Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
würgte hervor: „Ich mag dich, auch wenn wir nicht ... Ich möchte gerne mit dir reden, einfach nur mit dir … zusammen sein, Mo. Mir geht es nicht nur um Sex mit dir.“
Entschlossen straffte er seinen Körper, blickte Monty herausfordernd an, war wieder ganz der normale Jo. „Wenn du jetzt gehst, renne ich dir, so wie ich bin, splitternackt, bis nachhause nach. Ich schwöre, dass mache ich. Erkläre das mal deinem Vater!“
Erklärungen bräuchte der wohl nicht. Montys Vater würde ihn einfach kurzerhand krankenhausreif schlagen.
Ganz kurz nur funkelte ihn Monty noch an, dann zuckten seine Mundwinkel und ein Schmunzeln breitete sich aus.
„Der stampft dich unangespitzt in den Boden“, stimmte er zu, zog kurz die Unterlippe ein und schaute Jo zweifelnd an „Dreimal darfst du fragen, womit zuerst.“ Jo gab ein gequältes Geräusch von sich. Ja, er wusste womit.
Monty betrachtete Jo nachdenklich.
„Okay, ich bleibe noch“, seufzte er ergeben.
„Puh.“ Jo ließ den angehaltenen Atem entweichen, legte den Kopf schief und grinste erleichtert. „Mann, du machst mich echt fertig, Mo.“ Entschlossen wandte er sich um, griff nach seinen Sachen und zog sich ebenfalls an. Monty nahm derweil auf dem Sofa Platz. Als Jo fertig war, trat er hinter seine Bar.
„Willst du vielleicht was trinken? Eine Cola?“
Monty nickte, wandte sich ihm über die Sofalehne zu. „Sind deine Eltern echt immer unterwegs? Wer passt denn hier auf alles auf?“
„Mann, Mo!“ Jo verdrehte etwas die Augen. „Ich bin schon ein großer Junge, falls du es nicht bemerkt haben solltest. Ganz groß.“ Monty schnaubte und murmelte etwas vor sich hin.
Jo goss ihnen zwei Gläser ein, fügte Crushed Ice hinzu und setzte sich neben ihn auf das Sofa.
„Hier.“ Er reichte Monty das Glas. „Aus dem Alter für ein Kindermädchen bin ich endgültig raus.“ Vorsichtig nahm Monty einen Schluck des kalten Getränks.
„So sicher bin ich mir da nicht“, meinte er abfällig. Jo stieß ein empörtes Geräusch aus, doch Monty fuhr bereits neugierig fort: „Echt? Du hattest ein Kindermädchen?“
Jo nickte lächelnd. „Bis ich fünfzehn war. Maggie. Eine echte Irin. Sie war voll okay. Hat mich immer in Schutz genommen, wenn ich was gemacht habe, was meinem Vater nicht gepasst hat und das war ziemlich oft.“ Gedankenverloren nippte er an seinem Glas.
„Und deine Mutter?“, fragte Monty nach. „Wie ist die so?“
Jo zuckte die Schultern, dachte an die hochgewachsene, dunkelhaarige, immer perfekt geschminkt und gekleidete Frau, die ihn geboren hatte.
„Ich hatte mit ihr nie so viel zu tun. Sie war wohl ganz froh, dass Maggie für mich da war.“ Er verzog den Mund spöttisch, grinste Monty an. „Ein plärrendes Baby auf dem Arm oder ein furzendes Kleinkind an der Hand machte sich auf den vornehmen Partys und Empfängen der High Society nicht so gut, schätze ich. Deswegen war sie ganz froh, dass mein Vater Maggie eingestellt hat.“
Monty blickte ihn prüfend an, aber Jos Gesichtsausdruck blieb unverändert. Darüber war er längst hinweg. Er war schließlich erwachsen. „Ich habe ziemlich geheult, als sie ging, aber mein Vater meinte, ich sollte auch auf eigenen Füßen stehen können.“
Jo lehnte sich lässig zurück. „Ich habe noch ab und an Kontakt zu ihr. Sie wohnt jetzt in Jamaika und hat wieder so ein verwöhntes Balg am Hals.“
Monty zog ein Bein an, betrachtete ihn über den Rand des Glases hinweg. Unverwandt lächelnd sah ihn Jo an. Darin war er geübt. „Seither habe ich eigentlich immer sturmfreie Bude hier. Meine Eltern sind ja nie da, also wen soll es stören? Wir haben hier schon echt wilde Feten und Poolpartys gefeiert.“ Monty schluckte, sah ihn nachdenklicher an.
„Vermisst du sie denn nicht?“, fragte er leise nach, seine dunklen Augen bohrten sich in Jos. Achselzuckend tat dieser es ab: „Sie sind halt viel unterwegs. Manchmal fahre ich ja auch mit. Sie leben ihr Leben und ich meines. Sie haben mir immer alles besorgt, was ich haben wollte.“ Seine Hand glitt in Gedanken über das weiche Leder des Sofas. Er hatte alles, was er haben wollte. Geld spielte dabei nie eine Rolle.
„Wenn nicht, habe ich sie schnell dazu gebracht.“ Jos Blick glitt zu Monty und er zuckte die Achseln. „Einmal haben sie mir doch so ein dummes BMX-Rad gekauft. Aber es war nicht das, was ich haben wollte. Mein Vater hatte keine Ahnung und hatte das falsche Modell besorgt, dachte, es wäre das Gleiche. War es aber nicht.
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