein Date mit ihm?“
    „Nach der Geschichte kann ich das wohl vergessen. Außerdem hat er bisher immer abgelehnt und behauptet, er steht nicht auf

Weitere Kostenlose Bücher