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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sicher bald wieder mitarbeiten.«
    Iowen und Nagika sahen sich unsicher an und zögerten. Die Heilerin erkannte, dass sie die Mädchen mit ihrer Erklärung keineswegs beruhigt hatte, und zwang sich zu einem sorglosen Lächeln. »Nun geht schon. Was ihr für Ilahja getan habt, war völlig richtig. Doch sie wird auch nicht schneller gesund, wenn ihr hier herumsitzt«, sagte sie freundlich, aber bestimmt. »Ihr werdet sehen, es wird ihr schon bald wieder besser gehen.« Sie trat zwischen die beiden, legte jedem Mädchen eine Hand auf die Schulter und schob sie sanft auf die Tür zu.
    »Sollten wir nicht wenigstens Ilahjas Pflegemutter Bescheid sagen?«, begann Nagika vorsichtig.
    »Aber nein«, unterbrach Tassea sie. »Das kann eure Freundin später selbst machen. Ich werde sie nach Hause begleiten, sobald sie sich dazu in der Lage fühlt.« Noch während sie sprach, öffnete Tassea die Tür und bedeutete den beiden Mädchen hinauszugehen. Widerstrebend verabschiedeten sich Nagika und Iowen von der Heilerin, bestiegen ihren Wagen und fuhren davon.
    Erleichtert kehrte Tassea in den einzigen großen Raum ihres Hauses zurück, der ihr sowohl als Wohnraum als auch als Krankenzimmer diente. Es erschien ihr fast wie ein Wunder, dass bis zu diesem Tag niemand etwas von Ilahjas Zustand bemerkt hatte.
    In den vergangenen Sommern hatte die Heilerin es bereits zweimal erlebt, dass eine Frau trotz der Magie des roten Auges ein Kind erwartete. Beiden Frauen war es jedoch nicht gelungen, ihren Zustand zu verbergen, und beide hatten ein schlimmes Ende gefunden.
    Die Heilerin seufzte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem schlafenden Mädchen zu. Wie jung sie ist, dachte sie und haderte mit dem Schicksal, das diesem Mädchen eine solch harte Prüfung auferlegte. »Nun ja«, murmelte sie. »Es ist uns eben nicht gegeben, unsere Bestimmung selbst zu wählen.«
    Ilahja atmete nun ruhig und gleichmäßig. Für Tassea ein Zeichen, dass ihr Körper bereits anfing sich zu erholen, und sie begann damit, einen Kräutertee für Ilahja zu bereiten. Als er fertig war, kehrte sie an das Lager des Mädchens zurück, um ihr vorsichtig ein wenig von dem dampfenden Getränk einzuflößen.
     
     
    Der Tee zeigte schon bald Wirkung und die Heilerin wartete geduldig, bis das Mädchen die Augen öffnete.
    Unsicher sah Ilahja sich um. Ihr Blick war verschwommen und wurde nur sehr langsam wieder klar. »Wo bin ich?«, fragte sie mit heiserer Stimme.
    Die Heilerin reichte ihr erneut den Becher mit dem Kräutertee und Ilahja trank dankbar einige Schlucke. »Du bist im Haus der Heilerin, Ilahja«, erklärte Tassea freundlich. »Deine Freundinnen haben dich zu mir gebracht, weil du bei der Feldarbeit zusammengebrochen bist und sie sich Sorgen um dich machten.« Sie schüttelte den Kopf. »Du bist sehr leichtsinnig gewesen, mein Kind«, schalt sie, aber es war kein echter Vorwurf in ihrer Stimme.
    Erschrocken richtete Ilahja sich auf, blickte auf ihren halb geöffneten Kittel und versuchte hastig ihn wieder zu schließen. Aber als sie den Blick wieder hob und Tassea anschaute, erkannte sie, dass die Heilerin Bescheid wusste.
    »Bitte verratet mich nicht«, flehte sie. Tränen füllten ihre Augen und sie legte schützend die Hände auf ihren gerundeten Bauch. Tassea nahm das Mädchen wortlos in die Arme und Ilahja konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. All die Verzweiflung, die Unsicherheit und die Ängste der vergangenen Mondläufe bahnten sich einen Weg aus ihrem Innern und fielen in einem nicht enden wollenden Strom aus Tränen in den Schoß der Heilerin. Diese wartete geduldig und hielt das Mädchen tröstend fest, bis die Tränen versiegten.
    »Ich werde dich nicht verraten, Ilahja«, sagte Tassea ernst und strich eine letzte Träne von Ilahjas Wange. »Im Gegenteil. Wenn du mir vertraust, werde ich versuchen dir zu helfen.«
    »Ihr wollt mir helfen?« Erstaunt sah Ilahja die Heilerin an. »Aber damit bringt Ihr Euch in große Gefahr.«
    Tassea lächelte zuversichtlich. »Das lass nur meine Sorge sein, mein Kind«, antwortete sie. »Trink erst einmal deinen Tee. Danach erzählst du mir alles, was in den letzten Mondläufen geschehen ist.«
    Als Ilahja ihren Bericht beendet hatte, wirkte die Heilerin sehr nachdenklich. »Das ist wirklich eine ungewöhnliche Geschichte«, sagte sie kopfschüttelnd. »Diese nächtliche Erscheinung an deinem Bett, so etwas habe ich noch niemals gehört.« Tassea sah Ilahja zweifelnd an. »Könnte es nicht sein, dass

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