Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
besorgt war als um den generellen Erfolg des Angriffs.
    »Fünf«, antwortete Dinin stolz. »Ich habe fünf getötet, alles Frauen!«
    Das Lächeln der Oberin entzückte Dinin. Dann runzelte Malice die Stirn, als sie zu Drizzt schaute. »Und er?« fragte sie und erwartete keine erfreuliche Antwort. Malice zweifelte nicht am Können ihres jüngsten Sohnes, aber sie vermutete mittlerweile, daß Drizzt zuviel von Zaknafeins gefühlsmäßigem Rüstzeug mitbekommen hatte, um jemals ein Gewinn in solchen Situationen sein zu können.
    Dinins Lächeln verwirrte sie. Er ging zu Drizzt und legte einen Arm um die Schultern seines Bruders. »Drizzt hat nur einen Elf getötet«, begann Dinin, »aber es war ein Mädchen.«
    »Nur einen?« grollte Malice.
    Aus den seitlichen Schatten hörte Zaknafein entsetzt zu. Er wollte die verdammenden Worte des ältesten Do'Urden nicht wahrhaben, aber sie hatten Zak fest im Griff. Von allem Bösen, was Zak jemals in Menzoberranzan erfahren hatte, mußte dies sicherlich das enttäuschendste sein. Drizzt hatte ein Kind getötet.
    »Aber wie er es getan hat!« rief Dinin aus. »Er hackte sie auseinander, hat allen Zorn der Lloth in ihren zuckenden Körper geschlagen. Die Spinnenkönigin muß diesen Mord über alle anderen gestellt haben.«
    »Nur einen«, sagte die Oberin Malice erneut, und ihr Stirnrunzeln milderte sich kaum.
    »Er hätte zwei gehabt«, fuhr Dinin fort. »Shar Nadal vom Hause Maevret stahl ihm einen Mord von der Klinge - an einer weiteren Frau.«
    »Dann wird die Lloth das Haus Maevret mit ihrer Gunst beglücken«, sann Briza.
    »Nein«, erwiderte Dinin. »Drizzt hat Shar Nadal für sein Handeln bestraft. Der Sohn des Hauses Maevret wollte auf die Herausforderung nicht eingehen.«
    Die Erinnerung hatte sich in Drizzts Gedanken festgesetzt. Er wünschte, Shar Nadal hätte auf seinen Angriff reagiert, so daß er seinem Zorn noch mehr hätte freien Lauf lassen können. Und sogar dieser Wunsch verursachte Drizzt Schuldgefühle.
    »Gut gemacht, meine Kinder«, strahlte Malice, die nun zufrieden war, weil sich beide bei dem Angriff angemessen verhalten hatten. »Die Spinnenkönigin wird das Haus Do'Urden wegen dieses Ereignisses mit ihrer Gunst bedenken. Sie wird uns zum Sieg über dieses unbekannte Haus führen, das uns zu zerstören versucht.«
    Zaknafein verließ den Verhandlungsraum mit gesenkten Augen, und seine Hand rieb nervös über das Heft seines Schwertes. Zak erinnerte sich der Zeit, als er Drizzt mit der Lichtbombe getäuscht hatte, als er Drizzt in die Enge getrieben und besiegt hatte. Er hätte die junge Unschuld vor diesem entsetzlichen Schicksal bewahren können. Er hätte Drizzt damals und dort barmherzigerweise töten und ihn von den unausweichlichen Umständen des Lebens in Menzoberranzan befreien können.
    Zak blieb in dem langen Gang stehen und wandte sich um, um den Raum zu betrachten. Drizzt und Dinin kamen gerade heraus. Drizzt warf Zak einen einzigen anklagenden Blick zu und wandte sich dann betont von ihm ab und einem Seitengang zu.
    Der Blick schnitt dem Waffenmeister ins Herz. »Also ist es soweit gekommen«, murmelte Zak zu sich selbst. »Der jüngste Krieger des Hauses Do'Urden, so voll von dem Haß, der unsere Rasse verkörpert, hat gelernt, mich für das zu verachten, was ich bin.«
    Zak dachte erneut an diesen Augenblick im Übungsraum, diese schicksalsschwere Sekunde, in der Drizzts Leben am Rande eines vergifteten Schwertes geschwankt hatte. Es wäre für Drizzt und für ihn selbst wirklich eine barmherzige Tat gewesen.
    »Laßt uns allein«, befahl die Oberin SiNafay, als sie in den kleinen, von Kerzenschein erhellten Raum rauschte. Alton kam sich bei dieser Bitte wie ein Dummkopf vor. Immerhin war dies sein Privatraum! Vernünftigerweise erinnerte sich Alton daran, daß SiNafay die Mutter Oberin der Familie war, die absolute Herrscherin des Hauses Hun'ett. Mit ein paar linkischen Verbeugungen und Entschuldigungen wegen seines Zögerns eilte er aus dem Raum.
    Masoj beobachtete seine Mutter vorsichtig, während sie darauf wartete, daß Alton den Raum verließ. Aus SiNafays erregtem Ton hatte Masoj auf die Wichtigkeit ihres Besuches geschlossen. Hatte er etwas getan, was den Zorn seiner Mutter hätte erwecken können? Oder, noch wahrscheinlicher, hatte Alton das getan? Als SiNafay sich wieder abrupt zu ihm umwandte, ihr Gesicht in böser Schadenfreude verzogen, bemerkte Masoj, daß ihre Erregung in Wahrheit Begeisterung war.
    »Das Haus Do'Urden hat

Weitere Kostenlose Bücher