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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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den Zinnen ertönte ein schrecklicher Schrei und Naemy sah, wie einer der schwarzen Krieger von Dutzenden Pfeilen getroffen über die Mauer zu Boden stürzte. Ein Cha-Gurrlin! Der Anblick der schwarzen Krieger weckte in Naemy schreckliche Erinnerungen. Sie hasste die Cha-Gurrline. Viele Elfen hatten in der Schlacht um Nimrod durch ihre Klingen den Tod gefunden. Dennoch würde sie sich nicht an dem Kampf beteiligen. Ihr Ziel lag jenseits der Mauer und sie überlegte fieberhaft, wie sie das unüberwindliche Hindernis bewältigen konnte.
    Am Ende kam ihr der Zufall zu Hilfe. Plötzlich verschwanden die schwarzen Krieger von der Mauer und das Tor der inneren Festung öffnete sich für einen Ausfall. Mit wütendem Kampfgeschrei stürmten die Cha-Gurrline durch das Tor und mähten die völlig überraschten Rebellen einfach nieder. Dutzende verloren ihr Leben, bevor es ihren Anführern endlich gelang, auf den unerwarteten Angriff zu reagieren.
    Naemy erkannte ihre Chance und zögerte nicht. Sie brauchte alle ihre Elfensinne, um das Kampfgetümmel vor dem Tor mit heiler Haut zu überstehen und nicht selbst verletzt zu werden, aber sie schaffte es. Atemlos gönnte sie sich eine kurze Pause in einem Hauseingang der inneren Festung, während sie beobachtete, wie der letzte Cha-Gurrlin wieder in die Festung zurückkehrte und das Tor geschlossen wurde.
    Naemy sah sich um. Wenn ihre Erinnerung sie nicht täuschte, musste sich der Thronsaal irgendwo zu ihrer Rechten befinden. Vorsichtig verließ sie den Hauseingang und schlich, geschützt durch ihre Elfenmagie, aufmerksam durch die schmalen Gassen.
    »Wir haben Glück, der Thronsaal ist leer!« Vhaits Stimme war nicht mehr als ein Wispern. Nach einem kurzen Blick durch den Türspalt hatte er die Tür wieder geschlossen und war zu Sunnivah zurückgekehrt.
    »Leer?« Sunnivah konnte sich nicht vorstellen, dass An-Rukhbar die Verteidigung Nimrods nicht selbst überwachte.
    Nach langem Zögern hatten sie sich dazu entschlossen, einen Blick hinter die Tür zu wagen, doch was Vhait im Thronsaal entdeckt hatte, widersprach all ihren Erwartungen.
    »Sieh selbst!« Vhait deutete zur Tür. »Der Saal wird von ein paar Fackeln erleuchtet, ist aber absolut leer.«
    Sunnivah kam seiner Aufforderung nach und warf selbst einen Blick in den Thronsaal. Sämtliche Fackeln in den eisernen Halterungen an der Wand brannten, aber der Thronsaal war verlassen. Vorsichtig öffnete Sunnivah die Tür noch ein Stück weiter, um einen besseren Blick auf den schwarzen Thron zu haben. Auch er war leer. Obwohl es nun eigentlich keinen Grund mehr gab, noch länger in dem engen Gang zu bleiben, zögerte Sunnivah. Ein unbestimmtes Gefühl warnte sie davor, den Raum zu betreten.
    »Worauf wartest du, Sunnivah?«, ertönte Vhaits Stimme unmittelbar hinter ihr. »Wenn wir hier noch weiter herumstehen, werden wir gar nichts erreichen. Der Thronsaal ist leer. Es könnte gar nicht besser sein. Lass uns die Gelegenheit nutzen und hineingehen.«
    Vhait hatte Recht. Ihre Aufgabe war dort drinnen. Wenn sie noch lange zögerte, vergrößerte sich nur die Gefahr, dass sie entdeckt wurden. Ohne auf ihre innere Stimme zu achten zog Sunnivah ihr Kurzschwert und öffnete die Tür. Entschlossen betrat sie den Thronsaal und sah sich um. Sie hatten sich nicht getäuscht. Außer Vhait, der gerade hinter ihr durch die Tür trat, und ihr selbst befand sich niemand in dem riesigen Saal. Vorsichtig tastete sich Sunnivah an der Wand entlang in Richtung des schwarzen Throns. Vhait folgte ihr mit dem Schwert in der Hand. Als die beiden den halben Weg zum Thron zurückgelegt hatten, fiel die kleine Holztür mit einem leisen, schnappenden Geräusch ins Schloss.
    Ein Windzug?
    Sunnivah fuhr erschrocken herum. Aber die Tür war verschwunden. Nahtlos fügte sie sich in das Muster der reich verzierten Wände. Kein Spalt verriet, wo sie sich befand. Und obwohl sich Sunnivah noch nicht weit von der Stelle entfernt hatte, an der sie den Thronsaal betreten hatte, war es ihr unmöglich, sie wiederzufinden. Neben sich hörte sie Vhait leise fluchen und ihr wurde klar, dass ihnen der sichere Rückweg durch die Gänge jetzt versperrt war.
    Plötzlich wurde die Luft eisig. Sunnivahs Atem hing als feiner Nebel in der Luft und sie begann zu zittern. Der Thronsaal verfinsterte sich und formlose Schatten wogten durch den Raum. Direkt über dem Thron öffnete sich ein leuchtender Kreis, aber anstelle von Licht flutete eine undurchdringliche Schwärze hinein und

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