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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Vorschlag, Friedrich«, sagte die Mutter Konfessor dann mit fester Stimme. »Wir waren gerade im Begriff, unser Nachtlager aufzuschlagen. Solange die Herzhunde ihr Unwesen treiben, wäre es besser, Ihr bleibt bei uns, bis wir in ein oder zwei Tagen auf Freunde von uns stoßen und besser geschützt sind. Im Lager könnt Ihr uns dann erzählen, worum es überhaupt geht.«
    »Ich werde mir anhören, was Nathan zu sagen hat«, meinte Lord Rahl, »aber mehr kann ich nicht versprechen. Nathan ist ein Zauberer, er wird seine Probleme allein lösen müssen; wir haben selbst schon genug davon. Schlagen wir also erst einmal irgendwo an einer sicheren Stelle unser Lager auf. Ich kann mir das Buch ja zumindest mal ansehen – falls es überhaupt noch lesbar ist. Inzwischen könnt Ihr mir erzählen, warum Nathan es für so wichtig halt, aber verschont mich bitte mit Prophezeiungen.«
    »Es geht nicht um Prophezeiungen, Lord Rahl. Tatsächlich besteht das eigentliche Problem eher in einem Mangel an Prophezeiungen.«
    Lord Rahl wies auf die überall herumliegenden Kadaver. »Das unmittelbare Problem sind sie. Es wäre besser, wir suchen uns eine von Wasser umgebene Stelle hier unten im Sumpf, wenn wir den morgigen Tag erleben wollen. Wo die hergekommen sind, gibt es mit Sicherheit noch mehr.«
    Friedrich ließ den Blick nervös durch die Dunkelheit schweifen. »Und wo sind sie hergekommen?«
    »Aus der Unterwelt«, erwiderte Lord Rahl.
    Friedrich klappte der Unterkiefer herunter. »Aus der Unterwelt? Aber wie ist das möglich?«
    »Dafür gibt es nur eine mögliche Erklärung«, sagte Lord Rahl mit leiser, vom Grauen dieses Wissens erfüllter Stimme. »Herzhunde sind in gewisser Hinsicht die Wächter der Unterwelt – die Hunde des Hüters. Für ihr Hiersein kann es nur einen Grund geben, Der Schleier zwischen Leben und Tod ist zerrissen worden.«

55. Kapitel
    Zu viert machten sie sich auf und marschierten den Pfad entlang, während Friedrich über die äußerst beunruhigende Tatsache nachsann, daß der Schleier zwischen der Welt des Lebens und dem Reich des Todes zerrissen worden war. Althea hatte sich in der letzten Phase ihres Lebens vorwiegend mit der Huldigung befaßt, die sie für ihre Weissagungen benutzte, daher war er über diesen Schleier bestens informiert. Sie hatte sich im Laufe der Jahre oft mit ihm darüber unterhalten und ihm vor allem kurz vor ihrem Tod noch einmal ausführlich dargelegt, zu welchen Überzeugungen sie mittlerweile bezüglich der Wechselwirkung zwischen den beiden Welten gelangt war.
    »Lord Rahl«, meinte Friedrich schließlich, »ich glaube, was Ihr vorhin über den Riß im Schleier zwischen der Welt des Lebens und dem Reich der Toten sagtet, könnte sich durchaus mit dem Grund decken, weshalb Nathan es für so wichtig hielt, daß ich Euch dieses Buch bringe. Er will von Euch gar keine Hilfe – deswegen hat er mich nicht mit dem Buch hergeschickt –, es war vielmehr als Hilfe für Euch gedacht.«
    Lord Rahl entfuhr ein höhnisches Lachen. »Genau. Exakt so dreht er es immer – daß er einem im Grunde nur helfen möchte.«
    »Aber ich glaube, es geht um Eure Schwester.«
    Alle blieben wie angewurzelt stehen.
    »Ich habe eine Schwester?«, fragte Richard flüsternd.
    »Aber ja, Lord Rahl«, erwiderte Friedrich, ganz überrascht, daß er nichts davon wußte. »Nun, eigentlich ist sie eher eine Halbschwester. Sie ist ebenfalls ein Nachkömmling Darken Rahls.«
    Lord Rahl packte ihn am Arm. »Ich habe also tatsächlich eine Schwester? Könnt Ihr mir etwas über sie erzählen?«
    »Na ja, ein wenig schon. Ich bin ihr sogar schon begegnet.«
    »Wunderbar, Friedrich! Was ist sie für ein Mensch? Wie alt ist sie überhaupt?«
    »Nur wenige Jahre jünger als Ihr, Lord Rahl. Anfang zwanzig, würde ich sagen.«
    »Ist sie ein kluges Mädchen?«, erkundigte er sich grinsend.
    »Klüger, als gut für sie ist, fürchte ich.«
    Richard lachte vor Begeisterung. »Ich kann es gar nicht glauben! Ist das nicht großartig, Kahlan? Ich habe eine Schwester!«
    »Ich kann daran nichts Großartiges finden«, brummte Cara mürrisch, bevor die Mutter Konfessor Gelegenheit hatte, darauf zu antworten. »Ganz und gar nichts Großartiges!«
    »Wie könnt Ihr so etwas nur sagen, Cara?«, meinte die Mutter Konfessor tadelnd.
    Cara beugte sich zu ihnen hinüber. »Muß ich Euch etwa an den Ärger erinnern, mit dem wir alle uns herumschlagen mußten, als Lord Rahls Bruder Drefan plötzlich auf der Bildfläche

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