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Die Säulen des Feuers

Titel: Die Säulen des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Also unterdrückte er den rebellischen Gedanken, mit den Rebellen gemeinsame Sache zu machen und festzustellen, ob es wirklich stimmte, daß eine Streitkraft, der er sich anschloß, ihre Schlachten nicht verlieren konnte.
    An Theron war er eidgebunden, an die Nekromantin Ischade durch formellen Pakt, an Sturmbringer durch einen anderen, ebenso an Enlil, den Gott der Armeen, nun da sich Vashanka im Körper Gyskouras, ihres gemeinsamen Sohnes, zu etwas anderem verwandelte. Und er hatte eine Zeitlang mit der Muttergöttin der Fischäugigen zugebracht, wobei er erfuhr, daß Mutter Bey keine geringeren Lüste hatte als die Gottheiten des Nordens.
    Da er mit so vielen der menschlichen Spieler gut vertraut war und sich mit den übermenschlichen messen konnte, war er als einziger imstande, so etwas wie Frieden unter den himmlischen Mächten herbeizuführen, und zwar durch irdische Herrscher und Avatars, die Vertreter der verschiedenen Götter.
    Das war ein äußerst kompliziertes Unterfangen, was Kadakithis' bevorstehende Vermählung mit der beysibischen Herrscherin nicht vereinfachte, vor allem, da Theron ausgerechnet jetzt ankam, während alles andere denn Ordnung herrschte und die Menschen hier ihre eigene Hölle geschaffen hatten, indem sie sich mit Mächten einließen, die sie nicht verstanden.
    So sagte er sich, daß es ihm egal sein würde, was hier geschah, solange er seine persönlichen Ziele erreichte: die Seelen seiner Stiefsöhne zu schützen und jener, die ihn liebten; Standhaftigkeit zu belohnen, wo sie bewiesen worden war (selbst von Magiern und Nekromanten); sein Gewissen soweit wie möglich zu beruhigen, ehe er in den Norden zurückkehrte, wo die Pferde noch im Verborgenen Tal weideten und die neuen Herrscher am Hexenwall ihn willkommen heißen würden.
    Doch bevor er weggehen konnte, mußte sich Niko auf dem Weg der Heilung und auf dem Rückweg nach Bandara befinden; er mußte tun, was Abarsis geraten hatte.
    Er mußte diese dreimal verdammte Feuersäule loswerden, die mit neuer Heftigkeit in der Oberstadt loderte, Feuer spuckte und Blitze anzog und ins Meer schleuderte, bevor ein richtiges Gewitter ausbrach.
    Denn wenn bei all diesem Chaos auch noch ein Unwetter aufkäme, würde es Jihans Kräfte zurückbringen, und er hätte die Gischttochter für immer am Hals.
    So, wie es jetzt war, hatte er die Chance, sich ohne sie davonzuschleichen, dann mußte ihr Vater, der mächtige Sturmbringer, sein Wort halten und einen anderen Liebhaber für sie suchen.
    Also beeilte er sich, sein Trospferd in den Hafen zu lenken, wo der rankanische Löwe im Seewind flatterte, der heftig genug war, um Vorbote eines Sturms zu sein. Der Troshengst, der die See ebenso witterte wie seine Laune, schnaubte beipflichtend, denn genau wie Tempus wäre er Jihan gern los, dann könnte sie ihn nicht mehr jeden Tag so kräftig striegeln, daß die Haut davon fast wund wurde.
    Und wenn ein Sturm den Staub auf den Boden drückte und mit ihm die ganze alte Nisihexerei, war das nicht sein Problem – nicht, wenn er seine Karten richtig ausspielte.
    Crit war ausnahmsweise dankbar für das Hexenwetter, das Freistatt mehr zu schaffen machte als die ganzen gegeneinanderkämpfenden Faktionen.
    Strat zu ›holen‹ würde nicht gerade einfach sein, aber er sah ein, daß es seine Aufgabe war: As war sein Partner; ihre Seelen waren zu eng miteinander verbunden, als daß er die Gefahr eingehen durfte, daß Strat starb, während irgend jemand noch seine Fäden zog.
    Und Strat würde nicht in Flammen aufgehen, nicht in irgendeinem Haus, das nicht niederbrannte, sondern einfach unaufhörlich loderte, wie kein natürliches Feuer es könnte.
    Auch wenn sein gesunder Verstand ihm widersprach, denn die Wellen brennender Luft leckten an seinem Gesicht, trotz des Wassers, mit dem er es laufend benetzte. Während er auf diesen flammenden Schlot blickte und wartete, daß ihm ein guter Einfall käme, dachte Crit, daß es beim Eid der Heiligen Trupps keinen Unterschied zwischen natürlicher und unnatürlicher Bedrohung gab. Er hatte geschworen, Strat zur Seite zu stehen, bis der Tod sie trennte, das bedeutete, nicht nur unter normalen Umständen, sondern auch wenn Magie im Spiel war, auch wenn Strat sich nicht gerade wie ein rechter Partner benahm, auch wenn der Kriegsschauplatz eine Straße in einer Stadt war, auch wenn die Gefahr bestand, lebenden Leibes geröstet zu werden.
    Der Eid war bindend, gleichgültig unter welchen Umständen.
    Er beobachtete die feurige

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