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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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tust.«
    Sunnivah sah betreten zu Boden. »Entschuldigt«, sagte sie leise, »daran habe ich nicht gedacht.«
    »Aber ich kann dich beruhigen«, fuhr Naemy fort. »Die Lichtung ist nicht weit von Daran entfernt. Ich vermute, dass wir die Stadt gegen Abend erreichen.«
    Sie machte einige Schritte in den Wald hinein.
    »Komm mit«, sagte sie nun wieder freundlich. »Während wir gehen, werde ich versuchen, dir alle deine Fragen zu beantworten.«
     
     
    Im Laufe des Nachmittags fiel es Sunnivah zunehmend schwerer, Naemy durch das dichte Unterholz zu folgen. Immer häufiger verlor sie die Nebelelfe aus den Augen und fürchtete, sich im Wald zu verlaufen. Außerdem hatte es gegen Mittag auch noch zu regnen begonnen.
    »Wenn wir weiter so schlecht vorankommen, müssen wir noch im Wald übernachten«, meinte Naemy.
    Sunnivah lehnte sich erschöpft an einen Baum. »Können wir nicht einen richtigen Weg benutzen?«, fragte sie. Naemy schüttelte zunächst den Kopf. Dann überlegte sie es sich jedoch anders und nickte.
    »Du hast Recht. Wenn wir Daran noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wollen, brauchst du einen einfacheren Weg.« Sie deutete auf einen dicht bewaldeten Steilhang.
    »Dort oben verläuft eine breite, gut ausgebaute Straße, die nach Daran führt. Mit etwas Glück gelingt es uns, dass du auf der Straße weitergehst, während ich dich im Schutze der Bäume begleite.«
    Als sie die Straße erreichten, fanden sie diese verlassen vor. Sunnivah war froh, nicht mehr über dornige Ranken und trockenes Geäst steigen zu müssen. Sie schritt kräftig aus und bemühte sich, die verlorene Zeit wieder aufzuholen.
    Gegen Abend wurde es wieder wärmer. Die dichte Wolkendecke riss immer weiter auf und der Regen ließ allmählich nach.
    Bisher war Sunnivah nur wenigen Reisenden begegnet. Meist war die Straße leer.
    Plötzlich tauchte Naemy an ihrer Seite auf.
    »Von dem Hügel aus kannst du Daran schon sehen«, sagte sie leise und deutete ein Stück voraus. Sie begleitete Sunnivah noch, bis die Steigung endete und die Straße in sanft geschwungenen Bögen wieder abwärts führte.
    Der atemberaubende Anblick Darans verschlug Sunnivah die Sprache. Vor dem Hintergrund einer blutroten Sonne, die ihre letzten Strahlen über die gewaltigen Gipfel des Ylmazur-Gebirges schickte, erstreckte sich vor ihnen das dichte, grüne Blätterdach des Waldes, bis hin zu einer weiten Ebene, die von den Gebäuden der riesigen Stadt fast völlig bedeckt wurde. Der Wald umschloss Daran von drei Seiten und seine Ausläufer reichten bis zum Fuße des Ylmazur-Gebirges weit im Westen.
    Naemy bemerkte Sunnivahs Staunen und lächelte. »Auch für mich ist es immer wieder ein überwältigender Anblick«, gab sie zu.
    Sunnivah nickte, antwortete aber nicht. Fasziniert betrachtete sie das bunte Durcheinander von Straßen und Häusern. Selbst aus dieser Entfernung hatte sie das Gefühl, als könne sie das pulsierende Leben hinter den Toren der Stadt spüren. Und plötzlich konnte sie es nicht mehr abwarten, an dem Leben der Menschen dort unten teilzuhaben. Naemy sah ihre vor Aufregung geröteten Wangen.
    »Ach, Sunnivah«, sagte sie und legte ihren Arm um die Schulter des Mädchens. »Auch wenn du die Erste bist, die ich gegen ihren Willen nach Daran begleite, so ergeht es dir doch nicht anders als all denen, die vor dir hier standen und Daran zum ersten Mal erblickten.« Freundschaftlich drückte sie Sunnivah an sich und sagte: »Dann wollen wir uns die Stadt mal aus der Nähe ansehen.«
     
     
    Auch den beiden Reitern, die wenig später den Hügel erreichten und ihre Pferde zügelten, bot sich ein phantastisches Bild. Unmittelbar vor ihnen lag Daran unter einem blutroten Himmel, dessen glühende Wolken die Gipfel des Ylmazur-Gebirges zu berühren schienen.
    »Geschafft!«, sagte Vhait erleichtert und schlug Kerym mit der flachen Hand auf den Rücken.
    »Hoffentlich ist es nicht ganz so verlassen wie diese Straße«, seufzte Kerym. Vhait musste lachen. »Hast du Angst, dass du nichts zu essen bekommst, oder fürchtest du dich vor einer einsamen Nacht?« Kerym knurrte etwas Unverständliches und wollte gerade sein Pferd antreiben, als eine Bewegung weiter unten auf der Straße seine Aufmerksamkeit erregte.
    »Wen haben wir denn da?«, rief er erfreut und galoppierte los, ohne auf Vhait zu warten.
    Sunnivah hörte das Pferd erst, als es sich schon dicht hinter ihr befand. Hastig trat sie zur Seite, um dem Reiter Platz zu machen, aber dieser ritt nicht

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