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Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Titel: Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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überlegte, dann öffnete sie eine Schreibtischschublade und blätterte in einigen Papieren.
    »Er kam am 30. Juli letzten Jahres zu mir. Nachdem seine Angaben überprüft worden waren, kam er eine Woche später wieder, erhielt seine vier Namen und Adressen genannt und bezahlte die vereinbarte Summe. Danach ist er nicht mehr aufgetaucht.« »Ist das üblich?« »Ja, durchaus. Ich bin überaus diskret.« »Aber ist das nicht sehr riskant?«
    »Alle Interessenten müssen ein Schriftstück unterschreiben, mit dem sie sich verpflichten, niemals auch nur einen der Namen preiszugeben, die sie hier erhalten. Ich habe noch keine Klagen gehört.« Nein, denn wenn es der Teufel will, dachte Kaleb, und alle ihre Kundinnen dasselbe Schicksal ereilt… »Dann brauchen wir die Namen der drei anderen Frauen.« »Damen«, korrigierte sie ihn.
    »Natürlich. Wir müssen prüfen, ob sie noch leben oder ob sie seit unterschiedlich langen Zeiten verschwunden sind.«
    Mit zusammengekniffenen Lippen reichte sie ihm drei Papiere.
    »Sagt mir«, sagte Andreas bedächtig, »habt Ihr - oder diese Fra… Damen - etwas mit Hexenkunst zu tun?« »Hexenkunst?« Madame spuckte das Wort regelrecht aus. »Mein Herr, wofür haltet Ihr mich!«
    Für eine Kupplerin, dachte er, sagte es aber nicht. »Ich frage nur, weil alle Toten Hexenschnüre im Haar trugen, als sie gefunden wurden.«
    »Aber natürlich nicht«, sagte sie, tödlich beleidigt. »Das verstehe ich nicht.«
    »Wir auch nicht. Und nun den Namen dieses feinen Herrn, bitte!«
    Sie seufzte schwer, so daß sich ihr Busen noch ein paar Zoll mehr hob. Dann zog sie ein weiteres Papier hervor. »Ein sehr angesehener Name, sagte meine Tochter, die den Vertrag mit dem Bewerber gemacht hat. Ich war damals auf Reisen. Wie hätten wir denn auch ahnen können… Hier ist er. Baron von Meiden, Gut Grästensholm, meine Herren.«
    Sie trafen nach Einbruch der Dunkelheit wieder in ihrem Kirchspiel ein, ernst und bedrückt. Zuerst ritten sie nach Elistrand.
    Die Gäste waren inzwischen gegangen, aber Gabriella, Eli und Hilde waren noch auf und warteten.
    Die Männer sprachen kein Wort, als sie eintraten. Andreas umarmte Eli stumm. Kaleb warf seiner Frau einen verzweifelten Blick zu. »Nun?« fragte Gabriella ungeduldig. »Tja. Das Rätsel ist so gut wie gelöst.«
    »Ihr seht nicht glücklich darüber aus«, sagte Hilde mit einem zaghaften Lächeln.
    »Wie könnten wir das?« rief Kaleb aus und ließ sich auf ein Sofa sinken, die Hände vor's Gesicht geschlagen. Andreas blieb stehen. »Es ist so unglaublich! Wir haben den ganzen Heimweg lang darüber nachgegrübelt. Aber wir waren bei einer der anderen Frauen zu Hause. Sie ist seit vergangenem Herbst verschwunden. Es paßt alles zusammen.
    »Nein, nein, jetzt müßt ihr alles von Anfang an erzählen!« forderte Gabriella.
    Sie berichteten von ihrem Besuch bei Madame Svane. »Versteht ihr, die Dame war auf Reisen, deshalb hat sie den Mann nicht gesehen«, schloß Andreas. »Und die Tochter, die ihm die Adressen gab, ist nach Kopenhagen gezogen.« »Aber seinen Namen habt ihr?« »Ja. Den Namen haben wir.« »Und?« sagte Gabriella ungeduldig. »Baron von Meiden zu Grästensholm.« Die anderen schwiegen bestürzt.
    Schließlich flüsterte Gabriella: »Onkel Tarald?« Kalebs Augen blickten gequält. »Das wissen wir nicht. Wir haben zwei zur Auswahl.«
    Hilde wurde nicht bewußt, daß sie laut flüsterte: »Mattias schlafwandelt.«
    »Das weißt du?« sagte Kaleb erstaunt. »Ich dachte, nur Tarald und Yrja und ich wüßten davon.« »Er hat es mir erzählt.«
    Kaleb und Andreas lächelten sie wissend an. Es war ihnen nicht entgangen, bei wem Mattias' Gedanken weilten.
    Sie konnte dieses kleine Lächeln gebrauchen, wie es schien. Ihr Gesicht war bleich und starr vor Angst. »Du glaubst doch nicht etwa…«, sagte Gabriella schockiert.
    »Nein, das glaube ich ganz gewiß nicht!« erwiderte Hilde hitzig. »Ich kenne Herrn Tarald zwar nicht so gut, aber ich glaube, das ganze ist ein riesiger, entsetzlicher Irrtum.«
    »Das denke ich auch«, sagte Gabriella. »Der Vogt war übrigens heute abend hier. Er kommt morgen früh wieder. Was sollen wir ihm sagen?«
    »Ja, was sagt man?« sagte Kaleb mit fester Stimme. »Wieviel kann man erzählen?«
    »Onkel Tarald und Hexerei?« sagte Gabriella nachdenklich. »Das paßt nicht zu ihm.«
    »Zu Mattias auch nicht«, sagte Hilde heftig. »Ich glaube, irgend jemand hat ihren Namen benutzt.«
    »Ja, ganz bestimmt«, schluchzte

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