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Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Titel: Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margin Sandemo
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am Horizont den Schatten Eldars gegen den hellen Himmel gesehen. Der eine ging etwas früher heim, der zweite fand seinen Kameraden tot, mit einem Messer im Rücken. Eldars Messer.«
    Geschockt sah sie über den Hof. Noch nie hatte sie einen Herbsttag erlebt mit so faszinierenden, scharfen Farbtönen. Sie hörte die Stimmen der Männer dröhnen. Auf einmal war es still um sie.
    Der einzige Gedanke, der ihr kam, war: Warum hat er das Messer in seinem Rücken stecken lassen, war er so dumm?
    »Wo ist er jetzt?« fragte sie Niklas.
    »Er flüchtete in den Wald, der Vogt und seine Helfer verfolgen ihn.«
    Sie blieb auf dem Hofplatz stehen in der herrlich glasklaren Luft. Die Lähmung löste sich, die Gedanken gingen wieder durch ihren Kopf, doch sie war nicht imstande, die einzelnen Gedanken zu trennen. Ein Tosen wie an einem Wasserfall ging durch ihren Kopf, das war zuviel auf einmal.
    Verzweiflung machte sich in ihr breit. Was sie gehört hatte, konnte nicht wahr sein, alles war gelogen. Nein, das konnte nicht sein, er ist doch mein, dachte sie. Ein verwunderliches Argument, doch sie war nicht in der Lage, logisch zu denken, eine bodenlose Sorge lag über ihr.
    Bei dem Gedanken, dass er auf Elistrand gesehen worden war, erfasste sie eine verschwommene Freude - auf Elistrand war er gesehen worden, vielleicht wollte er zu ihr? Irmelin kam, sie musste mit Niklas sprechen. Villemo ging schnell zu den beiden.
    »Ist es wahr, dass euer Knecht tot ist und Eldar es getan haben soll?«
    Irmelin sah erstaunt in Villemos wilde Augen. »Du brauchst den Tod des Knechtes nicht so ernst zu nehmen, es waren beides brutale Kerle, manchmal lebensgefährlich für andere, das war auch so, als sie die Svartskogener beschossen, du weißt ja, der eine war tot und Eldar verwundet.«
    Villemo ging es nicht um die Knechte, es ging ihr um Eldar. »Ich glaube, Eldar hat das nicht getan, er ist nicht so, er hasst uns nicht.«
    Nichts macht einen Menschen so blind wie die Liebe. Die beiden Knechte kamen vom Wollerhof, wurden dort hinausgeschmissen. Von Woller - und der war ein Blutfeind der Svartskogener, das hatte Eldar selbst gesagt. Nein, nein, nicht Eldar, er hatte ihr die Jacke geliehen, als der Regenguss beim Stallbau niederging! Sie musste handeln. Sie ging hinüber zu Eldars jüngerem Bruder, mit ihm hatte sie sich in den letzten Tagen öfter unterhalten.
    »Wo ist Eldar?«
    Der Junge wandte sich langsam und mit einem verachtenden Blick um, er begutachtete sie wie ein Viehhändler von oben nach unten. »Das sage ich dir nicht.«
    »Ich weiß, dass er unschuldig ist.«
    »Das weißt du? Woher?«
    Sie hatte das Gefühl, von ihm würde sie nicht erfahren, wo Eldar sich befand. Sie musste sofort zum Vogt und mit ihm sprechen. Ach, es ist so wenig, was ich weiß, dachte sie. Aber Villemo gab sich nicht so leicht geschlagen. Sie wusste, dass noch eine Alm zu Svartskogen gehörte, doch da würde der Vogt zuerst nachsehen, und so dumm würde Eldar nicht sein. Also musste es ein anderer Platz sein. Niklas und Irmelin fuhren nach Grastesholm, um noch Material für den Stallbau zu holen, die Arbeiter machten eine Pause und setzten sich an der Scheunenwand in die letzten warmen Sonnenstrahlen. Da saßen die Svartskogener alleine unter sich, unterhielten sich, und sie merkte sich den Platz. Sie umrundete die Scheune, schlüpfte an der Rückwand durch eine kleine Tür hinein und ging zu der Seite, an der sie die Männer wusste. Sie hörte die Stimmen aus einige Entfernung, das Ohr an der Wand. Sie sprachen über das Gesinde von Lindenallee, sie beneideten sie, doch das wollte sie nicht hören.
    Plötzlich sagte jemand: »Ich bin sicher, er ist zu Babro gegangen.«
    Babro? Ihre erste Eifersucht ließ sie erschauern. Wer war Babro? Jedenfalls war es ein alter Frauenname. Die Pause war vorbei, und sie schmuggelte sich wieder nach draußen. Babro? Wen kann ich fragen, nicht das Volk von Svartskogen, die werden nie was sagen. Auch die vom Eisvolk konnte sie nicht fragen. Ihr kam ein Gedanke. Jespers Sohn, der stand außerhalb allem, er war zu dumm, um misstrauisch zu werden.
    »Kennst du die Babro, Lars?« fragte sie gleichgültig.
    Er richtete sich auf und glotzte dumm »Babro? Nein. Nur die alte Babro, aber die ist tot.«
    »Keine junge Frau?«
    »Nein, nur die Alte. Vielleicht in einer anderen Gemeinde.«
    »Wo hat die Alte denn gewohnt?«
    »In einer Hütte.«
    »Ja, aber wo, hier in der Gegend?«
    »Nein, oben in den Hügeln über Moberg, am See, weißt

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