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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Euch Spaß?« spottete Drizzt.
    »Befriedigung!« berichtigte Zak. »Ich töte. Ja, ich töte.«
    »Ihr lehrt andere zu töten!«
    »Drow zu töten!« brüllte Zak und richtete die erhobenen Waffen wieder auf Drizzts Gesicht, wartete aber, daß Drizzt die nächste Bewegung machen würde.
    Zaks Worte zogen Drizzt erneut in einen Sog der Verwirrung. Wer war dieser Drow vor ihm?
    »Denkt Ihr, daß Eure Mutter mich leben lassen würde, wenn ich nicht ihren bösen Plänen dienen würde?« schrie Zak.
    Drizzt verstand nicht.
    »Sie haßt mich«, sagte Zak, der sich jetzt, wo er Drizzts Verwirrung zu verstehen begann, besser unter Kontrolle hatte. »Und sie verachtet mich wegen dem, was ich weiß.« Drizzt streckte den Kopf vor.
    »Seid Ihr so blind für das Böse um Euch herum?« schrie ihm Zak ins Gesicht. »Oder hat es Euch vereinnahmt, wie es alle in diesem mörderischen Wahnsinn vereinnahmt, den wir Leben nennen?«
    »Der Wahnsinn, der Euch befallen hat?« erwiderte Drizzt, aber es lag jetzt wenig Überzeugung in seiner Stimme. Wenn er Zaks Worte richtig verstand - wenn Zak das Spiel des Tötens nur aufgrund seines Hasses gegenüber den verdorbenen Drow spielte -, dann konnte Drizzt ihn um so mehr der Feigheit beschuldigen.
    »Kein Wahnsinn hat mich befallen«, erwiderte Zak. »Ich lebe so gut, wie es mir möglich ist. Ich überlebe in einer Welt, die nicht meine eigene ist, nicht die meines Herzens.« Die Klage in seinen Worten, das Herabsinken seines Kopfes, als er seine Hilflosigkeit zugab, ließen eine bekannte Saite in Drizzt anklingen. »Ich töte, töte Drow, um der Oberin Malice zu dienen - um den Zorn, die Frustration zu mildern, die ich in meiner Seele spüre. Wenn ich die Kinder schreien höre...« Sein Blick erfaßte Drizzt, und er griff plötzlich an, denn sein Zorn war zehnfach zurückgekehrt.
    Drizzt versuchte seine Krummsäbel zu erheben, aber Zak schlug einen davon quer durch den Raum und zwang den anderen zur Seite. Er hielt mühelos mit Drizzts ungeschicktem Rückzug Schritt, bis er Drizzt an die Wand gedrängt hatte. Die Spitze von Zaks Schwert zog einen Tropfen Blut aus Drizzts Kehle.
    »Das Kind lebt!« keuchte Drizzt. »Ich schwöre, ich habe das Elfenkind nicht getötet!«
    Zak entspannte sich ein wenig, hielt Drizzt aber noch fest, das Schwert noch immer an der Kehle. »Dinin sagte...«
    »Dinin hat sich geirrt«, antwortete Drizzt außer sich. »Ich habe ihn genarrt. Ich habe das Kind niedergeschlagen - nur um es zu retten - und habe es mit dem Blut seiner ermordeten Mutter befleckt, um meine eigene Feigheit zu verbergen!«
    Zak sprang überwältigt zurück.
    »Ich habe an dem Tag keine Elfen getötet«, sagte Drizzt zu ihm. »Die einzigen, die ich hätte töten wollen, waren meine eigenen Begleiter!«
    »Jetzt wissen wir es also«, sagte Briza und starrte in die Wahrsageschale, wo sie den Abschluß des Kampfes zwischen Drizzt und Zaknafein gesehen und jedes ihrer Worte gehört hatten. »Drizzt war es, der die Spinnenkönigin erzürnt hat.«
    »Ihr habt ihn schon die ganze Zeit in Verdacht gehabt, genau wie ich«, erwiderte die Oberin Malice, »obwohl wir beide etwas anderes gehofft hatten.«
    »Er war so vielversprechend!« klagte Briza. »Wie sehr wünschte ich, er hätte gelernt, wo sein Platz und welches sein Wert ist. Vielleicht...«
    »Gnade?« fauchte die Oberin Malice sie an. »Laßt Ihr Gnade walten, wenn damit das Mißbehagen der Spinnenkönigin weiter beschworen wird?«
    »Nein, Oberin«, erwiderte Briza. »Ich hatte nur gehofft, daß Drizzt zukünftig hätte benutzt werden können, so wie Ihr Zaknafein in all diesen Jahren benutzt habt. Zaknafein wird älter.«
    »Wir werden bald einen Krieg anfechten, meine Tochter«, erinnerte Malice sie. »Lloth muß besänftigt werden. Euer Bruder hat sich sein Los selbst zuzuschreiben. Seine Handlungen waren seine eigene Entscheidung.« »Er hat falsch entschieden.«
    Die Worte trafen Zaknafein härter, als es Drizzts Stiefel vermocht hatte. Der Waffenmeister warf seine Schwerter an das andere Ende des Raumes und eilte zu Drizzt. Er umarmte ihn so heftig, daß der junge Drow einen langen Moment brauchte, um auch nur zu verstehen, was passiert war.
    »Ihr habt überlebt!« sagte Zak mit vor unterdrückten Tränen gebrochener Stimme. »Ihr habt die Akademie überlebt, wo alle anderen starben!«
    Drizzt erwiderte die Umarmung zögernd, denn er konnte noch immer nicht die Tiefe von Zaks freudiger Erregung ermessen.
    »Mein Sohn!«
    Drizzt

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