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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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»die Oberin Baenre entbietet ihre Grüße. Es ist schon zu lange her, daß Ihr das letzte Mal mit ihr zusammengewesen seid.« »Niemals«, signalisierte Malice Zak. »Dann bringt mich zum Hause Baenre!« forderte Malice. »Ich will meine Zeit nicht mit einer magischen Stimme vergeuden!« Anscheinend hatte die Oberin Baenre Malices Ungeduld erwartet, denn ohne ein weiteres Wort schwebte die Scheibe aus dem Hof des Hauses Do'Urden. Zak schloß das Tor, als sie den Hof verlassen hatten und signalisierte seinen Kriegern, schnell zu handeln. Malice wünschte keine offizielle Eskorte, aber das Spionagesystem des Hauses Do'Urden würde heimlich jede Bewegung des Baenrefahrzeugs bis zu den Toren des herrschenden Hauses verfolgen.
    Malices Vermutung bezüglich der Eskorte war richtig. Sobald die Scheibe den Weg zum Hof des Hauses Do'Urden verlas-sen hatte, kamen zwanzig Krieger des Hauses Baenre, alle weiblich, aus ihren Deckungen seitlich der Straße hervor. Sie formierten sich zu einer Verteidigungslinie rund um die Gastmutter Oberin. Die Wachen trugen alle schwarze Gewänder, die auf dem Rücken mit einem großen purpurfarbenen und roten Spinnenmuster versehen waren. Es waren die Gewänder der Hohepriesterinnen.
    Die eigenen Töchter des Hauses Baenre, dachte Malice, denn nur die Töchter eines Adligen konnten so eine Stellung bekleiden. Wie umsichtig die Erste Mutter Oberin handelte, um Malices Sicherheit auf der Reise zu gewährleisten!
    Sklaven und bürgerliche Drow stolperten übereinander in dem wilden Bemühen, möglichst weit von der herannahenden Eskorte fortzukommen, als die Gruppe ihren Weg über die gewundene Straße zum Pilzwäldchen hin fortsetzte. Die Krieger des Hauses Baenre zeigten die Insignien ihres Hauses offen, und niemand wollte auf irgendeine Weise den Zorn der Oberin Baenre auf sich ziehen.
    Malice rollte nur ungläubig die Augen und hoffte, solche Macht noch kennenzulernen, bevor sie starb.
    Ein paar Minuten später verdrehte sie erneut die Augen, als sich die Gruppe dem herrschenden Haus näherte. Haus Baenre umfaßte zwanzig hohe und majestätische Stalagmiten, die alle durch anmutig geschwungene Brücken und Brustwehren miteinander verbunden waren. Magische Feuer und Feenfeuer erglommen von tausend einzelnen Skulpturen her, und hundert fürstlich geschmückte Wachen schritten in perfekten Formationen vorbei.
    Noch erstaunlicher waren die inwendigen Strukturen, die dreißig kleineren Stalaktiten des Hauses Baenre. Sie hingen von der Decke der Höhle herab, und ihre Wurzeln blieben im Dunkel der oberen Regionen verborgen. Einige von ihnen waren Spitze an Spitze mit den Stalagmiten verbunden, während andere wie schwebende Speere frei in der Luft hingen.
    Rundumführende Galerien, die wie die Windungen einer Schraube verliefen, waren an allen diesen Säulen entlang gebaut worden und erstrahlten in einem Übermaß magischer, angestrahlter Muster.
    Auch der Zaun, der die Sockel der äußeren Säulen miteinander verband und das ganze Anwesen umschloß, war mit Magie belegt. Es war ein gigantisches Netz, silbrig vor dem sonst blauen Hintergrund der äußeren Wände der Gebäude. Einige behaupteten, er sei ein Geschenk der Lloth selbst gewesen, mit eisenharten Fäden, die so dick waren wie der Arm eines Drowelfen. Alles, was mit dem Zaun von Baenre in Berührung kam, selbst die schärfste aller Drowwaffen, würde einfach haften bleiben, bis die Mutter Oberin den Zaun veranlaßte, sie freizugeben.
    Malice und ihre Begleiter näherten sich zwischen den größten der äußeren Türme hindurch auf direktem Wege einem symmetrischen, kreisförmigen Abschnitt dieses Zaunes. Als sie näher kamen, drehte sich das Tor und hob sich aus den Angeln, wodurch eine ausreichend große Öffnung für den Durchzug der Gruppe entstand.
    Malice registrierte das alles und war bemüht, unbeeindruckt zu wirken.
    Hunderte neugieriger Krieger beobachteten den Zug, der seinen Weg durch das Hauptgebäude des Hauses Baenre fortsetzte. Die bürgerlichen Krieger verließen ihren Begleiterposten und ließen nur die vier Hohepriesterinnen zurück, die Malice hineinbegleiten sollten.
    Der Anblick, der sich Malice hinter den großen Türen der Kapelle bot, enttäuschte sie nicht. Ein in der Mitte aufgebauter Altar beherrschte den Raum, der mit einer Reihe von Bänken, die sich in mehreren Dutzend Kreisen bis zum Rand der großen Halle zogen, ausgestattet war. Zweitausend Drow konnten hier bequem sitzen. Unzählbar viele Statuen und

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