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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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es, Noan anzusprechen, doch jetzt wandte sie sich an ihn. » Herr, begreift Ihr nicht, was er tut? Er führt uns in die Irre. Er bringt uns nicht nach Mai-Senn, sonst hätten wir uns längst nach Osten wenden müssen. Was wollen wir hier am Fuß des Gebirges? Was soll das? Fragt den Söldner, Fürst Garlawin, beim Gott der Reisenden und des richtigen Weges, fragt ihn endlich, bevor er uns in eine Falle lockt oder uns an die Sklavenhändler verkauft oder was sonst in diesem sturen Schädel vor sich geht! «
    Noan blinzelte irritiert.
    Tahan erwiderte seinen fragenden Blick mit einem zuversichtlichen Lächeln. » Glaubt Ihr dieser Bettlerin mehr als mir, Herr? «
    Die gequälte Miene des Jungen verriet seine Zweifel, seine Sorgen. Wenn er Tahans wahre Identität nicht erraten hätte, dann hätte er möglicherweise gezweifelt, doch glücklicherweise fühlte er sich dem Prinzen verpflichtet.
    Â» Lasst uns kurz rasten. Ich muss mit dir reden, Söldner « , sagte er.
    In gespielter Verzweiflung hob Tahan die Hände. » Dann redet. Ich bin hier. Nur lasst mich dabei den Himmel beobachten, falls sich weitere Bestien auf uns stürzen. «
    Â» Oh ja, natürlich. « Jalimey sprang vom Pferd. » Redet ihr nur. Lasst Euch wieder mal von diesem Fuchs den Verstand verwirren, Herr. Ich erkenne einen Betrüger und einen Halunken, wenn ich einen vor mir habe. « Zornig stapfte sie davon.
    Nachdenklich biss sich der junge Fürst auf die Lippen. » Ich bin tatsächlich… verwirrt. Wenn ich es nicht besser wüsste, ich würde denken, Ihr führt uns an einen seltsamen Ort, an dem uns wer weiß was erwartet. All das ergibt überhaupt keinen Sinn. Es sei denn… « Seine Stirn umwölkte sich. » Es sei denn, Ihr wollt zurück nach Terajalas. «
    Hätte Tahan Verlegenheit vortäuschen sollen? » Nach Rajalan, um genau zu sein… Herr « , fügte er mit einem kleinen Lächeln dazu, das Noan zusammenzucken ließ.
    Â» Was ist mit unserem Versprechen gegenüber Fürst Dasnaree? Ihr hattet nie vor, es einzuhalten! Das kann doch nicht wahr sein. Mit dieser Reise haben wir unser Leben erkauft, und… und… « Er geriet ins Stottern. » Wie könnt Ihr den Frieden vergessen, den wir damit erreichen wollen? «
    Â» Terajalas befindet sich seit Hunderten von Jahren im Krieg « , meinte Tahan, » mit dem einen oder anderen Gegner. Ich bin sicher, der Frieden kann auch noch ein weiteres Jahr warten, das macht keinen Unterschied. «
    Fassungslos begann Noan an seinen Haaren herumzuzupfen, wie immer, wenn er nervös war. » Aber der Fluch! Ihr habt den Befehl, nach Mai-Senn zu gehen, wie könnt Ihr da einfach eine andere Richtung einschlagen? «
    Â» Dasnaree kann mir keine Befehle erteilen « , sagte Tahan. » Ich muss allein Euch gehorchen, und Ihr habt mich bloß angewiesen, uns zu führen. Ihr habt nicht gesagt, wohin. «
    Noan schloss die Augen und ballte die Fäuste. » Dann hat Jalimey also recht. Ihr habt uns die ganze Zeit in die Irre geführt. Bei den guten Göttern, was mache ich jetzt nur? « Unruhig scharrte er mit dem Fuß im Schnee. Jalimey stand ein Stück entfernt und beobachtete sie von Weitem. » Was soll ich ihr sagen? Wir müssen nach Mai-Senn! Nur dort kann sie erfahren, wohin die Gefangenen aus dem Grenzgebiet gebracht worden sind. Ich könnte Euch den Befehl erteilen, Prinz Tahan. « Eine ungewohnte Entschlossenheit trat in seine Augen, die Tahan gar nicht gefiel.
    Â» Ihr könntet « , sagte er, ohne sich seine Furcht anmerken zu lassen, » aber Ihr werdet es nicht tun. Ebenso wie ich wollt Ihr, dass Singendes Schwert Vergangenheit ist. In Eurem eigenen Interesse wollt Ihr vermeiden, dass der Sohn des Königs einen Grund hat, Euch zu grollen. Sobald ich frei bin, werde ich für den Frieden alles tun, was in meinen Kräften steht. Klingt das nach einem Angebot? «
    Noan senkte den Kopf und starrte in den Schnee. » Es geht nicht « , sagte er nach einer Weile. » Ich kann mein Wort nicht brechen, so leid es mir tut. Fürst Dasnaree verlässt sich darauf, dass wir die Botschaft überbringen. Jalimey verlässt sich ebenfalls darauf, dass wir ihr helfen, nach dem Verbleib ihrer Familie zu suchen. Ich hoffe, Ihr könnt mir verzeihen, Prinz Tahan Dor Ilan. «
    Nein, das konnte er nicht. Wie von selbst schnellte seine Hand

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