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Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Titel: Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margin Sandemo
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da, sie freute sich auf ein Wiedersehen mit ihm. Eldar war eine harte Nuss, doch Villemo hoffte, sie zu knacken. Als sie in den Hof trat, sah sie ihn, er stand beim Gesinde und erklärte etwas. Er drehte sich nur kurz um, als sie eine Hornisse hinter seinem Rücken verscheuchte. Von der Küche wurden belegte Brote gebracht, jeder nahm sich von den Tellern, was er essen wollte. Das Wetter schlug um, dunkle Wolken zogen auf. Villemo ging es wie dem Wetter - bei ihr war auch alles grau in grau. Die ersten Regentropfen fielen. Mit einem Schlag schüttete es wie aus Kübeln, alle stürmten in den Stall. In der Ecke war das Dach schon fertig, doch sie mussten eng zusammen rücken. Die letzten, die kamen, wurden noch nass, Villemo war auch dabei. Eldar stand in der Ecke und zog seine Jacke aus. Sie sah noch, wie er die Jacke seinem Nachbarn gab mit den Worten: »Leg sie dem Fräulein über die Schultern, sie verträgt noch nicht mal ein paar Regentropfen.« Der Mann legte die Jacke über Kopf und Schultern von Villemo, doch als sie ihm danken wollte, hatte er sich schon abgewandt. Sie war maßlos vor Glück. Sie zog die Jacke eng um sich und schnüffelte den Geruch - er war stark, aber nicht unangenehm, fremd war er, ja, es war der Geruch eines Mannes. Der Regen ließ langsam nach, es war nur ein kurzer Schauer. Sie zog die Jacke aus und gab sie Eldar zurück.
    »Tausend Dank für die Freundlichkeit, das half mir kolossal.«
    »Was? Ach, die Jacke, die hätte ich fast vergessen.«
    Konnte eine natürliche Stimme so uninteressiert klingen? Sie glaubte es nicht. Den Rest des Tages lebte sie wie in einem Rausch, nie hatte es spannendere Tage gegeben als beim Stallbau auf Lindenallee. Morgen ging es weiter, denn durch den Regen wurden sie nicht fertig. Eldar hatte keine Zeit, sich mit ihr zu unterhalten, und ob er dazu überhaupt Lust gehabt hätte, war zweifelhaft. Manchmal streifte er sie mit einem kurzen Blick, sie sah es und freute sich. Kaleb kam, um seine Tochter abzuholen. Ihm schien Villemos Interesse für den Stallbau auffällig. Aber sie hatte von ihren Eltern immer freie Hand über ihre Entscheidungen gehabt. Kaleb war gewarnt und deshalb vorsichtig. Großmutter Liv hatte, bevor sie starb, ein ernsthaftes Gespräch mit Kaleb geführt. Seid vorsichtig mit Villemo, sie ist wie Sol, hatte sie gesagt. Meine Eltern hatten immer Schwierigkeiten, Sol zu bändigen, gib ihr lose Zügel, ohne zu übertreiben. Solange sie sich und anderen keinen Schaden zufügt, lasst sie ihren eigenen Impulsen folgen, sie ist nicht so gefährlich wie Sol. Villemo hat das Bedürfnis, frei zu sein, verstehst du. Ja, er hatte verstanden.
    Seine Frau und er hatten sich immer danach gerichtet. War das nicht eine verrückte Idee, beim Stallbau zu helfen, hatte sie nicht andere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben? Kaleb tat, was tausend Väter vor ihm taten. Er betrachtete seine Tochter noch als Kind, es fiel ihm nicht im Traum ein, dass sein Goldmädchen hinter einem Mann her war, oder dass ein Mann hinter seinem Kind her war. Er wäre sehr schockiert gewesen, wenn er die Gedanken seiner Tochter gekannt hätte. Villemo hatte eine verschwommene Idee für eine innerliche Liebe zwischen ihr und Eldar. Wenn sie zusammen sitzen würden, sie in seinem starken Arm, und sich alles erzählen würden… Er sollte ihr seine Träume anvertrauen, sie wollte aufsehen zu ihm, in seine eisblauen Augen. Wenn er sie dann küsste, oh, das wäre die Erfüllung ihrer Wünsche. Weiter wollte sie nicht denken, sie war noch Jungfrau, und es sollte noch eine lange Zeit vergehen, bis es dazu kommen würde. Sie hatte keine Ahnung und konnte sich auch nicht vorstellen, was ein Liebesverhältnis noch alles beinhaltete, doch sie würde es noch erfahren. Wenn er ihr nur ein bisschen mehr Interesse zeigte! Sie fühlte sich ausgestoßen, wenn Eldar sich nicht um sie bemühte. Am nächsten Morgen sah sie schon von weitem, dass der Stall fast fertig war, nur am Dach fehlte noch ein Stück. Die Leute mussten bis in die Nacht gearbeitet haben. Die Männer standen in einer Gruppe, sie sprachen alle durcheinander. Eldar war nicht dabei.
    »Was ist los?« fragte sie.
    Niklas antwortete: »Einer von den Knechten von Grastensholm wurde in der Nacht getötet, er hat damals auch auf die Diebe geschossen. Er lag tot dort oben auf der Wacholderhöhe, über Elistrand, der andere hat Eldar gesehen. Die beiden waren draußen am See, hatten Reusen ausgelegt, auf dem Weg zum Fjord haben sie

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