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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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bei Euch zu beginnen, so wie Ihr es mit meinem Vater besprochen habt.« Nur zögernd kam die Lüge über Sunnivahs Lippen. Wie würde die Heilerin darauf reagieren?
    »Ganz allein? Warum hat dich denn niemand begleitet?« Wie selbstverständlich führte Mino-They das frei erfundene Gespräch fort. »Weiß dein Vater nicht, wie gefährlich der Weg nach Daran ist?« Sie nickte Vhait dankbar zu. »Du kannst von Glück sagen, dass dieser junge Mann dich begleitet hat.«
    Sunnivah senkte beschämt den Blick. »Zu Hause sind noch alle bei der Ernte und haben keine Zeit«, murmelte sie kleinlaut.
    Mino-They seufzte ergeben. »Na, Hauptsache, du bist jetzt hier und dir ist nichts geschehen«, sagte sie und nahm die Hände von Sunnivahs Schultern. Dann wandte sie sich wieder an Vhait.
    »Wie kann ich Euch für Eure Hilfe danken, Hauptmann?«, fragte sie, doch Vhait schüttelte nur den Kopf und hob abwehrend die Hand. »Ich habe gern geholfen«, erwiderte er ehrlich. »Ihr schuldet mir nichts.«
    Mit diesen Worten ging er zu seinem Pferd, stieg in den Sattel und wollte gerade losreiten, als Sunnivah neben das Pferd trat und zu ihm aufblickte.
    »Danke, für alles«, sagte sie leise und sah ihm nach, bis er in der Dunkelheit nicht mehr zu sehen war.
    »Komm, Sunnivah«, Mino-They legte den Arm um ihre Schultern. »Lass uns ins Haus gehen, du bist sicher hungrig und müde. Naemy erwartet dich bereits.«

 
    4
     
     
     
    »Sechzehn Sommer und noch immer keine Spur.« Tarek starrte in die Flammen des Kaminfeuers.
    »Man kann Euch nicht vorwerfen, dass Ihr bei Eurer Suche nachlässig gewesen seid.« Der Sequestor hatte es sich in einem der wuchtigen ledernen Sessel vor dem Kamin bequem gemacht und blickte den obersten Kriegsherrn gelassen an.
    »Und immerhin ist es Euch ja mit dieser winzigen Lüge gelungen, dass die Menschen von Thale den Glauben an Anthorks Prophezeiung verloren haben.«
    »Aber das ist zu wenig«, erwiderte Tarek. »Das Kind mit dem Mal dürfte heute fast erwachsen sein und wir, die um die Wahrheit wissen, müssen deshalb besonders wachsam sein.«
    »Vielleicht wurde es ja schon längst von einer der vielen Seuchen in den Dörfern dahingerafft.« Der Sequester gähnte.
    Tarek bedachte sein Gegenüber mit einem abfälligen Blick. Der oberste Richter war noch immer nicht bereit, die Gefahr, die von dem Kind ausging, wirklich ernst zu nehmen. Wie viele andere glaubte auch er, dass die Macht des Erhabenen durch nichts mehr zu gefährden sei, weil es nach fast dreißig Sommern unerbittlicher Herrschaft niemanden mehr zu geben schien, der den Mut aufbrachte, sich gegen An-Rukhbar aufzulehnen. Einzig die Rebellen in den Valdor-Bergen sorgten noch für Unruhe.
    Der Gedanke an die Rebellen erinnerte Tarek daran, dass sein Sohn noch immer nicht von einem Einsatz zurückgekehrt war. Seine Patrouille war längst überfällig.
    Heftiges Klopfen an der Tür riss Tarek aus seinen Gedanken. Noch bevor er eine Antwort geben konnte, betrat Asco-Bahrran den Raum. Mit wenigen Schritten war er bei den beiden Männern am Kamin. Der sonst so ausgeglichene Meistermagier wirkte nervös.
    Tarek sah ihn an und zog erstaunt die Augenbrauen in die Höhe. »Nun?«, fragte er. »Was gibt es für Neuigkeiten?«
    »Die Wächter haben einen Riss am Verbannungsort der Göttin entdeckt und…«
    Der Meistermagier wollte noch etwas hinzufügen, doch der Sequestor fiel ihm ins Wort. »Haben sie ihn schließen können?«
    Asco-Bahrran nickte. »Ja, es war nur ein sehr schmaler Riss.«
    »Dann weiß ich nicht, worüber Ihr Euch aufregt«, sagte der Sequestor. Er gähnte erneut und lehnte sich entspannt zurück. »Oder sind die Gefangenen etwa geflohen?«
    »Nein, nach dem Bericht, den wir am Abend empfangen haben, befinden sich die Verbannte und ihre Dienerin noch innerhalb der Sphäre«, erwiderte der Meistermagier. »Trotzdem bin ich beunruhigt. Vor wenigen Sonnenläufen hat mein Medium starke Energien der verbannten Göttin im Land gespürt.«
    Tarek runzelte die Stirn. »Der Riss ist doch gerade erst entstanden«, sagte er nachdenklich. »Wieso glaubt Ihr, dass er etwas mit den vorherigen Ereignissen zu tun haben könnte?«
    »Weil Zeit in der Dimension der Verbannten eine völlig andere Bedeutung hat als hier«, erklärte Asco-Bahrran. »Und weil wir vor vielen Sommern schon einmal einen solchen Riss hatten. Damals war es der Göttin sogar gelungen, ihre Dienerin ins Land zu schicken.« Er machte eine Pause und sah Tarek viel sagend an. »Das

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