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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Wunde drückte, sagte der Mönch nichts mehr.
    Â» Tahan, was soll das? « , fragte Jalimey. Jalimey, die nichts von dem Fluch wusste, die keine Ahnung hatte, was hier vor sich ging. » Lass ihn gehen. Die Pferde grasen bestimmt ganz in der Nähe. Ruf Ganashko, er hört nur auf dich. «
    Â» Mir ist schlecht « , sagte Noan.
    Er hielt immer noch Jalimeys Hand fest und schmiegte sich zutraulich an sie. Das Gesicht des Mädchens rötete sich, als Tahan eine Augenbraue hochzog.
    Â» Was ich noch… « Der Gefangene brach hastig ab, als Tahan sich ihm rasch wieder zuwandte.
    Â» Halte Ausschau nach den Pferden « , wies er Jalimey an, ohne den Fettwanst aus den Augen zu lassen. » Ich muss erst noch etwas erledigen. «
    Er säbelte einige Streifen Stoff von der gestohlenen Kutte, die er immer noch trug, und zwang den Mönch, den Mund zu öffnen. Ihn zu knebeln war eine Sache von wenigen Augenblicken. Tahan war kaum fertig, als ein blendend helles Licht aus der Luke herausbrach. Die Holzklappe sowie der Klotz flogen davon, Letzterer haarscharf an Tahans Kopf vorbei. Er stolperte gegen seine Geisel, die in einen Haufen Brennholz hineinstürzte, der krachend umfiel.
    Schon stand ein weiterer Mönch auf der obersten Sprosse der Leiter. Es war Berias, der schmächtige Bruder, der sich den Schädel rasiert hatte. Doch nun wirkte er wie ein wahnsinniger Kämpfer, die Hand erhoben. Blitze züngelten über seine Fingerspitzen.
    Â» Ralnir! « , schrie er.
    Tahan riss Brand hoch. Das leuchtende Schwert und ein gleißender Blitzstrahl prallten aufeinander, und der Rückstoß warf den Mönch zurück in den Keller, wo die nächsten schon nach oben drängten. Tahan packte den Dicken am Ärmel und zerrte ihn hinter sich her ins Wirtshaus.
    Das Gelächter verstummte schlagartig. An die zweimal sechzehn fassungslose Gesichter starrten ihn an– Hirten und Mönche, die die Kapuzen zurückgeschlagen hatten und Becher mit dampfendem Sauerbier in den Händen hielten. Im nächsten Augenblick sprangen sie wie ein Mann auf.
    Â» Zurück! « , schrie Tahan. » Oder ich bringe ihn um. Zurück, sage ich! «
    Er schob Ralnir– wenn das denn sein Name war– am Schanktresen vorbei in Richtung Ausgang. Hinter sich hörte er den Lärm weiterer Verfolger, die aus der Luke hochquollen und ihnen nachstürmten. Das Poltern ihrer Schritte wurde lauter.
    Tahan stieß den Mönch weiter, durch die Tür und ins Freie. Etwas fegte an ihnen vorbei und fiel mit einem dumpfen Krachen auf die Straße. Ein Ziegel?
    Da kam Jalimey schon mit den Pferden. Noan hatte es immerhin geschafft, sich auf Valas Rücken zu ziehen, auch wenn er wie ein Häufchen Elend darauf hockte. Jalimey saß hinter ihm und hielt ihn fest. Ganashko sprang Tahan entgegen, mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf das Gasthaus, aus dem ein gleißendes Licht schien. Da flog die Tür in hohem Bogen über das Pferd hinweg, und die Mönche rannten heraus.
    Â» Beeilt euch! « , rief Jalimey.
    Â» Steig auf, na los! Rauf mit dir! « Sie konnten nicht fliehen ohne Geisel. Die Mönche würden ihnen Stürme hinterherschicken, die sie in der Luft zerrissen. Überraschend behände kletterte der beleibte Mönch auf das Moorpferd. Tahan wickelte ein paar der längsten Zotteln um seine Handgelenke, damit er sich den Knebel nicht aus dem Mund reißen konnte, und klatschte dem Hengst aufs Hinterteil. » Lauf! « , schrie er. » Lauf! «
    Ganashko sprengte davon, Vala folgte ihm wiehernd.
    Tahan wandte sich noch einmal um. Ein Lichtstrahl wie ein Band aus wildem, blühendem Feuer schlängelte sich auf ihn zu. Er hob das Schwert und begegnete dem Blitz, der sich an der verzauberten Klinge brach und in tausend Funken auseinandersprühte. Der Prinz wurde nach hinten geschleudert, rollte sich über die Schulter ab und sprang sofort wieder auf. Der kleine Mönch war an der Spitze der Verfolger. Abermals hob er die Hände. Tahan drehte sich um und rannte auf den Hügel zu. Er krallte sich am Gras und den niedrigen Büschen fest und kletterte so schnell er konnte hinauf.
    Die Straße machte einen weitläufigen Bogen– wenn er sich beeilte, würde er seinen Freunden unten den Weg abschneiden können. Neben ihm ging ein Baum in Flammen auf. Ein brennendes Schaf rollte den Hang hinab. Tahan warf sich auf den Rücken und riss

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