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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Noch immer ließ Sunnivah ihren Blick aufmerksam an den Felswänden entlanggleiten.
    »Nun…« Vhait lächelte plötzlich. »Ich war eben schon immer sehr abenteuerlustig und um Verbote kümmerte ich mich damals wenig.«
    Sunnivah lächelte ebenfalls, ging aber nicht weiter darauf ein. »Wohin müssen wir jetzt?«, fragte sie und zog ihr Kurzschwert.
    »Dort hinüber!« Vhait deutete auf den hintersten und dunkelsten Teil der Höhle. »Hoffentlich finden wir an den Wänden noch irgendwo eine alte Fackel.«
    »Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren.« Entschlossen machte sich Sunnivah auf den Weg. Doch dann fiel ihr noch etwas ein. »Danke, Freund«, wandte sie sich in Gedanken noch einmal an den Riesenalp. »Du warst mir eine große Hilfe, doch den Rest meines Weges muss ich ohne dich gehen. Warte hier nicht auf mich. Die Göttin beschütze dich, mein Freund.«
    Der Riesenalp senkte seinen Kopf und blinzelte. »Ich wünsche dir viel Glück, Sunnivah.« Leise, fast traurig ertönten seine Worte in ihren Gedanken. Dann drehte er sich um, trat aus der Höhle und verschwand mit wenigen kräftigen Flügelschlägen in der Nacht.
    »Sunnivah, ich habe so etwas wie eine Fackel gefunden!« Vhaits gedämpfte Worte erklangen irgendwo aus dem hinteren Teil der Höhle. Dort flackerte in unregelmäßigen Abständen ein schwacher Lichtschein auf und machte es Sunnivah leicht, ihren Gefährten zu finden. Endlich gelang es Vhait, ein langes morsches Holzstück in Brand zu setzen. Zufrieden hob er es in die Höhe. »Das ist zwar keine richtige Fackel, aber immer noch besser als im Dunkeln herumzulaufen. Für unseren Weg wird es reichen.«
    Die ersten Eindrücke, die in Asco-Bahrrans Bewusstsein drangen, dienten nicht gerade dazu, den pochenden Schmerz hinter seinen Schläfen zu lindern. Der Raum, in dem sich sein Lager befand, war erfüllt von den Geräuschen hektischer Geschäftigkeit, die viel zu oft von dem Stöhnen und Schreien schmerzgepeinigter Männer und Frauen unterbrochen wurde. Die Luft war stickig und verbraucht. Jeder Atemzug brachte einen unerträglichen Gestank nach Schweiß, Blut und beißendem Kräuterdampf mit sich, auf den der leere Magen des Meistermagiers heftig reagierte. Er hatte keine Ahnung, wo er war und wie er dorthin gekommen war. Das Einzige, was er wusste, war, dass er sich noch nie in seinem Leben so schlecht gefühlt hatte. Alle Kraft schien aus seinem Körper gewichen zu sein. Seine Arme und Beine spürte er so gut wie gar nicht und es kostete ihn große Mühe, die Augen zu öffnen.
    »Oh, Meistermagier, Ihr seid endlich erwacht!« Die helle freundliche Stimme gehörte einer jungen Frau im schlichten grauen Gewand der Heilerinnen, die offenbar an seinem Lager gewacht hatte. Asco-Bahrran versuchte zu antworten, doch seine Kehle war wie ausgetrocknet und seine Stimme nicht mehr als ein heiseres Krächzen.
    »Wartet, ich gebe Euch etwas Wasser.« Asco-Bahrran spürte, wie die Heilerin seinen Kopf anhob und ihm einen Becher mit frischem Wasser an die Lippen setzte. Die kühle Flüssigkeit erweckte die Lebensgeister des Meistermagiers zu neuem Leben. Noch bevor er den zweiten Becher geleert hatte, konnte er aus eigener Kraft sitzen. Auch sein Blick wurde wieder klar, sodass er endlich erkennen konnte, wo er sich befand.
    Der große Saal der Heilerinnen war zum Bersten mit verwundeten Kriegern gefüllt. Überall saßen, standen oder lagen Verletzte, zwischen denen die Heilerinnen von einem zum anderen gingen, um Verbände zu wechseln, Kräutermedizin zu verteilen oder einem Sterbenden die Hand zu halten. Vier Krieger waren vollauf damit beschäftigt, immer wieder Tote aus dem Saal zu bringen, um Platz für neue Verwundete zu schaffen.
    Die Schlacht! Plötzlich erinnerte sich Asco-Bahrran wieder, was geschehen war. Und der Stab! Die Verräterin hatte ihn noch immer! Ein seltsames Wesen, halb Wolf, halb Mensch, hatte ihn angegriffen und seinen mächtigen Zauber mit dem Pulver aus Riesenalpkrallen zerstört. Wie lange mochte das her sein? Bei den Toren! Wie konnte er hier herumliegen! Er musste verhindern, dass die Göttin den Stab zurückbekam! Und die Schlacht. Er musste sich um die Schlacht kümmern. Die Magie der Kristalle würde nicht ewig anhalten und musste dringend erneuert werden. Hastig schlug Asco-Bahrran die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Doch seine Beine versagten ihm den Dienst. Nur der schnellen Reaktion der Heilerin hatte er es zu verdanken, dass er nicht zu Boden

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