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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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mitzuwirken und die Krieger auf den Mauern zu unterstützen.«
    Enttäuscht blickte der junge Magier auf die erloschenen Steine in dem Korb. »Aber wir brauchen dringend…«
    »Der Meistermagier braucht seine Ruhe«, unterbrach ihn die Heilerin bestimmt und schob ihn in Richtung Tür. Dann winkte sie zwei Krieger heran und trug ihnen auf, das Medium in die Gewölbe der Magier zurückzubringen. »Ihr solltet euch besser schonen«, mahnte sie, als sie an Asco-Bahrrans Lager zurückkehrte.
    Schonen! Davon konnte keine Rede sein. Im Kopf des Meistermagiers überschlugen sich die Gedanken. Er musste so schnell wie möglich zurück in seine Gemächer und seine Flucht vorbereiten. Wenn es der Verräterin tatsächlich gelungen war, der Göttin den Stab zurückzugeben, würde es in Thale bald keinen Platz mehr für ihn geben. Plötzlich erschien ihm das karge, unwirtliche Land nördlich der Finstermark längst nicht mehr so menschenfeindlich wie in der Vergangenheit. Außerhalb des Machtbereiches der Gütigen Göttin würde er in Sicherheit sein.
    Die protestierenden Einwände der Heilerin missachtend erhob sich der Meistermagier und verließ mit kleinen vorsichtigen Schritten den Raum.

 
    11
     
     
     
    »Wir sind da!« Mit dem spärlichen Rest des brennenden Holzstückes deutete Vhait auf eine schmale, von unzähligen Spinnweben verdeckte Tür am Ende des Ganges. »Hinter dieser Tür befindet sich der Thronsaal.«
    »Sieht aus, als wäre sie schon lange nicht mehr benutzt worden«, stellte Sunnivah flüsternd fest.
    »Seit über fünfundzwanzig Sommern nicht mehr. Ich vermute, dass der Erhabene nicht einmal etwas von der Existenz dieser Tür weiß«, sagte Vhait leise. »Sie ist so geschickt in das Muster der Wände eingearbeitet, dass sie vom Thronsaal aus nicht zu erkennen ist.« Er ging zur Tür und verbrannte die dicken Spinnweben mit der Fackel. »Wie geht es nun weiter?«
    Sunnivah machte ein bedrücktes Gesicht und zog die Schultern hoch. »Ich weiß es nicht«, gab sie kleinlaut zu. »Die Göttin hat mir aufgetragen, An-Rukhbar dazu zu bringen, das Tor in seine Dimension zu öffnen. Aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich das machen soll.« Hilfe suchend sah sie Vhait an, doch der junge Krieger schüttelte nur ratlos den Kopf. »Hat die Göttin dir wirklich nichts weiter gesagt?«, fragte er noch einmal.
    »Nein. Sie sagte nur, dass wir beide es gemeinsam schaffen können.«
    »Das Vertrauen deiner Göttin ehrt mich«, flüsterte Vhait. »Aber ich sehe keine andere Möglichkeit als einfach in den Thronsaal hineinzugehen.«
    »Bist du verrückt?«, fragte Sunnivah erschrocken. »Vor den Toren der Festung tobt die Schlacht. Ich bin sicher, dass sich der finstere Herrscher im Thronsaal befindet. Sobald wir die Tür öffnen, wird er uns bemerken.«
    »Also gut«, erwiderte Vhait und setzte sich auf den Boden. »Du bist die Auserwählte. Ich werde tun, was du für richtig hältst.«
     
     
    Unbehelligt hatte Naemy die äußeren Mauern von Nimrod erreicht. Auf der Ebene davor fanden keine Gefechte mehr statt. Das weite, flache Gelände gehörte nun den Heilerinnen, die zwischen den vielen Toten nach Verwundeten suchten, den Leichenfledderern und den Raben, die in Scharen über das Schlachtfeld herfielen und genüsslich ihre grausige Nachtmahlzeit vertilgten.
    Vor dem zerstörten Tor ließ die Nebelelfe das Packpferd frei und hastete zu Fuß in die Stadt. Auch hier fanden nur noch vereinzelt Gefechte statt, da sich das Zentrum der Schlacht inzwischen vor dem Tor zur inneren Festung befand. Straße um Straße hatten sich die Rebellen bis dorthin vorgekämpft, doch an den gut befestigten Mauern war ihr schwungvoller Angriff ins Stocken geraten. Die Verteidiger waren gut vorbereitet. Unterstützt von den schwarzen Kriegern gelang es ihnen mühelos, die Mauern gegen die Rebellen zu verteidigen, und diesmal gab es niemanden, der den Rebellen zu Hilfe kam.
    Dank ihrer Elfenmagie gelangte Naemy völlig unbemerkt durch die zerstörte Stadt. Tote und Verwundete beider Lager säumten ihren Weg zu Hunderten und das Leid und Elend der vielen Menschen machte ihr Herz schwer. Der Wahnsinn musste endlich ein Ende haben! Wie ein Schatten huschte die Nebelelfe durch die engen, verwinkelten Gassen von Nimrod und erreichte schließlich das Tor zur inneren Festung.
    Hier tobte die Schlacht mit unverminderter Härte. Die Flammen der brennenden Häuser beleuchteten das Gemetzel und die Straßen waren rot von Blut.
    Über ihr auf

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