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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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auf. Blut tropfte von ihrer Schnauze und auch ihre Pfoten waren blutverschmiert.
    »Und niemand wird erkennen, dass ein Messer den Wachtposten getötet hat«, erklärte die Wölfin, während sie mit der Zunge das Blut aus ihrem Fell leckte. »Sie werden glauben, dass ihn ein wildes Tier angefallen hat. Alle Pferde sind geflohen. Es wird also niemanden wundern, wenn drei nicht zurückkehren.«
    Sunnivah bewunderte die Weitsicht der Wölfin. Sie war wirklich ein erstaunliches Tier. Wie selbstverständlich hatte sie in das Geschehen eingegriffen und ihnen damit die Flucht ermöglicht.
    Wenig später erreichten die Gefährten die Stelle, an der sie ihre Rucksäcke zurückgelassen hatten. Vhait band die Stricke der Pferde an einem niedrigen Ast fest und warf einen verwunderten Blick zurück. »Alle Krieger sind fort«, stellte er fest. »Aber keiner von ihnen verfolgt uns. Ich frage mich, was dort unten vorgefallen ist.«
    »Die Wölfin hat die Krieger auf eine falsche Fährte gelockt«, erklärte Sunnivah. »Sie sind immer noch dabei, ihre Pferde einzufangen.«
    Vhait zog erstaunt die Augenbrauen in die Höhe und griff nach seinem Rucksack. »Wenn das so ist, sollten wir die Gelegenheit nutzen und schnellstens von hier verschwinden«, sagte er und wollte zu einem der Pferde gehen. Doch Fayola hielt ihn zurück.
    »Ich verdanke dir mein Leben«, sagte sie leise. »Es tut mir Leid, dass ich dir so lange misstraut habe. Jetzt weiß ich, dass ich mich getäuscht habe.«
    Schweigend hob sie ihre rechte Hand in der Art der Krieger und trat vor Vhait. Dieser zögerte nicht lange und schlug ein. Seine muskulöse Hand umschloss die schlanke Hand der Kriegerin zum Zeichen der Brüderschaft und Fayola lächelte.
    »Bruder«, sagte sie feierlich. »Ich stehe in deiner Schuld.«
     
     
    Kurz nach Sonnenaufgang gellte ein wütendes Kreischen durch die langen unterirdischen Gänge in den Gewölben der Magier.
    Die Diener Asco-Bahrrans hatten die beiden zurückgekehrten Sucher in Ketten gelegt, nachdem sie dem Medium des Meistermagiers ihre Bilder übermittelt hatten, und schickten sich nun an, sie wieder in das Verlies zu bringen.
    Das war jedoch nicht so einfach, denn die kleinen geflügelten Kreaturen fühlten sich betrogen und wehrten sich nach Leibeskräften. Zornig schnappten sie nach den Dienern und hieben mit ihren spitzen Schnäbeln auf sie ein. Oft gelang es den Männern nur mit Mühe, den messerscharfen Zähnen zu entgehen.
    »Warum lasst ihr sie nicht frei«, fragte Tarek über das Lärmen hinweg.
    »Sie haben versagt!«, antwortete der Meistermagier in gespieltem Zorn.
    Er war gerade dabei, verschiedene Gegenstände auf einem Tisch zu ordnen, die er für die Befragung der Sucher benötigt hatte. »Sie hatten den Auftrag, die Verräter zu finden und mir zu berichten, wo sie sich aufhalten. Niemand hatte ihnen erlaubt sich auf einen Kampf einzulassen. Jetzt sind vier Sucher tot, und wenn wir die Verräter nicht finden, ist das allein ihre Schuld.«
    In diesem Moment fiel die schwere Tür zu den Verliesen hinter den Suchern ins Schloss und sperrte ihr Toben und Kreischen aus.
    Tarek seufzte. Seit er am frühen Morgen die Nachricht erhalten hatte, dass Vhait noch am Leben war, fühlte er sich hin- und hergerissen zwischen Erleichterung und dem Zorn darüber, dass sein eigener Sohn sich ganz offensichtlich mit den Verrätern verbündet und gegen ihn gestellt hatte. Entschlossen schob er die trüben Gedanken zur Seite und räusperte sich. »Als ich Eure Nachricht erhielt, haben sich meine Krieger sofort auf den Weg gemacht, gegen Mittag erwarte ich sie zurück.«
    »Ich fürchte, sie werden niemanden mehr finden.« Asco-Bahrran schüttelte mürrisch den Kopf. »Diese hirnlosen Wesen haben alles verdorben. Die Verräter wissen jetzt, dass sie entdeckt wurden, und sind sicher längst geflohen.« Damit Tarek nicht bemerkte, dass seine Verärgerung nur vorgetäuscht war, schlug er mit der Faust auf den Tisch. »Wieso konnten sie sich auch nicht an ihre Befehle halten? Dann hätten wir die Verräter mühelos gefangen nehmen können und mit ihnen auch den Stab zurückbekommen.«
    Während der Meistermagier sich nach außen hin enttäuscht gab, war er insgeheim hoch zufrieden. Natürlich hatte auch er nicht damit gerechnet, so viele Sucher zu verlieren, aber sein Plan war aufgegangen. Die Verräter waren gewarnt und Tareks Krieger würden sie nicht gefangen nehmen können.
    An-Rukhbar würde darüber natürlich nicht erfreut

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