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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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denen sie begegnete, waren ausnahmslos Diener oder Heilerinnen, die sich hastig ihren Weg durch die verwaisten Gänge suchten.
    Als Naemy in die Nähe des Thronsaales kam, hörte sie plötzlich Schreie. Irgendwo vor ihr stand eine Frau unter unsäglichen Qualen Todesängste aus. Sunnivah? Sofort beschleunigte die Nebelelfe ihre Schritte und folgte den immer lauter werdenden Schreien. Unvermittelt fand sie sich in den Gängen wieder, die zum Thronsaal führten. Die Schreie kamen von dort! Vorsichtig näherte sie sich dem langen Flur, an dessen Ende sich der Thronsaal befand. Als sie die letzte Biegung erreicht hatte, hielt Naemy inne und spähte um die Ecke.
    Vor der großen Flügeltür des Thronsaales hielten mehr als ein Dutzend bewaffneter Krieger Wache und machten es ihr unmöglich, unbemerkt hineinzugelangen. Auch Elfenmagie half ihr da nur wenig. Plötzlich ließ ein gellender Schrei die Nebelelfe zusammenfahren. Sunnivah! Es gab keinen Zweifel. Das war ganz eindeutig Sunnivahs Stimme! Sie musste ihrer Freundin helfen. Aber wie?
    »Sunnivah?« Ihr vorsichtiger Gedankenruf blieb ohne Antwort. Auch ihr zweiter Versuch scheiterte. Ein energiegeladenes Knistern verhinderte, dass sie Sunnivah erreichen konnte.
    Was ging dort vor?
    Die gellenden Schreie verstummten und Naemy spürte, dass sie keine Zeit mehr zu verlieren hatte. Hastig durchsuchte sie das kleine Bündel an ihrem Gürtel nach Feuerkugeln, fand aber nur drei. Die anderen hatte sie in der Höhle unter der Festung verbraucht, als sie versucht hatte den Wächter von Sunnivah abzulenken. Ärgerlich wünschte sie sich, dass sie damals etwas sparsamer damit umgegangen wäre. Feuerkugeln waren selten und selbst für eine Elfe schwer zu bekommen. Nachdenklich wog Naemy die Kugeln in der Hand. Drei Kugeln waren für die vielen Krieger vor dem Tor einfach zu wenig. Schließlich schob sie ihre Zweifel entschlossen zur Seite. Sie musste es versuchen.
    Das Schwert in der einen und die Kugeln in der anderen Hand trat sie in den Flur hinaus. Noch schützte sie ihre Elfenmagie vor den Blicken der Krieger, doch das allein würde nicht ausreichen, um in den Thronsaal zu gelangen. Ein Kampf schien unausweichlich und es war wichtig, dass sie ihren ersten Angriff gut platzierte.
     
     
    Das magische Feuer der Blitze erlosch. Langsam ließ An-Rukhbar seine Hände sinken und sah spöttisch auf Sunnivah herab. »Und nun, kleine Närrin, werde ich dir zeigen, was…«
    Drei rasch aufeinander folgende Explosionen ließen die große Flügeltür des Thronsaales bersten. Beißender Qualm und Kampfgeräusche drangen hinein. Gleichzeitig stolperte ein blutüberströmter Krieger durch die Türöffnung und blieb regungslos auf dem glatten Boden liegen.
    Zornig wandte An-Rukhbar seine Aufmerksamkeit der Tür zu. »Wer wagt es, den erhabenen Herrscher von Thale zu stören?«, rief er, erhielt jedoch nur den Schrei eines sterbenden Kriegers zur Antwort. »Wachen?«, brüllte An-Rukhbar ungeduldig. »Was geht dort vor?« Niemand antwortete. Dann verstummte das Klirren der Schwerter und zwischen den rauchenden Türflügeln erschienen drei Gestalten.
    Sunnivah blinzelte. Roter Nebel, der sich nur zögernd auflöste, verschleierte ihren Blick. Wieder blinzelte Sunnivah.
    Sie musste sehen, was im Thronsaal vor sich ging, schaffte es aber nicht, den Kopf zu heben. Jeder Muskel ihres Körpers brannte wie Feuer und sie fühlte sich so entsetzlich schwach.
    »Was ist da los?« An-Rukhbars zornige Frage galt den beiden Wachen, die den Thronsaal betreten hatten. In ihrer Mitte führten sie eine hoch gewachsene, anmutige Frau, die An-Rukhbar trotz des Messers an ihrer Kehle hasserfüllt ansah. »Sie hat uns angegriffen und versucht in den Thronsaal zu gelangen, Erhabener«, erklärte einer der Krieger mit gesenktem Blick.
    »Ah! Eine Nebelelfe, wie interessant«, bemerkte An-Rukhbar. »Ich dachte, wir hätten euch schon lange ausgerottet. Gehörst du vielleicht auch zu diesen Verrätern?«
    Naemy schwieg. Sie spürte, wie die Augen An-Rukhbars ihren Blick gefangen hielten. Ein eisiger Hauch strich durch ihr Bewusstsein, als er in ihren Gedanken nach der Antwort suchte. Doch die Nebelelfe war vorbereitet und die Barrieren, die sie um ihren Geist errichtet hatte, hielten dem Angriff stand. An-Rukhbar würde nichts von ihr erfahren.
    »So, du weigerst dich also mir zu antworten«, stellte An-Rukhbar fest. »Nun, dann werden wir eben die kleine Verräterin hier fragen.« Sein ausgestreckter Finger

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