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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Meisters< von Sorcere entwich, nicht zurückhalten. Ab welchem Zeitpunkt würde die erste Mutter Oberin der Akademie mißtrauisch werden? In tausend Jahren? In zehntausend? Oder würde der Gesichtslose Menzoberranzan selbst überleben? Das Leben als Meister war kein so schlechtes Los, dachte Alton. Viele Drow würden große Opfer bringen, um solche Ehre zu erlangen.
    Alton legte sein Gesicht in die Ellenbogenbeuge und verscheuchte die lächerlichen Gedanken. Er war weder ein richtiger Meister, noch brachte ihm das gestohlene Amt auch nur die geringste Befriedigung. Vielleicht hätte Masoj ihn an jenem Tag vor sechzehn Jahren, als Alton im Netz des Gesichtslosen gefangen gewesen war, erschießen sollen.
    Altons Verzweiflung nahm noch zu, als er darüber nachdachte, wieviel Zeit er tatsächlich verschwendet hatte. Er hatte gerade seinen siebzigsten Geburtstag hinter sich und war nach Drow-Maßstäben noch immer jung. Die Feststellung, daß erst ein Zehntel seines Lebens hinter ihm lag, tröstete Alton DeVir in dieser Nacht nicht.
    »Wie lange werde ich überleben?« fragte er sich. »Wie lange wird es dauern, bis mich der Wahnsinn, aus dem mein Leben besteht, auffrißt?« Alton schaute zurück über die Stadt. »Es wäre besser gewesen, der Gesichtslose hätte mich getötet«, flüsterte er. »Denn jetzt bin ich Alton von einem nicht nennenswerten Haus.«
    Masoj hatte ihm dies an dem ersten Morgen nach dem Untergang des Hauses DeVir klargemacht, aber damals, als sein Leben von dem Pfeil einer Armbrust abhing, hatte Alton die Folgen, die der Titel mit sich brachte, nicht erkannt. Menzoberranzan war nicht mehr als eine Ansammlung einzelner Häuser. Ein böser bürgerlicher Einzelgänger könnte auf eines davon als sein eigenes Anspruch erheben, aber ein böser adliger Einzelgänger würde wahrscheinlich von keinem Haus der Stadt akzeptiert werden. Für ihn blieb nur Sorcere übrig und nichts sonst... bis seine wahre Identität schließlich aufgedeckt würde. Welche Bestrafungen würden ihn dann für das Verbrechen, einen Meister getötet zu haben, erwarten? Masoj hat das Verbrechen zwar vielleicht begangen, aber er gehörte einem Haus an, das ihn verteidigen würde. Alton war nur ein übler adliger Einzelgänger.
    Er beobachtete das aufsteigende Licht Narbondels. Als die Minuten zu Stunden wurden, unterlagen Altons Verzweiflung und Selbstmitleid unvermeidlichen Wechseln. Er richtete seine Aufmerksamkeit jetzt auf die einzelnen Häuser der Drow und nicht auf den Zusammenschluß der Häuser, der sie zur Stadt verband, und er fragte sich, welch dunkle Geheimnisse ein jedes beherbergen mochte. Eines von ihnen, so erinnerte sich Alton, beherbergte das Geheimnis, das er am dringlichsten erfahren wollte. Eines von ihnen hatte das Haus DeVir ausgelöscht.
    Vergessen war das Versagen dieser Nacht bezüglich der Oberin Ginafae und der Yochlol, vergessen war das Jammern wegen eines frühen Todes. Sechzehn Jahre waren keine so lange Zeit, beschloß Alton. Es blieben ihm vielleicht noch sieben Jahrhunderte innerhalb seines engen Rahmens. Wenn es sein mußte, war Alton darauf vorbereitet, jede Minute dieser langen Jahre damit zu verbringen, nach dem verbrecherischen Haus zu suchen.
    »Vergeltung«, knurrte er laut, und er brauchte diese hör-bare Erinnerung seines eigenen Verstandes, er ernährte sich davon, um weiteratmen zu können.

Ähnlichkeit
    Zak drängte mit einer Reihe niedrig gehaltener Schläge vor. Drizzt versuchte sich schnell zurückzuziehen und wieder sicheren Halt zu finden, aber der erbarmungslose Angriff folgte jedem seiner Schritte, und er war gezwungen, sein Handeln lediglich auf die Abwehr zu beschränken. Sehr häufig stellte Drizzt fest, daß der Griff seiner Waffen Zak näher war als die Klinge.
    Zak verfiel dann in eine niedrige Hockstellung und bückte sich unter Drizzts Abwehr hindurch.
    Drizzt wirbelte seine Krummsäbel in einem meisterhaften Kreuzstreich herum, aber er mußte sich starr aufrichten, um dem gleichermaßen gewandten Angriff des Waffenmeisters auszuweichen. Drizzt wußte, daß er überlistet worden war, und erwartete bereits den nächsten Angriff, als Zak sein Gewicht auf das hintere Bein verlagerte und sich, mit beiden Schwertspitzen auf Drizzts Lenden zielend, hastig bückte.
    Drizzt stieß einen leisen Fluch aus und legte die Krummsäbel nach unten über Kreuz, denn er wollte das »V«, das die Klingen bildeten, dazu benutzen, die Schwerter seines Lehrers aufzuhalten. Einem plötzlichen

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