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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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mit aufgeregtem Gekreische gerade noch rechtzeitig in einem kleinen Loch unter dem Bett, bevor sich ein großer Brocken von der Zellendecke löste und direkt neben der Tonschale auf den Boden schlug. Auch die Fackel löste sich aus ihrer rostigen Halterung und fiel Funken sprühend auf den mit altem Stroh bedeckten Boden.
    Draußen auf dem Gang schrie der Kerkermeister etwas, das Tarek nicht verstehen konnte. Dann erschien der Kopf des Kerkermeisters in der Zellentür. Sein Gesicht war von Panik gezeichnet. »Raus hier! Schnell!«, schrie er Tarek zu und dieser reagierte sofort. Denn die Fackel hatte das Stroh auf dem Zellenboden in Brand gesetzt und der beißende Qualm nahm ihm die Sicht. Hustend und mit tränenden Augen verließ er die Zelle.
    Auch die Luft in dem engen Gang vor der Zellentür war voller Staub. Die Gefangenen in den Zellen schrien panisch um Hilfe, aber niemand beachtete sie. Die Wachsoldaten waren längst geflohen. Der Boden bebte noch immer und das Chaos wurde schlimmer, als erneut ein Donner den Kerker erschütterte. Nur wenige Augenblicke nachdem Tarek die Zelle verlassen hatte, stürzte die Decke hinter ihm ein. Tonnenschwere Gesteinsbrocken löschten das Feuer und begruben den alten Mann unter sich.
    Tarek blieb keine Zeit zum Nachdenken. Der Kerkermeister hatte ihn am Arm gepackt und zerrte ihn durch einen undurchdringlichen Nebel aus Staub und Dunkelheit hinter sich her. Tarek wehrte sich nicht und folgte ihm widerstandslos. Ohne die Hilfe des Kerkermeisters würde er den Weg aus diesem Chaos niemals finden. Es erschien ihm fast wie ein Wunder, dass sie die Wachstube unverletzt erreichten.
    Als sie den Kerker hinter sich ließen, blieben sie überrascht stehen. Die Luft war wieder klar und auch der Boden bebte nicht mehr. Alle Zeichen von Zerstörung waren verschwunden. Nur das Gewitter tobte noch mit unverminderter Heftigkeit über der Festungsstadt.
    Es war unglaublich! Tarek war fest davon überzeugt gewesen, dass die ganze Festung einstürzte, doch die Verwüstungen beschränkten sich nur auf den Kerker, wo die Schreie der Gefangenen allmählich verstummten.
    Der Kerkermeister saß zitternd und völlig erschöpft auf dem Boden. Er stützte seinen Kopf mit den Händen und hatte die Augen geschlossen. Tarek wusste, dass der Mann ihm das Leben gerettet hatte. In einer kameradschaftlichen Geste legte er ihm seine Hand auf die Schulter. »Ich danke dir«, sagte er freundlich. »Du wirst noch von mir hören.« Dann stand er auf und verließ mit raschen Schritten den Ort der Zerstörung.
    Das Kind lebte! Die Worte des Sehers brannten in Tareks Gedanken, während er sich auf dem Weg in sein Arbeitszimmer machte, um seinen Bericht zu schreiben. Er hatte versagt! Aber er würde nicht ruhen, bis er das Kind gefunden hatte!

Zweites Buch
Die Schwertpriesterin

1
     
     
     
    Der körperlose Wächter beendete seine Runde und gesellte sich zu seinem Bruder. Schweigend schwebten sie nebeneinander in der undurchdringlichen Dunkelheit, die den einzigen erleuchteten Ort dieser Dimension von allen Seiten umschloss. Unmittelbar hinter ihnen erhob sich die magische Außenhülle einer gewaltigen Kugel, deren phosphoreszierendes Leuchten es den Wächtern unmöglich machte, einen Blick ins Innere des Gefängnisses zu werfen, das sie nun schon eine Ewigkeit bewachten.
    Die Wächter kannten nur ihre Aufgabe und besaßen kein Gedächtnis. Sie konnten sich nicht daran erinnern, dass die Kugel einmal transparent gewesen war. Damals hatten sie die beiden Gefangenen, die sich im Innern der Kugel befanden, noch deutlich sehen können, doch dann begann das Licht ganz allmählich immer stärker zu werden und verwehrte ihnen schließlich jeden Einblick. Sie hätten es melden müssen, aber die Veränderung verlief so langsam, dass sie es gar nicht bemerken konnten.
    Irgendwann begann der zweite Wächter mit seinem Rundgang. Aufmerksam tasteten seine Sensoren die magische Hülle der Kugel ab, während er gleichzeitig in ihrem Inneren nach den Gefangenen suchte. Deutlich spürte er die Aura der beiden Frauen. Alles schien in Ordnung. Erst als er die Runde schon fast beendet hatte, entdeckte er den feinen Riss in der Außenhülle. Oranges Licht floss in einem feinen Rinnsal aus der Kugel und zog sich wie ein langer leuchtender Faden durch die Unendlichkeit der Dimension.
    Es war bereits der dritte Vorfall dieser Art. Und auch ihn vermerkte der Wächter in seinem Protokoll. Dann verschloss er den Riss sorgfältig, beendete

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